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46 Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />

_____________________________________________________________________________<br />

Lebenszufriedenheit von Männern und Frauen bestehen. D.h., es ist zu prüfen, ob Frauen<br />

vielleicht generell zufriedener mit ihrem Leben sind als Männer oder umgekehrt.<br />

Zunächst soll der Begriff des Geschlechts weiter spezifiziert werden. Man kann zwischen<br />

Geschlecht als biologisches Merkmal, Geschlecht als soziale Kategorie (z.B. Abele, 1997b) und<br />

Geschlecht als psychologisches Merkmal (z.B. Abele, 2003d) unterscheiden. “Geschlecht” als<br />

biologisches Merkmal ist ein unproblematischer Sachverhalt. Geschlecht als soziale Kategorie<br />

bezieht sich darauf, dass die Zuordnung einer Person zur Gruppe der Frauen oder der Gruppe der<br />

Männer nicht nur deskriptiv erfolgt, sondern eine Vielzahl an Erwartungen hinsichtlich der<br />

Eigenschaften und Handlungsweisen der Mitglieder dieser Gruppen impliziert und dass diese<br />

“kategoriale Erwartung” bei der Beurteilung konkreter Personen immer eine Rolle spielt sowie<br />

die Selbstbewertung einer Person beeinflusst (Abele, 1997b). Geschlecht als psychologisches<br />

Merkmal impliziert, dass die biologische Geschlechtszugehörigkeit einer Person eine<br />

psychologische Bedeutung hat. “Diese Bedeutung bezieht sich auf die Akzeptanz oder<br />

Ablehnung bestimmter Geschlechtsrollen und Geschlechtsrollenvorstellungen sowie darauf, wie<br />

die Person ihr Geschlecht in ihrem Selbstkonzept verankert” (Abele, 2003d, S. 167). Abele<br />

beschreibt das psychologische Merkmal als “Innenperspektive” von Geschlecht und die soziale<br />

Kategorie als “Außenperspektive” von Geschlecht (Abele, 2003d). Im “Modell des doppelten<br />

Einflusses von Geschlecht” von Abele (2000b; 2002a; 2003d) werden diese drei Aspekte von<br />

Geschlecht gemeinsam berücksichtigt und in Beziehung zu berufsbezogenen Prozessen gesetzt.<br />

Das soziale Geschlecht wiederum beinhaltet verschiedene Konzepte. Zum einen das der<br />

Geschlechtsrolle, d.h., dass Männer und Frauen in der Gesellschaft unterschiedliche Rollen<br />

innehaben, die sich in unterschiedlichem Verhalten äußern. Die Geschlechtsrolle beinhaltet aber<br />

auch Verhaltenserwartungen an Männer und Frauen, d.h. Erwartungen wie sich ein typisches<br />

Mitglied der Gruppe der Männer oder Frauen verhalten sollte bzw. auf gar keinen Fall verhalten<br />

sollte. Die traditionelle Geschlechtsrolle schreibt den familiären Bereich der Frau und den<br />

beruflichen Bereich dem Mann zu. Die weibliche Geschlechtsrolle hat sich allerdings in den<br />

letzten 100 Jahren stark verändert. Bei der männlichen Geschlechtsrolle sind die Veränderungen<br />

deutlich geringer und haben bisher hauptsächlich im Kopf, d.h. bei der Äußerung von<br />

Geschlechtsrollenerwartungen und der Selbsteinschätzung hinsichtlich kommunikativer<br />

Eigenschaften stattgefunden. Auf der Verhaltensebene gibt es bei den Männern noch wenig<br />

Veränderungen (Abele, 2001a).<br />

Das Geschlecht als soziale Kategorie wird von Abele (1997b) weiter unterschieden in<br />

“Geschlechterstereotype” und “Geschlechtsrollenorientierung”. Geschlechterstereotype haben<br />

sich über die Zeit kaum verändert, stimmen mit der Realität aber nicht überein und betreffen die<br />

Selbstbeschreibung von Frauen und Männern nur wenig. Personen sind zwar in der Lage,<br />

gängige Geschlechtsstereotype zu reproduzieren, wenn sie allerdings aufgefordert werden, sich<br />

selbst zu beschreiben, beschreiben sich alle Befragten als stereotyp-non-konform (Abele, 1995a).<br />

Stereotype sind für die vorliegende Arbeit demnach nicht relevant und werden hier nicht weiter

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