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Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital - Baugewerbe ...

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Baustoffe<br />

4 trotz Nachverdichtung ist die Porenhäufung im<br />

Kopfbereich hoher Wände oder stützen infolge<br />

der fehlenden Frischbetonauflast stets höher als<br />

in den tieferen Lagen.<br />

eingesetzt. Hier <strong>sind</strong> punktuelle Überschreitungen<br />

dieses Grenzwertes kaum<br />

zu vermeiden. Die Schalhautklasse<br />

SHK3 gestattet auch kleinste Reparaturstellen<br />

nur in Abstimmung mit<br />

dem Auftraggeber auszubessern. Da in<br />

der Kalkulationsphase die Haltung des<br />

Auftraggebers nicht bekannt ist, müsste<br />

mit einem nur einmaligen Schalungseinsatz<br />

kalkuliert werden. Eine Submission<br />

wird man auf diese Weise aber<br />

nicht gewinnen. Kleine Kratzer, fachgerecht<br />

ausgebessert (Abb. 7) <strong>sind</strong> dennoch<br />

bei naher Betrachtung auf der<br />

Betonoberfläche erkennbar. Sie beeinträchtigen<br />

jedoch die Gesamtwirkung<br />

in keiner Weise.<br />

Bei Phenolharz beschichteten Schalhäuten<br />

fällt aufgrund werksseitiger<br />

Maskierungen der Oberfläche die Be-<br />

PraxistiPP<br />

Checkliste für sichtbetonarbeiten<br />

tonoberfläche beim Ersteinsatz der<br />

Schalung farblich deutlich schlechter<br />

aus als bei den folgenden Einsätzen. Daher<br />

sollten auch solche Schalungshäute<br />

vor dem Ersteinsatz mit Zementleim<br />

künstlich gealtert werden.<br />

Bei der Schalhautklasse SHK3 <strong>sind</strong><br />

Ripplings nicht zulässig. Dies <strong>sind</strong><br />

kurze, streifenförmige Aufquellungen<br />

der Holzfaser der Funiersperrholzschalplatte<br />

bei Verletzung der Beschichtung<br />

an Nagelstellen, an nicht ausreichend<br />

versiegelten Schnittkanten oder in der<br />

Fläche bei vergleichsweise dünner Beschichtung.<br />

Solche Ripplings zeichnen<br />

sich auf der Betonfläche als leichte Dellen<br />

ab, welche unkritisch <strong>sind</strong> bezüglich<br />

Ebenheitstoleranzanforderungen, welche<br />

den Gesamteindruck aber nachhaltig<br />

stören können (Abb. 8).<br />

▪ Wurden die Anforderungen an den Sichtbeton in der Ausschreibung ausreichend<br />

beschrieben?<br />

▪ Wird das DBV/BDZ-Merkblatt „Sichtbeton“ als Ganzes Vertragsbestandteil?<br />

4<br />

▪ Wurden die Anforderungen und die Kosten der ausgeschriebenen Sichtbetonklasse<br />

ausreichend kalkuliert?<br />

▪ Wurden Reparaturmöglichkeiten an der Schalhaut vereinbart?<br />

▪ Sind Ripplings zulässig?<br />

▪ Sind Erprobungsflächen ausgeschrieben worden?<br />

▪ Wie sollen Konen, Betonierabschnitte, Schalelemente abgedichtet werden?<br />

▪ Gibt das Transportbetonwerk die genaue Betonzusammensetzung bekannt?<br />

▪ Sind das Führungspersonal und das ausführende Personal<br />

(das ausführende Unternehmen) ausreichend qualifiziert?<br />

▪ Wurden die Kosten kleinflächiger Nacherfüllungen kalkulatorisch mit erfasst?<br />

Zur zielsicheren Vermeidung von<br />

Ripplings müssen Schalplatten mit Polypropylenbeschichtung<br />

oder die Polypropylen-Vollkunststoffplatte<br />

eingesetzt<br />

wer den. Diese <strong>sind</strong> allerdings im Einkauf<br />

teurer als Funier sperr holz platten.<br />

Die Herstellung von Erprobungsflächen<br />

ist dringend anzuraten, auch<br />

dann, wenn solche Erprobungsflä-<br />

chen im Leistungsverzeichnis nicht<br />

separat ausgeschrieben wurden. Referenzflächen<br />

<strong>sind</strong> dagegen Vertragsbestandteil<br />

und <strong>sind</strong> Grundlage der Beurteilung<br />

der Bauteile. Hier muss der Unternehmer<br />

darauf achten, dass die Referenzflächen<br />

auch die schwierig herzustellenden Details<br />

beinhalten und dass nicht nur Teile<br />

von Referenzflächen vom Auftraggeber<br />

als Beurteilungsmaßstab festgelegt werden.<br />

Der Unternehmer muss auch Sorge<br />

tragen, dass die gelieferten Materialien so<br />

beschaffen <strong>sind</strong>, dass er das vertragliche<br />

Bausoll erfüllen kann.<br />

Viele Schalungshersteller erklären in<br />

ihren Lieferbedingungen, dass Ripplings<br />

bei Schalhäuten auf Holzbasis technisch<br />

unvermeidlich und nicht rügfähig <strong>sind</strong>.<br />

Die Fertigteilindustrie hat ein eigenes<br />

Merkblatt über Sichtbetonflächen<br />

von Fertigteilen herausgegeben [2]. Dieses<br />

besteht aus nur zwei Seiten und wird<br />

häufig vom Fertigteilwerk dem Angebot<br />

als Vertrags- und Beurteilungsgrundlage<br />

beigelegt. Hier ist zu beachten, dass dieses<br />

Merkblatt in vielen Details an Fertigteile<br />

geringere Anforderungen stellt<br />

als das Merkblatt [1] für die Ortbetonbauweise.<br />

Das Transportbetonwerk muss in der<br />

Lage sein, einen Beton von gleichmäßi-<br />

44<br />

<strong>Baugewerbe</strong> 15.2010<br />

5<br />

5 und 6 abb. 5 zeigt eine leichte,<br />

abb. 6 eine stärkere, nach Ft3 nicht zulässige<br />

Wolkenbildung.<br />

6

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