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Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital - Baugewerbe ...

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Baustoffe<br />

10 Die 134 scheinbar wahllos angeordneten Fensteröffnungen,<br />

die nur 30 cm dicken Wände aus<br />

beidseitigem Sichtbeton und einer Rohr­ Wärmedämmung,<br />

und die hohen anforderungen an den<br />

Sichtbeton (Sichtbetonklasse SB4 +) stellten das<br />

Unternehmen zunächst vor kaum lösbare Probleme.<br />

beim Betonieren erkennbar kein Wasser<br />

unter der Schalung herunterlief, zeichneten<br />

sich dennoch die Betonierfugen<br />

als dunkle Streifen ab. Vermutlich hat<br />

der Holzkern der Schalung im Bereich<br />

des Dichtprofils Wasser aufgesaugt. Die<br />

Verwendung einer Polypropylen- Vollkunststoffschalhaut<br />

hätte ggf. bessere<br />

Ergebnisse geliefert. Die Ankerkonen<br />

wurden zusätzlich mit einer Moosgummischeibe<br />

abgedichtet, Neoprene erwies<br />

sich als zu steif (Abb. 12).<br />

Fensteraussparung<br />

in der Schalung<br />

Da die Wände in Kletterschalung ausgeführt<br />

wurden, mussten die Fensteraussparungen<br />

in die Schalung eingebaut<br />

werden. Dabei war die plankonforme<br />

Ausbildung der profilierten Fensterbrüstung<br />

mit Innenentwässerung besonders<br />

problematisch. Das Einsetzen eines<br />

INFokaSteN<br />

anforderungen an Sichtbeton gestern und heute<br />

10 11 12<br />

11 Die Betonierfugen wurden mit einem<br />

Moosgummistreifen abgedichtet, welches<br />

winkelförmig in und auf die Schalplatte<br />

geklebt wurde.<br />

Fertigteils ergab eine sehr gute Ausbildung<br />

der Brüstung. Das Fertigteil konnte<br />

aber farblich dem Ortbeton nicht angeglichen<br />

werden, und der Wandbereich<br />

unterhalb des Fertigteils hatte aufgrund<br />

unzureichender Verdichtungsmöglichkeiten<br />

eine Vielzahl von Poren (Abb.<br />

13).<br />

Eine wesentliche Verbesserung schien<br />

zunächst eine reine Ortbetonlösung zu<br />

sein, wobei die Schalung der Aussparungsunterseite<br />

des Fensters mit Zemdrain<br />

belegt wurde (Abb. 14). Es zeigte<br />

sich jedoch, dass unterhalb einer ca.<br />

1 mm dicken geschlossenen Zementsteinschicht<br />

sich eine Vielzahl von Großporen<br />

gebildet hatte. Somit schied auch<br />

diese Lösung aus Dauerhaftigkeitsgründen<br />

aus. Die Fensterbrüstungen wurden<br />

als Aussparungen konventionell<br />

geschalt, und die unvermeidlich auftretenden<br />

Poren und Großporen wurden<br />

Die ästhetischen Möglichkeiten beim Gestalten mit Sichtbeton haben sich in den letzten Jahren und<br />

Jahrzehnten erheblich erweitert. Heute lässt sich Sichtbeton mit glatten Oberflächen und scharfen<br />

Kanten realisieren. Die Palette der Gestaltungsmöglichkeiten reicht von organisch-geschwungenen<br />

Bauteilen aus Selbstverdichtendem Beton (SVB), über farbige und geschliffene Oberflächen bis hin zu<br />

filigranen Bauteilen aus Ultrahochfestem Beton (UHPC).<br />

Noch vor einigen Jahrzehnten sah das anders aus. Damals dominierte die mehr oder weniger grobe<br />

Brettschalung bei den Sichtbetonflächen. Darüber hinaus fehlten noch viele Innovationen aus der<br />

Bauchemie, die heute eine große Rolle bei der Betonverarbeitung spielen und die Einsatzmöglichkeiten<br />

stetig erweitern. Gestiegen mit den gestalterischen Möglichkeiten <strong>sind</strong> heute allerdings auch die Anforderungen<br />

auf der Baustelle. Die Herstellung von optisch hochwertigen Sichtbetonflächen erfordern<br />

ein hohes Maß an Sorgfalt und Sachkenntnis.<br />

12 Die ankerkonen wurden zusätzlich mit einer<br />

Moosgummischeibe abgedichtet, Neoprene<br />

erwies sich als zu steif.<br />

nachträglich verspachtelt und beschichtet.<br />

Je nach Fenstergröße wurden in die<br />

Fensteraussparungen 2 bis 3 PVC-Rohre<br />

eingebaut. Über diese konnte der Frischbeton<br />

eingebaut und verdichtet werden,<br />

(Abb. 15).<br />

Aufgrund der schwierigen Betonierverhältnisse<br />

musste ein fließfähiger<br />

Beton, Konsistenz obere Grenze F5<br />

verwendet werden. Die von der Transportbetonindustrie<br />

angebotenen sogenannten<br />

leicht verdichtbaren Betone<br />

der Konsistenz F5, F6 erwiesen sich<br />

als zu wenig sedimentationsstabil. Auch<br />

selbstverdichtender Beton war nicht robust<br />

genug. Es wurde eine neuartige Betonzusammensetzung<br />

konzipiert, wobei<br />

auf der Grundlage einer optimierten<br />

Mischung die Fließfähigkeit mit einem<br />

PCE-Fließmittel und die Sedimentationsstabilität<br />

mit einem Stabilisierer<br />

erzielt wurden. Der Beton war aber<br />

46<br />

<strong>Baugewerbe</strong> 15.2010

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