30.08.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />

_________________________________________________________________________________________ 29<br />

Persönlichkeitsvariablen. Folkman (1991) merkt allerdings an, dass es abgesehen von diesen<br />

deskriptiven Befunden kaum theoretische Modelle gibt, die erklären können, welche Prozesse<br />

hinter diesen Befunden stehen. Es bleibt ein wichtiges Anliegen der Wohlbefindensforschung,<br />

herauszufinden, warum bestimmte Personen bestimmte Coping-Strategien verwenden und<br />

warum bestimmte Coping-Methoden effektiver sind als andere.<br />

5.5 Emotionale Sozialisationsmodelle<br />

Modelle der emotionalen Sozialisation untersuchen, wie Prozesse wie klassische<br />

Konditionierung, instrumentelles Lernen und der Imitation die Emotionen beeinflussen<br />

(Malatesta, Grigoryev, Lamb, Albin & Culver, 1986). Malatesta und Kollegen erbringen einige<br />

Belege für das Lernen von charakteristischen emotionalen Reaktionen auf die Umwelt.<br />

5.6 “Objective Happiness”<br />

Als Ergänzung der Theorien des subjektiven Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit<br />

wird nun kurz das im Zufriedenheitskontext interessante Konzept der “objective happiness”<br />

(objektivem Glücklichsein bzw. objektiver Zufriedenheit) von Kahneman (1999) dargestellt.<br />

Kahneman (1999) trennt deutlich zwischen subjektivem Wohlbefinden oder subjektiver<br />

Lebenszufriedenheit und seinem Konzept der “objective happiness”. Die “objective happiness”<br />

ist die objektiv messbare Zufriedenheit einer Person. Nach Kahneman kann die “objective<br />

happiness” aus der Qualität der Erfahrungen einer Person (“instant utility”) abgeleitet werden.<br />

Das zentrale Nervensystem konstruiert laufend ein affektives Urteil, welches den aktuellen<br />

Zustand einer Person auf einer Gut-Schlecht-Dimension bewertet. Kahneman betont, dass es<br />

nützlich ist, jeden Moment mit einem einzigen Gut/Schlecht-Wert zu beschreiben. Die “objective<br />

happiness” einer Person sollte auf der Grundlage einer zeitlichen Integration von instant utility<br />

(innewohnendem Nutzen) eines Momentes bzw. einer Erfahrung bewertet werden. Objektives<br />

Glücklichsein ist demnach durch die durchschnittliche Nützlichkeit definiert, die eine Person<br />

über eine gewisse Zeitspanne erlebt. Objektiv messbar wird das Glücklichsein einer Person<br />

dadurch, dass eine Skala für die “instant utility” einer Person erstellt werden kann, die sich auch<br />

unabhängig von der jeweiligen Person anwenden lässt. Die Erstellung einer objektiven Skala der<br />

“instant utility” soll dadurch möglich sein, dass die Gut/Schlecht-Dimension einen natürlichen<br />

Nullpunkt, “weder angenehm, noch unangenehm” hat. Dieser neutrale Punkt wird durch<br />

hedonische Adaptation determiniert und erlaubt eine Erfassung der relativen Häufigkeit und<br />

Dauer von positivem und negativem Affekt in Situationen.<br />

Kahneman betont, dass sich im Gegensatz dazu, die Zufriedenheit meistens auf eine<br />

bereitere Lebensspanne bezieht, statt auf eine einzelne Erfahrung. Deshalb ist der Anker einer<br />

Zufriedenheitsskala der Standard der Akzeptanz oder des Leistungsniveaus und nicht der des<br />

Adaptationsniveaus. Zudem gibt es bei der Zufriedenheit keinen absoluten Nullpunkt und der<br />

Standard eines Zufriedenheitsurteils ist nicht offensichtlich, weil Zufriedenheit ein subjektives

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!