Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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140 Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />
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und Elternschaft sind hingegen nicht in allen Gruppen eindeutig lebenszufriedenheitserhöhend.<br />
Berufstätigkeit hängt bei promovierten Personen nicht mit höherer Lebenszufriedenheit<br />
zusammen. Elternschaft steht bei den befragten Lehrerinnen und Lehrern in keinem<br />
Zusammenhang mit der Lebenszufriedenheit. In den anderen Gruppen geht Elternschaft nur bei<br />
Personen mit Partner bzw. Partnerin mit höherer Lebenszufriedenheit einher. Bei<br />
Diplommathematikerinnen und Diplommathematikern sind es z.B. nur Eltern sehr kleiner Kinder<br />
und bei promovierten Mathematikerinnen und Mathematikern sind es nur die Frauen. Bei<br />
Berücksichtigung des Alters der Probanden stellen Abele et al. (2003) fest, dass Partnerschaft für<br />
die Mathematikerinnen und Mathematiker Anfang bis Mitte 30 ein wichtiger Faktor für hohe<br />
Lebenszufriedenheit ist.<br />
Im Vergleich dazu stellt sich in der vorliegenden Untersuchung heraus, dass bei der<br />
gemeinsamen Betrachtung von Berufstätigkeit und Partnerschaft, d.h. wenn die Personen<br />
zusätzlich zur Unterteilung in Personen mit und ohne festen Partner noch in berufstätige und<br />
nicht berufstätige Personen differenziert werden, der eindeutig positive Effekt der Partnerschaft<br />
vor allem bei den Frauen zurücktritt. Für kinderlose Frauen mit festem Partner steht vielmehr die<br />
Tatsache, berufstätig zu sein, in Zusammenhang mit höherer Lebenszufriedenheit. Lediglich für<br />
diese Frauen treffen die Vorhersagen zu, dass Berufstätigkeit für Personen mit<br />
Hochschulstudium besonders wichtig für hohe Lebenzufriedenheit ist. Es ist interessant, dass in<br />
beiden Stichproben von Akademikerinnen und Akademikern nicht die Berufstätigkeit die<br />
wichtigste Variable für hohe Zufriedenheit mit dem eigenen Leben ist. Bei den Mathematikern<br />
ist es die Partnerschaft, in dieser Stichprobe von Akademikerinnen und Akademikern aller<br />
Fachrichtungen ist es die Elternschaft, die eindeutig und in allen Gruppen mit höherer oder<br />
zumindest mit nicht verringerter Lebenszufriedenheit einhergeht.<br />
14.13 Exkurs: Urteile der Lebenszufriedenheit<br />
Schwarz und Strack (1999) merken an, dass Zufriedenheitsurteile leicht durch<br />
Befragungstechniken zu beeinflussen sind. Die von den Autoren identifizierten, beeinflussenden<br />
Faktoren, treffen aber auf die BELA-E Studie nicht zu. Da in der BELA-E Studie derselbe<br />
standardisierte, umfangreicher Fragebogen für die gesamte Stichprobe verwendet wird und nicht<br />
direkt nach den positiven bzw. negativen Auswirkungen von Kindern auf die<br />
Lebenszufriedenheit der Eltern gefragt wird, sind Befragungseffekte in dieser Untersuchung sehr<br />
unwahrscheinlich. Wenn es durch die Reihenfolge der Fragen zu bestimmten Effekten käme,<br />
wäre anzunehmen, dass diese in der gesamten Stichprobe wirken sollten, da alle den gleichen<br />
Fragebogen mit derselben Abfolge derselben Fragen erhalten haben. Es wurde nicht direkt<br />
gefragt, wie sich das Leben durch Kinder verändert hat und ob die Probanden ohne bzw. mit<br />
Kindern mehr oder weniger zufrieden wären. Der Bezug zwischen Lebenszufriedenheit und<br />
Kindern ist nicht aus der Art der Datenerhebung abzuleiten. Dadurch, dass es nicht das<br />
Hauptanliegen der Studie war, zu untersuchen, wie sich Kinder auf die Lebenszufriedenheit der