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Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />

_________________________________________________________________________________________ 119<br />

hohe Lebenszufriedenheit, gefolgt von Berufstätigkeit. An letzter Stelle steht die Partnerschaft.<br />

Bei den Akademikerinnen reicht Elternschaft allein für höhere Lebenszufriedenheit aus. Mütter<br />

unterscheiden sich nicht in ihrer Lebenszufriedenheit, wenn sie einen festen Partner haben oder<br />

allein erziehend sind. Auch die berufstätigen und nicht berufstätigen Mütter mit festem Partner<br />

unterscheiden sich nicht in ihrer Lebenszufriedenheit voneinander. Haben die Akademikerinnen<br />

keine Kinder, so hängt Berufstätigkeit tendenziell stärker als Partnerschaft mit hoher<br />

Lebenszufriedenheit zusammen. Interessant ist, dass der positive Effekt von Kindern bei<br />

kinderlosen Frauen durch eine Berufstätigkeit tendenziell ausgeglichen wird, durch eine<br />

Partnerschaft allerdings nicht.<br />

Bei den Männern sind die “klassischen” Männer, die berufstätig sind, eine feste<br />

Partnerin und Kinder haben, die zufriedensten. Elternschaft steht bei diesen Männern in<br />

positivem Zusammenhang mit der Lebenszufriedenheit. Die “nicht traditionellen” Väter dieser<br />

Stichprobe sind im Vergleich mit den kinderlosen Männern, die entweder nur berufstätig sind,<br />

ohne eine feste Partnerin zu haben oder die eine feste Partnerin haben, ohne berufstätig zu sein,<br />

nicht weniger zufrieden mit ihrem Leben. D.h. Elternschaft erbringt keinen Nachteil für die<br />

Lebenszufriedenheit dieser Männer, aber auch keinen Vorteil. Um generelle Aussagen über nicht<br />

berufstätige oder allein erziehende Väter oder auch nicht berufstätige allein erziehende Väter<br />

machen zu können, sind diese Unterstichproben in dieser Untersuchung zu gering besetzt. Nur<br />

eine dieser beiden Variablen, d.h. nur berufstätig zu sein oder nur eine feste Partnerin zu haben,<br />

hängt bei kinderlosen Männern nicht mit höherer Lebenszufriedenheit zusammen. Erst<br />

diejenigen, die beides haben, d.h. berufstätig sind und eine feste Partnerin haben, sind auch<br />

zufriedener mit ihrem Leben. Für kinderlose Männer ist eine feste Partnerschaft ansatzweise<br />

wichtiger als eine Berufstätigkeit für hohe Lebenszufriedenheit. Dieser Zusammenhang wird<br />

dadurch deutlich, dass bei der Variation von Berufstätigkeit kein Unterschied in der<br />

Lebenszufriedenheit zwischen berufstätigen und nicht berufstätigen Männern besteht. Eine<br />

Partnerschaft geht aber bei berufstätigen, kinderlosen Männern mit höherer Lebenszufriedenheit<br />

einher. Dieser Zusammenhang ist allerdings nicht so eindeutig, dass er sich auch bei den<br />

kinderlosen, nicht berufstätigen Männern zeigt.<br />

Erst wenn Personen berufstätig sind und eine feste Partnerschaft haben, unterscheiden<br />

sie sich in ihrer Lebenszufriedenheit von Personen, die nur eines dieser beiden Merkmale<br />

aufweisen. Eine dieser beiden Variablen reicht nicht aus, um die Lebenszufriedenheit zu<br />

beeinflussen. Bei der ausschließlichen Betrachtung von Partnerschaft oder Berufstätigkeit sind<br />

die Zusammenhänge mit der Lebenszufriedenheit eindeutig. D.h. Partnerschaft wirkt sich dann<br />

eindeutig positiv aus (z.B. Diener et al. 1999), Berufstätigkeit ebenfalls (z.B. Clark & Oswald,<br />

1994). Bei der gemeinsamen Betrachtung und zusätzlichen Berücksichtigung der Kovariate sind<br />

die Zusammenhänge komplizierter. Wie auch durch die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit<br />

deutlich wird, ist es allerdings wichtig, diese Variablen gemeinsam in einer Untersuchung zu<br />

betrachten, insbesondere bei hoch gebildeten Personen.

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