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Beitrag zur Arthropodenfauna des Naturparks Dahme-Heideseen ...

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Märkische Ent. Nachr., Band 12, Heft 2 217<br />

Der Fund in Massow (1 Ex., 09.05.2006) ist schwer erklärbar, da die Wälder in der<br />

Umgebung aktuell aus Kiefernforsten bestehen. Abax parallelus ist nicht flugfähig<br />

und wegen der intensiven Brutpflege auch standorttreu und daher wenig dispersionsfähig.<br />

Es handelt sich offenbar um ein Reliktvorkommen; vor 1945 war in Massow<br />

großflächig ein naturnaher Eichen-Kiefernmischwald vorhanden, der durch Kampfeinwirkungen<br />

der letzten Kriegswochen und späterer forstlichen Vernutzung vernichtet<br />

und durch Kiefernplantagen ersetzt worden ist. Reste einer Abax parallelus-<br />

Population haben sich offenbar erhalten können. Eine Nachuntersuchung ist dringend<br />

erforderlich.<br />

Als weitere faunistisch erwähnenswerte Art ist ein Wiederfund der Raubwanze Rhynocoris<br />

annulatus (LINNAEUS, 1758) RL 0 (geringelte Mordwanze) zu nennen.<br />

Aus Berlin sind keine Funde bekannt. R. annulatus ist nicht so wärmebedürftig wie<br />

Rhynocoris iracundus (PODA, 1761). Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den nördlichen<br />

und mittleren Teilen Europas. Die eurytope Art bewohnt Waldränder und Heckenlandschaften<br />

in trockenen bis feuchten Lagen. Die Überwinterung geschieht<br />

meist als Larve.<br />

Fazit:<br />

Trotz hoher Gesamtartenzahl (207 Arten) können für den B i r k e nvorwald kein<br />

e e p i g ä i s c h a k t i v e n L e i t a r t e n ausgewiesen werden. Entsprechend dem<br />

Vegetationsmosaik vermittelt der Birkenvorwald faunistisch zwischen den Arten <strong>des</strong><br />

Trockenrasens, der gehölzfreien Besenheidefläche und benachbarter Forstflächen.<br />

Pflegeempfehlungen s. Kapitel 5<br />

3.2.3.4 Ginster-Besenheide (Untersuchungsfläche Nr. 96)<br />

Die Fläche liegt in Massow Süd auf dem Gelände <strong>des</strong> ehemaligen Übungsplatzes und<br />

wird seit der Nutzungseinstellung durch Pflegemaßnahmen (gelegentliche Entkusselung,<br />

Mahd, Schafbeweidung) vor Verbuschung und Vergreisung bewahrt. Bis auf<br />

wenige offene sandige Störstellen ist die Besenheide flächendeckend verbreitet. Auf<br />

der rohhumusreichen Bodenoberfläche hat sich eine Moos- und Flechtenschicht entwickelt.<br />

Die ca. 65 ha große etwa vierzigjährige Heidefläche ist von Birken-Vorwald<br />

und Kiefernforst umgeben.<br />

<strong>Arthropodenfauna</strong>, Untersuchungsergebnisse: ~ 200 Arten, 1.180 Individuen<br />

Wertgebende Arten (Leitarten):<br />

Laufkäfer: Amara infima (DUFTSCHMID, 1812) RL *, Bembidion nigricorne GYLLENHAL, 1827 RL<br />

3, Bradycellus caucasicus (CHAUDOIR, 1846) RL *, Bradycellus ruficollis (STEPHENS 1828) RL *,<br />

Cymindis macularis MANNERHEIM, 1824 RL 1. – Die übrigen Arten sind überwiegend xerothermophile<br />

Arten der Sandtrockenrasen, Ruderalstellen und sandiger Äcker.<br />

Kurzflügelkäfer: Stenus geniculatus GRAVENHORST, 1806 RL 4. Die übrigen Arten sind überwiegend<br />

e u r y t o p e xerophile Arten.<br />

Übrige Käferfamilien: keine Leitarten<br />

Wanzen: Macrodema microptera (CURTIS, 1836) RL *, Nysius helveticus (HERRICH-SCHAEFFER,<br />

1850) RL *- Auch Macroplax preyssleri (FIEBER, 1837) RL 0 wurde in Brandenburg fast ausschließlich<br />

in Besenheideflächen gefunden, lebt aber im südlichen Hauptareal auch in anderen offenen<br />

xerothermen Lebensräumen (s.u.).

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