Vergleich zweier Messverfahren zur ... - RWTH Aachen University
Vergleich zweier Messverfahren zur ... - RWTH Aachen University
Vergleich zweier Messverfahren zur ... - RWTH Aachen University
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3 Stand der Technik: Diagnose ̵ Planung ̵ Umsetzung<br />
3.3 Registrierungsverfahren<br />
Bei der dreidimensionalen Planung am virtuellen Computermodell ist eine Registrierung<br />
des Patienten, d. h. eine räumliche Zuordnung in Relation zu den Planungsdaten, vor<br />
der operativen Umsetzung notwendig. Dazu wird ein Koordinatensystem definiert, das<br />
sowohl am realen Objekt, als auch Modell bekannt ist [SCHERMEIER 2002]. Um eine<br />
spätere hohe Lokalisationsgenauigkeit während der Operation zu gewährleisten, ist ein<br />
exaktes Matching essentiell [CLAES ET AL. 2000, STEINMEIER ET AL. 2000, BERRY ET AL.<br />
2003].<br />
Bei den etablierten Verfahren <strong>zur</strong> Bestimmung eines gemeinsamen Koordinatensystems<br />
lässt sich nach LAVALLÉE ET AL. [1996] zwischen anatomiebasierten und<br />
materialbasierten Verfahren unterscheiden. Darüber hinaus ist die oberflächenbasierte<br />
Registrierung mit Hilfe von Laserscannern zu nennen.<br />
3.3.1 Materialbasierte Registrierungsverfahren<br />
Für die materialbasierte Registrierung werden Marker (Schrauben oder Kugeln) am<br />
Patienten eingebracht oder befestigt, die leicht am virtuellen Modell zu identifizieren<br />
sind. Bei automatischen Registrierverfahren können bei Anordnung von mehreren<br />
Markern in bekannter Geometrie diese über ein Matching-Verfahren am Computer<br />
automatisch detektiert werden.<br />
Überwiegend in der Neurochirurgie, so z. B. bei stereotaktischen Eingriffen (Abb.<br />
3.8.a), kommen invasive Schraubenmarker, die in den Knochen implantiert werden,<br />
zum Einsatz. Sie bieten ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und werden als Goldstandart<br />
hinsichtlich der klinischen Genauigkeit angesehen [KREMSER ET AL. 1997, MAURER ET<br />
AL. 1997]. Nicht invasive Hautmarker sind seit Mitte der 80er Jahre in Gebrauch<br />
[ROBERTS ET AL. 1984, GILLER & PURDY 1990, WATANABE ET AL. 1991, LABORDE ET AL.<br />
1992, GUTHRIE & ADLER 1992, TAKIZAWA 1993]. Diese einseitig klebefähigen, kleinen<br />
Kunststoffplaketten von 1 – 1,5 cm großem Durchmesser, die mit einer radioopaken<br />
Substanz (z. B. einer Bleikugel) in der Mitte versehen sind, werden auf die Haut des<br />
Patienten geklebt und verbleiben dort bis <strong>zur</strong> OP [KLIMEK ET AL. 1998, NABAVI ET AL.<br />
1995, ALP ET AL. 1998]. Bei unregelmäßiger Verteilung der Landmarken erhöht sich die<br />
Messgenauigkeit [MAINTZ & VIERGEVER 1998].<br />
Allerdings besteht die Gefahr des Verrutschens der Plaketten bedingt durch Hautturgor,<br />
Alter, Gesundheitszustand und Patientenlagerung, was eine inakzeptable intraoperative<br />
Ungenauigkeit <strong>zur</strong> Folge hat [GUNKEL ET AL.. 2000].<br />
36