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Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital - Baugewerbe ...

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Foto: ZDB<br />

BausTIMMEN<br />

Gastkommentar<br />

Viele Jahrzehnte<br />

im Dienste der Baubranche<br />

Prof. Dr. karl robl wird ende des Jahres nach<br />

22-jähriger tätigkeit für das deutsche<br />

<strong>Baugewerbe</strong> sein amt übergeben und seinen<br />

wohlverdienten ruhestand antreten.<br />

10<br />

<strong>Baugewerbe</strong> wird 90. Das ist ein stolzes Alter für eine Fachzeitschrift, zumal<br />

für eine Baufachzeitschrift, hat doch die Branche in den vergangenen 90<br />

Jahren diverse Aufs und Abs erlebt, die zwangsläufig Auswirkungen auf die<br />

Fachzeitschriften hatten. Daher wünschen wir <strong>unser</strong>em Organ für die Zukunft<br />

eine weiterhin gedeihliche Entwicklung.<br />

Ziemlich am Beginn meiner Amtszeit als Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes<br />

des Deutschen <strong>Baugewerbe</strong>s stand ein Ereignis von globaler<br />

Bedeutung: der Fall der Mauer und die Vereinigung Deutschlands. Dieses<br />

erleben und die Entwicklung Deutschlands in einem vergleichsweise kleinen<br />

Segment mitgestalten zu dürfen, war das Highlight meiner Berufstätigkeit<br />

schlechthin.<br />

Waren die ersten Jahre nach der Vereinigung Deutschlands durch einen<br />

Bau­Boom bestimmt, der im Grunde mit der Bautätigkeit der Nachkriegsjahre<br />

zu vergleichen war, erlebten wir ab Mitte der 90er Jahre eine ebenso rasante<br />

Rezession, die mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze am Bau gekostet und vielen<br />

Unternehmen die Insolvenz gebracht hat. Erst in den vergangenen Jahren<br />

konnte sich die Bauwirtschaft auf niedrigem Niveau wieder stabilisieren.<br />

In der mehr als zehn Jahre währenden Rezession hat sich der Wettbewerb<br />

drastisch verschärft. Die fast zeitgleiche Einführung des Europäischen Binnenmarktes<br />

hat zunächst Subunternehmer mit ihren Beschäftigten vor allem aus<br />

den südeuropäischen Staaten nach Deutschland gespült. Sie zahlten deutlich niedrigere Löhne und vor allem keine<br />

Sozialabgaben. Damit heizten sie den Preiswettbewerb an.<br />

Als Reaktion darauf hat die damalige Bundesregierung das Arbeitnehmer­Entsendegesetz mit Mindestlöhnen und der<br />

Verpflichtung zur Abführung der Sozialkassen­Beiträge eingeführt. Trotz dieser Korsett­Stangen stellen die illegal bzw.<br />

grau operierenden (Sub­)Unternehmen immer noch die größte Konkurrenz für <strong>unser</strong>e Mitgliedsunternehmen dar, die<br />

sich an Recht und Gesetz wie auch an die Tarifverträge halten.<br />

Der Rückgang der öffentlichen Investitionen, die heute nur noch 13 % der gesamten Bauinvestitionen ausmachen, hat<br />

<strong>unser</strong>e öffentliche Infrastruktur vor die Hunde gehen lassen. Gleichzeitig verloren die Unternehmen wichtige Aufträge.<br />

Mit in diesen Kontext gehören die immer währende Auseinandersetzung über die öffentliche Vergabepraxis. Hier lag<br />

<strong>unser</strong> Augenmerk vor allem darauf, die Marktposition <strong>unser</strong>er mittelständischen Mitglieder zu stärken. Dem<br />

verstärkten Drang, Aufträge als Gesamtpaket an Generalunternehmer bzw. Generalübernehmer zu vergeben, haben wir<br />

<strong>unser</strong>e Argumente entgegengesetzt: Die Fach­ und Teillosvergabe ist das für die öffentliche Hand wirtschaftlich<br />

günstigste Modell.<br />

Es setzt aber kompetente Vergabebeamte in den staatlichen Bauämtern voraus, die die öffentliche Hand aufgrund ihrer<br />

Sparzwänge oftmals nicht mehr hat. Auch bei der Einführung von sog. ÖPP­Projekten ging es uns darum, mittelständischen<br />

Unternehmen den Zugang zu diesem Markt zu öffnen, wohlwissend, dass nur wenige <strong>unser</strong>er Mitglieder sich<br />

dafür interessieren würden.<br />

<strong>Baugewerbe</strong> 15.2010

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