Beitrag zur Arthropodenfauna des Naturparks Dahme-Heideseen ...
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246 Barndt, D.: <strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> <strong>Arthropodenfauna</strong> <strong>des</strong> <strong>Naturparks</strong> <strong>Dahme</strong>-Hei<strong>des</strong>een<br />
Fläche <strong>des</strong> lückigen Sandtrockenrasens durch Eingriffe auf ein früheres Sukzessionsstadium<br />
rückgeführt werden.<br />
Ein größerer Teil der Heide-Birken-Vorwaldflächen sollten durch Ausholzung, intensive<br />
Schafbeweidung und/oder Winterflämmung zugunsten von Sandtrockenrasen<br />
oder Besenheideflächen umgebaut werden.<br />
Für die Offenhaltung der Heidefläche ist extensive Beweidung durch Schafe und Ziegen<br />
unerlässlich (1,5 Tiere/ha; nächtliche Stallhaltung!). Aufkommende Bebuschung<br />
muss entfernt werden. In größeren zeitlichen Abständen (etwa 10 Jahre) sollte die<br />
Fläche kontrolliert wintergeflämmt werden; Besenheide ist ein Brandkeimer, die<br />
Wurzelstöcke sind weitgehend hitzeresistent. Zum Nährstoffentzug und der Ausbreitungsverhinderung<br />
von Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa) und Land-Reitgras<br />
(Calamagrostis epigejos) wird mosaikförmiges Schoppern/Plaggen oder Balkenmahd<br />
vorgeschlagen. - Zeitpunkt, Intensität, Flächenanteile und Abstände zwischen den<br />
Wiederholungen müssen in einem Monitoring abgeklärt, begleitend überprüft und<br />
angepasst werden.<br />
Auf der Fläche wurde vereinzelt der Heideblattkäfer, Lochmaea suturalis (THOMSON,<br />
1866) beobachtet. Die Art neigt zu Massenauftreten und kann überalterte Flächen<br />
durch Totalfraß der Blätter vernichten (MELBER et al. 2001). –<br />
Literatur: SCHWABE & KRATOCHWIL (2009); HÄRTLE et al. (2009).<br />
Moore:<br />
Kleiner Milasee und Alter Torfstich:<br />
Sanierungsmaßnahmen sind erst nach Ermittlung der Ursachen <strong>des</strong><br />
Grundwasserschwun<strong>des</strong> effektiv möglich (s. 3.2.4.1 NSG Milaseen).<br />
In der Übergangszeit müssen Moor- und Grundwasserpegel gesetzt und regelmäßig<br />
kontrolliert werden. Als Sofortmaßnahme sollten, außer den standorttypischen Moor-<br />
Waldkiefern (Pinus sylvestris f. turfosa und intermedia), alle weiteren aufrechten<br />
Kiefern > 2 m (Pinus sylvestris sylvestris und f. uliginosa) aus dem Moor und der<br />
Moorrinne zum Alten Torfstich sukzessive eingeschlagen und aus dem Moor transportiert<br />
werden. Achtung: Die Stämme müssen knapp unterhalb der Mooroberfläche<br />
gesägt und die Stümpfe mit Moorsubstrat bedeckt werden. Zu hohe trockene Baumstümpfe<br />
werden von dem „großen braunen Rüsselkäfer“, Hylobius abietis (LINNAEUS,<br />
1758) als Eiablagehabitat benutzt. Hunderte dieser 10-13 mm großen Käfer waren im<br />
Frühjahr 2007 auf der vorjährigen Ausholzungsfläche am Ledo-Pinetum bei der Eiablage<br />
zu beobachten! Die Kiefern waren zu hoch abgesägt worden. Die Käfer befallen<br />
junge Nadelholzkulturen und Naturverjüngung. Sie sind stark gefürchtete Forstschädlinge.<br />
Zeitgleich muss geprüft werden, in welchem Umfang ein Einschlag <strong>des</strong> Altersklassen-Kiefernforstes<br />
im Nahbereich <strong>des</strong> Kleinen Milasees und/oder eine deutliche Auflichtung<br />
der Kiefernbestände im weiteren Umfeld zu einer hydrologischen Entlastung<br />
<strong>des</strong> Moores führen können (s. GORAL & MÜLLER 2010).<br />
Großes Luch bei Halbe:<br />
Sanierungsmaßnahmen sind erst nach Ermittlung der Ursachen <strong>des</strong><br />
Grundwasserschwun<strong>des</strong> effektiv möglich.