Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital - Baugewerbe ...

Foto: Layher
Baugeräte
Mit nur drei neuen Zusatzbauteilen zum
Allround-Gerüst können Gerüstbauer nicht nur
Lehrgerüste schneller, sicherer und tragfähiger
realisieren, sondern für effizienten Gerüstbau
auch ein zusätzliches Geschäftsfeld im
Bausektor erschließen.
gen rund um die Baustelle. Häufig
produzieren wir für Kunden auch Sonderteile.
Sonderteile heißt z. B., passend
zu einem Gerüstsystem, aber abweichend
von den Standardmaßen. Oder
wir konstruieren ein Teil, das etwas aus
der Reihe fällt, weil ein Kunde eine spezielle
Aufgabenstellung hat. Wenn wir
dann merken, dass eine bestimmte Sonderlösung
öfter nachgefragt wird, ist das
für uns schon eine Anregung darüber
nachzudenken, ob wir diese nicht in ein
Serienteil überführen sollten.
Unser Protect-System ist ein Beispiel
für eine sehr umfangreiche Neuentwicklung.
Ein Kassettensystem, das es ermöglicht,
eine Baustelle hermetisch abzuschließen,
hatte es davor nicht gegeben.
Wir hatten verschiedentlich mit Firmen
zu tun, die sich auf Asbestsanierung von
Gebäuden spezialisiert haben. Die Problemstellung
bestand darin, zu verhindern,
dass Asbestfasern bei Arbeiten
austreten. Innerhalb der Baustelle muss
deshalb gegenüber der Umgebung ein
Unterdruck herrschen. Verwendet man
zur Abschottung von Baustellen Planen,
wie früher allgemein üblich, kann bei
Wind der Unterdruck nicht dauerhaft
aufrechterhalten werden. Das Einstellen
der Baustelle ist die Folge. Wir haben uns
mit dem Thema beschäftigt und gefragt,
wie man kostenträchtige Stillstände verhindern
könnte. Heraus kam ein stabiles
Kassettensystem, bestehend aus Aluminiumrahmen
mit Stahlblechfüllung und
Gummidichtung, abgestimmt auf das
Rastermaß unserer Gerüste. Von außen
angehängt entsteht so eine zweite Fassade,
dicht und gegen Wind unanfällig.
Wie so häufig haben unsere Kunden die
Einsatzgebiete des Protect-Systems heute
durch Einfallsreichtum deutlich über
die Asbestsanierung hinaus erweitert.
Baugewerbe: Wenn Sie von neuen Projekten
oder der Erschließung neuer Geschäftsfelder
sprechen. Was bedeutet das
für den Bauunternehmer?
Dr. Helmut Kreller: Zunächst mal, warum
wollen wir neue Geschäftsfelder erschließen?
Wir als Firma Layher haben
uns zur Aufgabe gestellt: Wir kümmern
uns um Arbeits- und Schutzgerüste. Das
ist unser Kerngeschäft, auf das wir uns
konzentrieren. Wie jede andere Firma
wollen wir natürlich wachsen. Das ist in
Ländern mit einem bereits hohen Marktanteil
unserer Systemgerüste besser
möglich, wenn zusätzliche Geschäftsfelder
gefunden und besetzt werden. Ich
möchte an dieser Stelle nochmals betonen,
dass wir reiner Hersteller sind und
nicht Endanwender. Wir treten also
nicht in Wettbewerb mit unseren Kunden.
Neue Geschäftsfelder sind da zu
finden, wo unsere Kunden bisher nicht
oder nur wenig tätig sind. Die Maxime
hierbei ist immer mit möglichst wenigen
Zusatzelementen neue Einsatzmöglichkeiten
zu schaffen. Schließlich sollen
Kunden ihren Materialbestand weiter
nutzen können. Obwohl Gerüste auf jeder
Baustelle anzutreffen sind, stellten
wir fest, dass Gerüstbauer verhältnismäßig
spät auf die Baustelle kommen. Nämlich
erst, wenn es um Fassadenarbeiten
geht. Aber es gibt schon in der Rohbauphase
eine Reihe von Aufgabenstellungen,
die idealerweise vom Gerüstbauer
erledigt werden könnten. Dazu zählt die
Bereitstellung von sicheren Baustellenzugängen
über Treppen ebenso wie die
Errichtung von Stütz- und Traggerüsten
oder die temporäre Überbrückung von
Straßen. Durch die Bereitstellung von
Material und geübtem Personal kann der
Gerüstbauer dem Bauunternehmen damit
eine zusätzliche Serviceleistung anbieten.
Für die genannten Einsatzzwecke
haben wir unser Allroundgerüst um einige
Teile ergänzt. Mit neuartigen Brückenelementen
sind nun Spannweiten
von 30 m möglich. Speziell für Traggerüste
entwickelte Rahmenelemente erlauben
den Aufbau von Stütztürmen in
stets absturzgesicherter Position des
Monteurs, dabei jedoch sehr wirtschaftlich
und mit minimalem Materialeinsatz.
Mit diesen Traggerüsttürmen wenden
wir uns auch gezielt an diejenigen
Bauunternehmen, die weiterhin eigenes
Material auf Baustellen einsetzen
möchten.
Schon die Gespräche während und
nach der bauma und die ersten Baustellen,
auf denen wir die neuen Elemente
eingesetzt haben, zeigen uns, dass wir da
auf einem sehr guten Weg sind.
Baugewerbe : Vielen Dank für das Gespräch.
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Schlagworte: Baugeräte • Gerüste
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40 Baugewerbe 15.2010