Beitrag zur Arthropodenfauna des Naturparks Dahme-Heideseen ...
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Märkische Ent. Nachr., Band 12, Heft 2 245<br />
5. Pflegeempfehlungen<br />
Binnensalzwiesen Storkow: Neben der weiteren schrittweisen Eindämmung der<br />
Schilfflächen durch Mahd, kann dauerhaft die Verschilfung dieses prioritären FFH-<br />
Lebensraums nur durch eine extensive Beweidung (1,4 GVE/ha, Rinder) aufgehalten<br />
werden. Durch den Tritt der Weidetiere werden außerdem vegetationsfreie Stellen<br />
geschaffen, die von den konkurrenzschwachen Salzorganismen besiedelt werden<br />
können. Stellenweise sollten zusätzlich durch Flachabtorfungen größere schlammige<br />
Kahlstellen geschaffen werden, die den lichtbedürftigen Pionierarten unter den<br />
„Salzarthropoden“ Entwicklungsraum bieten (BARNDT 2007). Die Orchideenwiesen<br />
müssen weiterhin gemäht werden. Im Rahmen <strong>des</strong> EU-LIFE-Projektes „Sicherung<br />
und Entwicklung der Binnensalzstellen Brandenburgs“ (2005-2010) sind u.a. auch für<br />
die Storkower Binnensalzwiesen bereits Pflegemaßnahmen durchgeführt worden.<br />
Literatur: LUA (2010).<br />
Forst Dubrow: Schwerwiegende Nachkriegseingriffe haben zu einer tiefgreifenden<br />
Veränderung <strong>des</strong> Humuskörpers (Laub-Moderhumus zu saurem Nadel-Rohhumus)<br />
der Untersuchungsflächen geführt. Die terrestrische <strong>Arthropodenfauna</strong> ist stark verarmt.<br />
Abhilfe kann langfristig nur ein Rückbau der weit verbreiteten Altersklassenkieferflächen<br />
zu einem standorttypischen Kiefern-Traubeneichenwald schaffen, der<br />
mit einer waldverträglichen Reduktion der Schalenwildbestände (vor allem Rehwild)<br />
verbunden werden muss.<br />
Im NSG müssen noch vorhandene Alteichen und Altkiefern aus der Bewirtschaftung<br />
genommen und freigestellt werden, damit der festgestellte naturschutzfachlich wertvolle<br />
Holzkäferbestand gesichert wird. Viele dieser Arten sind thermophil und benötigen<br />
lichte, durchsonnte Altholzbestände, wie sie ehemals z.B. in Hutewäldern vorhanden<br />
gewesen sind.<br />
Zur Schaffung von Lichtinseln für wärme- und lichtliebende Arten incl. der Bodenflora<br />
(z.B. Großblütiger Fingerhut, Ästige Graslilie, Waldplatterbse, Wacholder....)<br />
sollten einzelne Alteichen freigestellt und Alteichenbestände durch Entfernung von<br />
Sträuchern und Jungbaumwuchs (z.B. spätblühende Traubenkirsche, Ahorn) großzügig<br />
aufgelichtet werden. Eine mögliche Referenzfläche könnte die noch hainartig<br />
ausgebildete Traubeneichen-Kiefern-Bestockung nördlich vom Förstersee sein.<br />
In den Bereichen der Hirschkäfervorkommen müssen Laubholzstubben und anderes<br />
Totholz von Bebuschung freigehalten und durch Zäunung vor Schwarzwildschäden<br />
bewahrt werden.<br />
Forst Massow: Die Düne mit ihrem wertvollen stenotopen Arthropodenbestand kann<br />
dauerhaft nur durch periodische großflächige mechanische Störungen mit schwerem<br />
Gerät vor der Sukzession bewahrt werden. Der Windanstrom aus der Hauptwindrichtung<br />
muss durch Niedrighaltung der Forstgehölze gewährleistet sein.<br />
Der Sandtrockenrasen (Silbergras) kann nur durch extensive Beweidung durch Schafe,<br />
Entfernung aufkommender Gehölze und zusätzliche periodische mosaikartige mechanische<br />
Störung offen gehalten werden. Vorhandene biologische Krustenflächen<br />
(Cyanobakterien, Algen, Moose, Flechten) müssen bei diesen Arbeiten möglichst geschont<br />
werden. Angrenzende vorwaldähnliche Flächen sollten <strong>zur</strong> Vergrößerung der