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Beitrag zur Arthropodenfauna des Naturparks Dahme-Heideseen ...

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Märkische Ent. Nachr., Band 12, Heft 2 221<br />

Macrodema microptera (CURTIS, 1836), Kurzflügelige Bodenwanze (Abb. 10)<br />

Eine atlanto-europäische Art, die von Südskandinavien bis <strong>zur</strong> Iberischen Halbinsel<br />

verbreitet ist. Die Art kommt bis Russland vor, wird aber ostwärts immer seltener. In<br />

Deutschland ist M. microptera im Nordteil häufiger als im Südteil.<br />

Im Land Brandenburg ist die Wanze ein stenotoper Bewohner von sandigen Trockenheiden<br />

und stellenweise sehr häufig. Aus S-Deutschland und Österreich wird sie<br />

auch aus Moorheiden gemeldet. Besenheide ist die bevorzugte Nahrungspflanze.<br />

Larven und Imagines besaugen die am Boden liegenden Samen. Es gibt auch Berichte<br />

über eine gelegentliche zoophage Ernährung (PÉRICARD 1999). Beide Geschlechter<br />

sind überwiegend fluguntüchtig (brachypter).<br />

Die Überwinterung erfolgt als Imago. Die erste Aktivitätszeit der Imagines liegt im<br />

April/Mai, die zweite (neue Generation) ab August.<br />

Gefährdungssituation: Die Art ist in Brandenburg und Deutschland nicht gefährdet.<br />

Faunistisch interessante Art:<br />

Macroplax preyssleri (FIEBER, 1837), (Bodenwanzenart)<br />

Nach DECKERT (2005) lagen für diese xerothermobionte Wanzenart aus Brandenburg<br />

bisher keine Nachweise vor.<br />

Die Art ist in Österreich und S-Deutschland weit verbreitet und nicht selten. Die<br />

Nordgrenze der Verbreitung in Deutschland lag bisher in den Mittelgebirgen. – Mit<br />

dem vorliegenden Fund aus der Heidefläche in Massow und weiteren aktuellen Funden<br />

<strong>des</strong> Autors aus Heideflächen <strong>des</strong> NP Hoher Fläming und dem NP Nuthe-Nieplitz<br />

liegen nun Erstmeldungen aus dem Norddeutschen Tiefland vor. Die Art erreicht in<br />

Brandenburg die Nordgrenze ihrer Verbreitung in Deutschland. Isolierte Funde sind<br />

aus Schweden (Gotland) bekannt.<br />

Macroplax preyssleri entwickelt sich an Sonnenröschen (Helianthemum div. spec.).<br />

Es werden vor allem die am Boden liegenden Samen besaugt (WACHMANN et al.<br />

2007).<br />

Fazit:<br />

Von den 199 festgestellten Arthropodenarten (s. Tabelle 7) können 18 als Leitarten<br />

von Heideflächen gelten. Es sind vor allem stenotope Laufkäfer- und Webspinnenarten<br />

die diesen Lebensraum kennzeichnen. Die <strong>Arthropodenfauna</strong> setzt sich neben den<br />

Leitarten überwiegend aus psammophilen Offenlandarten zusammen, die durch wenige<br />

Waldarten ergänzt werden. Durch das reichhaltige Pollen- und Nektarangebot<br />

stellt die Heidefläche ein Hymenopteren-Dorado für 48 festgestellte Arten dar.<br />

Pflegeempfehlungen s. Kapitel 5<br />

3.2.4 Arthropodenarten zweier Torfmoosmoore und dem Uferbereich eines<br />

oligotrophen Klarwassersees. (Untersuchungsflächen: 97-100, 102-104)<br />

In dem gewäserreichen Naturpark werden 7% der Gesamtfläche von Standgewässern<br />

eingenommen. 80% der Seenfläche gehören zu eutrophen und hypertrophen Gewässertypen<br />

und nur 192 ha (= 5% der Gewässerfläche) zu den nährstoffarmen Seen<br />

(LUA 2004b). Seen und Moore liegen im Grundwasserbereich von meist nord-süd

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