Ausgabe 5/2003 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
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18-23 titel-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:48 Uhr Seite 6<br />
Dr. Manfred Mögele im GÖD-Interview. Der Leiter der Rechtsabteilung und Zentralsekretär<br />
der GÖD spricht im Interview über die große Bedeutung des gewerkschaftlichen<br />
Rechtsschutzes, die mannigfaltigen Aufgaben und erforderlichen Fachkenntnisse.<br />
GÖD: „GÖD-aktuell“ bringt jedes<br />
Jahr den GÖD-Rechtsschutzbericht, es<br />
ist jedes Mal eine Erfolgsstory, warum?<br />
Mögele: Weil der Rechtsschutz ein<br />
breites Angebot von Serviceleistungen<br />
für unsere Mitglieder darstellt. In zahlreichen<br />
Fällen besteht ein echtes<br />
Bedürfnis für die rechtliche Betreuung<br />
in dienstlichen Angelegenheiten. Dazu<br />
kommen die hohe Fachkompetenz und<br />
der enorme Einsatz der JuristInnen der<br />
Rechtsabteilung. Um damit auf Ihre<br />
Frage zu antworten: All diese Faktoren<br />
zusammen machen den Erfolg aus.<br />
GÖD: Seit wann gibt es die Rechtsabteilung<br />
und den Rechtsschutz?<br />
Mögele: Anfang der 50er Jahre haben<br />
die Verantwortlichen erkannt, dass die<br />
professionelle rechtliche Beratung und<br />
Vertretung der Mitglieder zu den wichtigsten<br />
Aufgaben einer <strong>Dienst</strong>nehmervertretung<br />
gehört. Darüber hinaus<br />
wirkt der Rechtsschutz als Multiplikator<br />
bei der Mitgliederwerbung und es ist<br />
auch dem Rechtsschutz zu verdanken,<br />
dass viele öffentlich Bedienstete bei der<br />
GÖD Mitglied geworden sind.<br />
GÖD: Wieviele Juristen sind in der<br />
Rechtsabteilung und muss man für diesen<br />
Job Experte sein?<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
„IM MITTELPUNKT DAS GÖD-MITGLIED“<br />
Mögele: In der Rechtsabteilung<br />
arbeiten elf JuristInnen, die alle das<br />
Studium der Rechtswissenschaften<br />
absolviert haben. Zur Betreuung unserer<br />
Mitglieder in den mannigfaltigen<br />
Angelegenheiten des Berufslebens ist<br />
eine profunde Kenntnis der verschiedenen<br />
Rechtsgebiete und der dazu existierenden<br />
Judikatur unerlässlich, also<br />
„Professionelle rechtliche<br />
Betreuung der Mitglieder<br />
gehört zu den wichtigsten<br />
Aufgaben einer <strong>Dienst</strong>nehmervertretung.“<br />
etwa <strong>Dienst</strong>-, Besoldungs- und Pensionsrecht<br />
der Beamten oder Vertragsbediensteten<br />
sowie des Personalvertretungs-<br />
und Arbeitsverfassungsrechtes.<br />
Ein weiteres Betätigungsfeld ergibt<br />
sich aufgrund der so genannten Ausgliederungen<br />
von Verwaltungseinheiten<br />
des Bundes, wo zum Schutz der<br />
betroffenen Bediensteten eine rechtliche<br />
Begleitung durch unsere Juristen<br />
erfolgt. An dieser Stelle will ich auch<br />
betonen, dass unsere JuristInnen von<br />
fünf Sekretärinnen hervorragend unterstützt<br />
werden.<br />
GÖD: Es gibt neuerdings für den Exekutivbereich<br />
einen Rechtsschutz des<br />
<strong>Dienst</strong>gebers. Was kann der?<br />
Mögele: Hier handelt es sich um<br />
einen sehr eingeschränkten Rechtsschutz,<br />
der ausschließlich Strafverfahren<br />
betrifft und dem Betroffenen nur<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
dann einen begrenzten Betrag gewährt,<br />
wenn die Strafanzeige zurückgelegt<br />
wird, eine Verfahrenseinstellung oder<br />
ein Freispruch erfolgt. Unsere Mitglieder,<br />
die bei der Exekutive <strong>Dienst</strong> verrichten,<br />
sind daher im Ernstfall mit dem<br />
GÖD-Rechtsschutz besser dran, da der<br />
gewerkschaftliche Rechtsschutz keine<br />
solchen Einschränkungen kennt.<br />
GÖD: Wieviele GÖD-Mitglieder<br />
betreut die Rechtsabteilung jährlich?<br />
Mögele: Wir betreuen rund 1700<br />
offene Verfahren pro Jahr. Im Parteienverkehr<br />
betreuen wir jährlich weit mehr<br />
als 10.000 Mitglieder.<br />
GÖD: Wie kommt man als Mitglied<br />
zu dieser kostenlosen Serviceleistung?<br />
Mögele: Handelt es sich um eine<br />
Rechtsauskunft, können sich die Mitglieder<br />
telefonisch, persönlich oder<br />
schriftlich an uns wenden. Möchte das<br />
Mitglied für ein Verfahren einen<br />
Rechtsbeistand, so ist ein Rechtsschutz-<br />
Ansuchen erforderlich. Die Entscheidung<br />
darüber obliegt dem GÖD-Vorstand.<br />
Ich kann versichern, dass bei diesen<br />
Entscheidungen unbürokratisch<br />
und im Zweifel immer für das Mitglied<br />
vorgegangen wird, denn bei uns steht<br />
das Mitglied im Mittelpunkt. ◆<br />
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