Vergleich zweier Messverfahren zur ... - RWTH Aachen University
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2 Klinische Indikation und Problemstellung<br />
einer Erhöhung der Primärstabilität als auch zu einer Vergrößerung der relativen<br />
Oberfläche [BUCHS ET AL. 2001]. Außerdem kann durch das Gewinde eine homogenere<br />
Kraftverteilung von kranial nach kaudal erreicht werden als dies beispielsweise bei<br />
Stufenimplantaten der Fall ist [JOOS ET AL. 2000]. Zur zusätzlichen Druckminderung<br />
sind die Kanten des Gewindes abgerundet [KOECK & WAGNER 2004].<br />
Es wurden verschiedene Verfahren entwickelt, die dem Mikrorelief von<br />
Titanimplantaten eine höhere Rauhigkeit verleihen. Als Maß der Rauhigkeit hat sich ein<br />
Sa-Wert von 1,2 bis 2,1 μm (Sa = arithmetisches Mittel der Abweichung vom Mittelwert)<br />
klinisch bewährt [RUDOLPH 2008]. Diese Mikroretentionen bewirken eine erhebliche<br />
Oberflächenvergrößerung [FALTL ET AL. 1997] des enossalen Implantatanteils und<br />
begünstigen durch die vergrößerte mechanische Knochen-Implantat-Kontaktfläche die<br />
Osseointegration [KLOKKEFOLD ET AL. 1997, PEPE ET AL. 1997, RICHTER 2004,<br />
WENNERBERG ET AL. 1997, WENNERBERG ET AL. 1998]. Die Modifikation der<br />
Mikrorauhigkeit führt nachweislich zu einer verbesserten Adhäsion und Proliferation<br />
von Osteoblasten und ähnlichen Zellen sowie deren Produktion von Matrixproteinen<br />
[KIESWETTER ET AL. 1996, GRÖSSNER-SCHREIBER 1996, ONG ET AL. 1997].<br />
Abb. 2.7.a: REM- Bild von unterschiedlichen Knochenstrukturen als Negativabdruck der Implantatrillen.<br />
Abb. 2.7.b: REM-Bild vom Implantat mit umgebenden Knochen, die direkte Verbindung zwischen<br />
Implantat und Knochen ist zu erkennen [Abb. 2.7.a + b: LÄKAMP 2006].<br />
Zur Herstellung von aufgerauten Oberflächen werden prinzipiell ablative oder additive<br />
Verfahren herangezogen. Das poröse Relief kann durch Abstrahlen mit abrasiven<br />
Stoffen, mittels Säureätzung, durch Beschichten mit Titanplasma, Hydroxylapatit oder<br />
Aluminiumoxid, sowie mittels elektrochemischer Oberflächenkonditionierung erzielt<br />
werden. Zu den additiven Plasma-Flame-Spray-Beschichtungen zählt beispielsweise<br />
die Titanplasmabeschichtung (TPS). Das poröse Relief zeichnet sich durch eine dünne<br />
Schicht mit einer ungefähren Rautiefe von 15 μm und eher runden Formen aus<br />
[SPIEKERMANN 1994]. Obwohl eine Verstärkung des Osseointegrationsprozesses nach-<br />
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