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Beitrag zur Arthropodenfauna des Naturparks Dahme-Heideseen ...

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Märkische Ent. Nachr., Band 12, Heft 2 215<br />

3.2.3.2 Sandtrockenrasen (Untersuchungsfläche Nr. 94)<br />

Der Sandtrockenrasen bildet den Unterhang <strong>des</strong> Flugsandgebietes (Nr.93). Die lückige<br />

Silbergrasflur zeigt eine typische Artenkombination. Das dominante Silbergras<br />

wird begleitet von Sand-Segge, Schaf-Schwingel, Bauernsenf, kleinem Sauerampfer,<br />

Besenheide u.a. Glashaar-Widertonmoos (Polytrichum piliferum) bedeckt mosaikartig<br />

große Flächen <strong>des</strong> humusfreien San<strong>des</strong> zwischen den Silbergrashorsten.<br />

<strong>Arthropodenfauna</strong>, Untersuchungsergebnisse: ~ 155 Arten, 950 Individuen<br />

Wertgebende Arten (Leitarten):<br />

Laufkäfer: Calathus ambiguus (PAYKULL, 1790) RL *, Cicindela sylvatica LINNAEUS, 1758 RL 3<br />

Heide-Sandlaufkäfer, Harpalus anxius (DUFTSCHMID, 1812) RL *, Harpalus neglectus AUDINET-<br />

SERVILLE, 1821 RL 2, Harpalus picipennis (DUFTSCHMID, 1812) RL * Steppen-Schnellläufer, Harpalus<br />

servus (DUFTSCHMID, 1812) RL *, Masoreus wetterhallii (GYLLENHAL, 1813) RL * Sand-<br />

Steppenläufer. – Die übrigen Arten sind überwiegend xerothermophile Arten der Heiden, Ruderalstellen<br />

und sandiger Äcker.<br />

Kurzflügelkäfer: keine Leitarten. Nur eurytope xerothermophile Arten; individuenarm<br />

Übrige Käferfamilien: Coniocleonus hollbergii (FÅHRAEUS, 1842) RL * Sand-Steppenrüssler; Melanimon<br />

tibiale (FABRICIUS, 1781) KL.<br />

Wanzen: Byrsinus (=Aethus) flavicornis (FABRICIUS, 1794) RL 1; Geocoris ater (FABRICIUS, 1787)<br />

RL 4, Gonianotus marginepunctatus (WOLFF, 1804) RL *; Coranus subapterus (DEGEER, 1773)<br />

RL *.<br />

Ohrwürmer: Leitart?: Labidura riparia (PALLAS, 1773) KL Sand-Ohrwurm. Zugewanderte Einzelexemplare<br />

aus der benachbarten Düne.<br />

Heuschrecken: Myrmeleotettix maculatus (THUNBERG, 1815) RL * Gefleckte Keulenschrecke, Oedipoda<br />

caerulescens (LINNAEUS, 1758) RL * Blauflügelige Ödlandschrecke.<br />

Hinweis: Eine faunistisch interessante Art ist Calliptamus italicus (LINNAEUS, 1758) RL 1, die Italienische<br />

Schönschrecke. Diese Art durchläuft seit einigen Jahren in Brandenburg eine Migrationsphase.<br />

Webspinnen: Berlandina cineria (MENGE, 1872) RL 2, Haplodrassus dalmatensis (L.KOCH, 1866)<br />

RL 3, Micaria lenzi BÖSENBERG, 1899 RL 1 -Ameisenspinne; Trichopterna cito (O.P.-CAMBRIDGE,<br />

1872) RL *; Agroeca lusatica (L.KOCH, 1875) RL 3; Alopecosa cursor (HAHN, 1831) RL 2, Alopecosa<br />

fabrilis (CLERCK, 1757) RL 2, Pardosa monticola (CLERCK, 1757) RL *; Thanatus atratus<br />

SIMON, 1875 RL 3; Pellenes nigrociliatus (SIMON, 1875) RL 2, Sitticus saltator (O.P.-CAMBRIDGE,<br />

1868) RL 3; Xysticus ninnii THORELL, 1872 RL 3.<br />

Fazit:<br />

In dem Sandtrockenrasen wurden 156 Arthropodenarten festgestellt, darunter vier Arten,<br />

die in Brandenburg „vom Aussterben bedroht“ sind. Mit 29 Leitarten verfügt die<br />

Fläche über einen guten charakteristischen Artenbestand. Laufkäfer und Webspinnen<br />

stellen den Hauptanteil der Leitarten. Die übrige <strong>Arthropodenfauna</strong> besteht überwiegend<br />

aus xerothermophilen Arten von Ruderalstandorten und sandigen Äckern oder<br />

aus eurytopen Arten. Ein faunistischer Vergleich mit anderen Sandtrockenrasen<br />

Brandenburgs wird u.a. durch die Arbeiten von GRUBE & BEIER (1998) und BARNDT<br />

(2004, 2005a,b, 2006, 2008) möglich.<br />

Für Sandtrockenrasen trägt Brandenburg eine besonders hohe<br />

Verantwortung, da in diesem Lebensraumtyp eine große Anzahl<br />

von Arthropodenarten lebt, die aus edaphischen Gründen in den

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