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Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />

_________________________________________________________________________________________ 57<br />

Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben erhöhen und sie es erleichtert, stabile soziale<br />

Beziehungen zu haben, was wiederum die soziale Unterstützung, die eine Person erfährt, erhöht.<br />

Sie stellen fest, dass höher gebildete Personen mit höherer Wahrscheinlichkeit einer bezahlten<br />

Berufstätigkeit nachgehen und in selbstbestimmten Berufen tätig sind. Die Arbeit von höher<br />

Gebildeten ist mit höherer sozialer Unterstützung und höherer persönlicher Kontrolle verbunden.<br />

Sie leben in Haushalten mit höherem Einkommen und sie sind mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />

verheiratet. Ross und van Willigen (1997) folgern, dass Bildung eine wichtige individuelle<br />

Investition in weitreichende Effekte der persönlichen Kontrolle und sozialer Unterstützung ist.<br />

Bildung ist eine wichtige Quelle des Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit für Menschen,<br />

denn sie verbessert die Möglichkeiten auf gute Berufstätigkeit und finanzielle Absicherung,<br />

erleichtert den Zugang zu sozialen Ressourcen und reduziert den Stress.<br />

Bildung kann Zufriedenheit aber auch dadurch reduzieren, dass sie hohe Erwartungen<br />

schafft (Ross & van Willigen, 1997) und die Ansprüche der Personen erhöht (Campbell, 1981;<br />

Diener et al., 1999). Obwohl höher gebildete mit größerer Wahrscheinlichkeit einer nichtentfremdeten<br />

Arbeit nachgehen und bei ihrer Arbeit weniger emotionalen und physischen Stress<br />

erleben, sind sie aber nicht zufriedener mit der Arbeit als weniger gebildete Personen (Ross &<br />

Reskin, 1992, Ross & van Willigen, 1997). Clark und Oswald (1994) fanden, dass hoch gebildete<br />

Menschen stärker unter Arbeitslosigkeit leiden als weniger hoch gebildete. Dies<br />

berücksichtigend kann Bildung, wenn sie nicht in Berufstätigkeit umgesetzt werden kann, mit<br />

subjektivem Wohlbefinden auch interferieren (Diener et al., 1999), was dadurch bedingt sein<br />

kann, dass Menschen mit hoher Bildung höhere Erwartungen an die Berufstätigkeit stellen und<br />

sie ihnen nicht nur als Lebensunterhalt dient. So gesehen, kann Bildung mit Wohlbefinden<br />

interferieren, wenn dadurch Ansprüche geweckt werden, die nicht erfüllt werden können.<br />

Weniger gebildete Personen sind in Bereichen, in denen Erwartungen eine Rolle spielen, im<br />

Vergleich mit den höher gebildeten nicht benachteiligt. Tatsächlich fanden Hong und<br />

Giannakopoulos (1994) keine signifikanten Unterschiede in der Lebenszufriedenheit von<br />

Akademikern versus nicht Akademikern. Jede Gruppe hat eigene Vergleichsmaßstäbe, um ihre<br />

Lebenszufriedenheit zu bestimmen. Obwohl jede Gruppe verschiedene Erfahrungen macht, muss<br />

sich dies nicht zwangsläufig in unterschiedlicher Lebenszufriedenheit ausdrücken.<br />

Ein anderer indirekter Zusammenhang zwischen subjektivem Wohlbefinden und Bildung<br />

kann darin bestehen, dass Individuen durch höhere Bildung ihre Ziele leichter erreichen und sich<br />

den Veränderungen in der Umwelt besser anpassen können. Es gibt Belege dafür, dass z.B. die<br />

Qualität der Kommunikation in höher gebildeten Partnerschaften die Lebenszufriedenheit erhöht.<br />

Hohe Bildung der Frau hängt mit verbesserter Beziehung und verringertem Konflikt zusammen<br />

(Murstein & Williams, 1983). Die Männer berichten höhere Zufriedenheit und besser mit diesen<br />

Frauen kommunizieren zu können.<br />

Der Zusammenhang zwischen Bildung und Lebenszufriedenheit lässt sich demnach<br />

größtenteils durch die Beziehung zwischen Bildung, Berufsstatus und Einkommen und sozialer

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