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Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />

_________________________________________________________________________________________ 49<br />

den rollentheoretischen Erklärungen der Geschlechtsunterschiede im subjektiven Wohlbefinden<br />

wird hauptsächlich emotionales Rollenverhalten thematisiert, wodurch erneut die affektiven<br />

Komponenten des subjektiven Wohlbefindens ins Zentrum der Aufmerksamkeit gelangen und<br />

die kognitive Komponente, d.h. die Lebenszufriedenheit, weniger Beachtung geschenkt wird.<br />

Abele (2001) hat sich mit dem Einfluss der Rollenvielfalt von Frauen auf ihre psychische<br />

Gesundheit und ihr Wohlbefinden befasst und stellt ebenfalls fest, dass Rollenvielfalt im Sinne<br />

der Verbindung von Beruf und Familie mit besserer psychischer Gesundheit einherzugehen<br />

scheint als die traditionelle Hausfrauenrolle. Dabei scheinen eine Reihe von Variablen diesen<br />

Zusammenhang zu moderieren, wie z.B. die Qualität der Kinderbetreuung, die Einstellung zur<br />

Arbeit, das Bildungsniveau der Befragten. Sie stellt fest, dass gute Berufsausbildung und<br />

kontinuierliche Berufstätigkeit Schutzfaktoren gegen psychische Probleme sind und dass Frauen<br />

sich heute aufgrund ihrer größeren Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Rollen und<br />

Lebensmodellen genauer über ihre Ziele und Wünsche klar werden müssen. Die potentielle<br />

Konflikthaftigkeit von Rollen kann reduziert werden, wenn Zielvorstellungen gut zueinander<br />

passen, prozesshaft immer wieder aufeinander abgestimmt werden und die auftretenden<br />

Belastungen gemeinsam mit dem Partner getragen werden. Sie betont, dass weniger die gut<br />

qualifizierten Berufstätigen gefährdet sind als vielmehr die „Nur“-Hausfrauen. Eine Studie, die<br />

gezielt den Einfluss der Geschlechtsrolle von Frauen auf ihr Selbstbewusstsein, ihre<br />

Lebenszufriedenheit und ihr Ausmaß an Konflikt bezüglich ihrer Rollen untersucht, stellt fest,<br />

dass Frauen mit traditioneller Geschlechtsrolle geringeres Selbstbewusstsein, geringere<br />

Lebenszufriedenheit und höhere Konfliktwerte haben (Kleinplatz, McCarrey & Kateb, 1992). In<br />

dieser Untersuchung waren nicht-traditionelle Frauen zufriedener mit ihrer Lebensgestaltung als<br />

traditionelle Frauen. Nicht-traditionelle Frauen gaben höhere Selbstwerte an, wobei ein positiver<br />

Zusammenhang zwischen Selbstbewusstsein und Lebenszufriedenheit bestand. Außerdem fanden<br />

sich Unterschiede im erlebten Konflikt zwischen den Gruppen. Die traditionellen Frauen wiesen<br />

mehr Konflikt mit ihrer Rolle auf. Auch Faver (1982) stellt fest, dass die Diskrepanz zwischen<br />

tatsächlichen Rollen von Frauen und ihrer Karriere- und Familienpräferenz die<br />

Lebenszufriedenheit reduziert. Entscheidend für die Lebenszufriedenheit scheint zu sein, dass<br />

Frauen ihr Leben entsprechend ihren Präferenzen gestalten, d.h. bei hoher beruflicher<br />

Orientierung berufstätig zu sein und bei hoher familiärer Orientierung eine Familie zu haben.<br />

6.2.3 Geschlechtsrollenorientierung und Lebenszufriedenheit<br />

Die Geschlechtsrollenorientierung erweist sich ebenfalls als relevant für die<br />

Lebenszufriedenheit. Der Forschungsstand ist allerdings nicht ganz eindeutig und es liegen auch<br />

in diesem Forschungszweig nur wenige Studien vor, die sich bei diesem Zusammenhang auf die<br />

kognitive Komponente des Wohlbefindens (die Lebenszufriedenheit) konzentrieren.<br />

Nach Bem (1974) sind androgyne Menschen mit einer weiten Spanne von maskulinen<br />

und femininen Eigenschaften und Fähigkeiten ausgestattet, die es ihnen ermöglicht, flexibel und

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