Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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Lebenszufriedenheit von AkademikerInnen<br />
_________________________________________________________________________________________ 129<br />
14.7 Geschlechtsrollenorientierung<br />
Hunt (1993) stellt fest, dass sowohl Instrumentalität als auch Expressivität die<br />
Zufriedenheit erhöhen. Demnach wurde auch für diese Stichprobe erwartet, dass hohe<br />
Instrumentalität und hohe Expressivität ohne Geschlechtsunterschied in der gesamten Stichprobe<br />
mit höherer Lebenszufriedenheit einhergehen. Da der Forschungsstand zu dem Zusammenhang<br />
zwischen Lebenszufriedenheit und der Geschlechtsrollenorientierung nicht sehr umfangreich und<br />
eindeutig ist, wurden diese Zusammenhänge näher betrachtet. Es wurde jeweils bei Eltern und<br />
Kinderlosen, bei berufstätigen und nicht berufstätigen Personen und bei Frauen und Männern der<br />
Zusammenhang zwischen Expressivität bzw. Instrumentalität und der Lebenszufriedenheit<br />
explorativ betrachtet.<br />
In dieser Stichprobe gehen hohe Instrumentalität und hohe Expressivität mit hoher<br />
Lebenszufriedenheit einher. Beide Skalen zeigen einen signifikant positiven Zusammenhang mit<br />
den Lebenszufriedenheitswerten der Akademikerinnen und Akademiker. Jede dieser<br />
Eigenschaften steht in Zusammenhang mit höherer Lebenszufriedenheit. Demnach sind<br />
Personen, die hoch instrumentell und/oder hoch expressiv sind, zufriedener mit ihrem Leben.<br />
Dies ist ein genereller Zusammenhang, der sich ohne Geschlechtsunterschied bei Eltern und<br />
Kinderlosen und bei berufstätigen und nicht berufstätigen Akademikerinnen und Akademikern<br />
gleichermaßen zeigt. Der Zusammenhang zwischen Instrumentalität und Lebenszufriedenheit ist<br />
allerdings stärker als der zwischen Expressivität und Lebenszufriedenheit.<br />
14.8 Geschlecht und Lebenszufriedenheit<br />
Ein ebenfalls zentraler Aspekt dieser Arbeit ist es gewesen, einen Geschlechtsvergleich<br />
vorzunehmen. Dies geschah zum einen, um den Zusammenhang zwischen Elternschaft und<br />
Lebenszufriedenheit auch bei Männern näher zu betrachten, da dieser Zusammenhang bislang<br />
hauptsächlich bei Frauen untersucht wurde (Sieverding, 2000). Zum anderen geschah es, um die<br />
Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Lebenszufriedenheit etwas differenzierter, d.h. bei<br />
allen hier berücksichtigten Variablen, betrachten zu können. Die überwiegende Anzahl von<br />
Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Lebenszufriedenheit<br />
untersuchen, stellt fest, dass es keine Unterschiede in der generellen Lebenszufriedenheit<br />
zwischen Männern und Frauen gibt (z.B. Seybolt & Wagner, 1997). Auch für diese Stichprobe<br />
wurde erwartet, dass keine generellen Unterschiede in der Lebenszufriedenheit zwischen<br />
Männern und Frauen bestehen. In einigen Analysen wurden allerdings Interaktionen der<br />
Variablen mit dem Geschlecht vorhergesagt.<br />
In Tabelle 16 werden diese erwarteten Zusammenhänge dargestellt und den tatsächlich<br />
gefundenen gegenübergestellt. Wie der Tabelle 16 zu entnehmen ist, wurden nur für Eltern<br />
Geschlechtsunterschiede angenommen. Diese Unterschiede orientieren sich hauptsächlich an<br />
einer traditionelle Rollenverteilung. In Bezug auf die Berufstätigkeit wurde erwartet, dass nur bei<br />
nicht berufstätigen Personen ein Unterschied besteht. Es wurde angenommen, dass von den nicht