Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
72 Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Eltern vor allem bei Frauen finden, liegt hauptsächlich darin, dass Frauen nach wie vor die<br />
Hauptverantwortung in der Erziehung der Kinder tragen (Sieverding, 2000). Über diese<br />
speziellen Befunde hinaus, zeigen Studien, die sich mit generellen Unterschieden in der<br />
Lebenszufriedenheit zwischen den Geschlechtern befassen, dass es keine Unterschiede in der<br />
globalen Lebenszufriedenheit zwischen Männern und Frauen gibt (z.B. Diener, 1984).<br />
Für die Zusammenhänge zwischen Elternschaft, Berufstätigkeit und Lebenszufriedenheit<br />
wird angenommen, dass für kinderlose Frauen und Männer die Berufstätigkeit gleichermaßen<br />
wichtig für die Lebenszufriedenheit ist, d.h., dass bei kinderlosen Personen kein<br />
Geschlechtsunterschied besteht. Der einzige Geschlechtsunterschied wird bei nicht berufstätigen<br />
Eltern vorhergesagt. Den klassischen Geschlechtsrollen entsprechend sorgen Väter durch ihre<br />
Berufstätigkeit für den Lebensunterhalt der Familie und Mütter versorgen zuhause die Kinder.<br />
Vor allem, wenn die Kinder noch klein sind, wird diese Rollenaufteilung auch heute noch von<br />
der Gesellschaft erwartet und von vielen Eltern umgesetzt. Väter, die die Elternzeit nutzen, sind<br />
sehr selten und haben mit vielen Vorurteilen und Schwierigkeiten bei der Ausführung dieser<br />
Rolle zu kämpfen, da diese Rolle für Männer zwar gesetzlich festgeschrieben, aber noch lange<br />
nicht gesellschaftlich akzeptiert ist. Niemand käme hingegen auf die Idee, eine Mutter dafür<br />
moralisch zu verurteilen, dass sie ihre Berufstätigkeit wegen eines Kindes unterbricht oder gar<br />
aufgibt. Für Frauen ist diese Rolle gesellschaftlich akzeptiert. Es wird daher vorhergesagt, dass<br />
nicht berufstätige Väter dieses Abweichen von der gesellschaftlichen Norm mit verringerter<br />
Lebenszufriedenheit “bezahlen”. Demnach wird folgender Geschlechtseffekt angenommen: Bei<br />
nicht berufstätigen Akademikern sind diejenigen zufriedener, die kein Kind haben. Bei nicht<br />
berufstätigen Akademikerinnen sollen hingegen diejenigen mit Kind zufriedener sein als die ohne<br />
Kind.<br />
Die für diese Hypothese zu vergleichenden Gruppen sind demnach jeweils für Frauen und<br />
Männer getrennt: (1) Nicht berufstätige Probanden (Pbn) ohne feste Partnerschaft und ohne<br />
Kind; (2) nicht berufstätige Pbn ohne feste Partnerschaft mit Kind; (3) nicht berufstätige Pbn mit<br />
fester Partnerschaft ohne Kind und (4) nicht berufstätige Pbn mit fester Partnerschaft mit Kind,<br />
(5) berufstätige Pbn ohne feste Partnerschaft ohne Kind; (6) berufstätige Pbn ohne feste<br />
Partnerschaft mit Kind; (7) berufstätige Pbn mit fester Partnerschaft ohne Kind und (8)<br />
berufstätige Pb mit fester Partnerschaft mit Kind.<br />
Die höchste Lebenszufriedenheit wird in der Gruppe 7, bei den berufstätigen Personen,<br />
die eine feste Partnerschaft, aber kein Kind haben, erwartet. Die zweithöchste<br />
Lebenszufriedenheit wird in der Gruppe 8 erwartet. In dieser Gruppe befinden sich berufstätige<br />
Eltern mit fester Partnerschaft. Die dritthöchste Lebenszufriedenheit wird bei nicht berufstätigen,<br />
kinderlosen Personen in fester Partnerschaft erwartet (Gruppe 3). Die vierthöchste<br />
Lebenszufriedenheit wird in den Gruppen 4 und 5 erwartet. In Gruppe 4 befinden sich nicht<br />
berufstätige Eltern mit fester Partnerschaft und in Gruppe 5 berufstätige, kinderlose Personen<br />
ohne feste Partnerschaft. In der Gruppe 6 sind berufstätige Eltern, die keine feste Partnerschaft