Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital - Baugewerbe ...
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90 Jahre<br />
90 Jahre <strong>Baugewerbe</strong> –<br />
90 Jahre Spiegel der Baubranche<br />
Hintergrund ◾ Seit 90 Jahren unterstützt <strong>Baugewerbe</strong> mittelständische Unternehmer mit<br />
fundierten Fachinformationen, kontinuierlich und verlässlich durch alle Höhen und Tiefen.<br />
Im Jubiläumsjahr werfen wir einen Blick zurück.<br />
Im Oktober 1919 erscheint die erste Ausgabe<br />
von „Das <strong>Baugewerbe</strong>“ mit Mitteilungen<br />
und Nachrichten des Deutschen<br />
Arbeitgeberbundes für das <strong>Baugewerbe</strong>,<br />
des Deutschen Wirtschaftsbundes für das<br />
<strong>Baugewerbe</strong> sowie ihrer Bezirke, Orts- und<br />
Fachverbände. Zu diesem Zeitpunkt, kurz<br />
nach dem Ersten Weltkrieg ist die Wohnungsnot<br />
so groß, dass der Staat erstmals<br />
im industriellen Deutschland umfassende<br />
wohnungspolitische Maßnahmen ergreift.<br />
Dazu gehören eine Mieterschutzgesetzgebung<br />
und Wohnungsbauförderung zur<br />
Schaffung von Wohnraum. Die Preisentwicklung<br />
ist auch 1922 schon ein Thema,<br />
wie ein Bericht von der Hauptversammlung<br />
des Deutschen Arbeitgeberbundes für<br />
das <strong>Baugewerbe</strong> belegt.<br />
Die 30er Jahre<br />
1934 wird „Das <strong>Baugewerbe</strong>“ Organ des<br />
Reichsinnungsverbandes des Bauhandwerks,<br />
erstmals in der Verlagsgesellschaft<br />
Rudolf Müller gedruckt und 1938 schließlich<br />
erworben.<br />
Das das Deutsche Reich in hohem Maße<br />
von ausländischen Anleihen und Krediten<br />
abhängig ist, wirkt sich die weltweit<br />
herrschende Depression gravierend aus.<br />
Nach der Machtergreifung Hitlers beginnt<br />
im „1000-jährigen-Reich“ eine scheinbare<br />
Blüte im Bauhauptgewerbe. Die Wirtschaftskraft<br />
wird später mehr und mehr<br />
wehrpolitischen Zielen untergeordnet.<br />
Am 1. September 1939 markiert der Einmarsch<br />
in Polen den Beginn des Zweiten<br />
Weltkriegs.<br />
Die 40er Jahre<br />
Es herrscht Krieg. Nur kriegswichtige Bauten<br />
dürfen noch begonnen werden. Auch<br />
die <strong>Baugewerbe</strong>-Leser bekommen die<br />
Rohstoffknappheit zu spüren. Da weniger<br />
Papier zur Verfügung steht, wird die Zeitschrift<br />
in kleinerer Schrift gesetzt, um die<br />
Inhalte trotzdem vollständig wiedergeben<br />
zu können. 1948 erscheint nach 3 Jahren<br />
Pause die erste Nachkriegs-<strong>Baugewerbe</strong>.<br />
Die 50er Jahre<br />
Nach dem Krieg prägen in vielen Städten<br />
noch Ruinen das Stadtbild. Eine Gefahr<br />
für Bauarbeiter: Umstürzende Trümmerreste<br />
und einstürzende Dächer. Es fehlt an<br />
Wohnraum, an Baumaterialien, Maschinen<br />
und vor allem an Fachkräften. Während<br />
die späten 50er heute oft als „gute alte<br />
Zeit“ verklärt werden, <strong>sind</strong> die frühen<br />
Jahre dieser Dekade von politischen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Konflikten ge-<br />
prägt. So richtig wusste noch keiner, wie<br />
die soziale Marktwirtschaft eigentlich aussehen<br />
sollte. Lohnkosten machten übrigens<br />
schon damals 30 % der Gesamtkosten<br />
aus.<br />
Mit den Jahren wachsen auch die Baumaschinen.<br />
Viele Vorläufer heutiger Baumaschinen<br />
haben in dieser Periode ihre<br />
Wurzeln.<br />
Die 60er Jahre<br />
Standardisierung von Baugruppen ist Anfang<br />
der 60er ein Ziel bei der Weiterentwicklung<br />
von Baumaschinen. Die Lagerhaltung<br />
soll reduziert und die Instandsetzung<br />
vereinfacht werden. Sorgen bereitet der<br />
Arbeitsmarkt. Wie <strong>Baugewerbe</strong> 1961 berichtet,<br />
ist: „das Reservoir an verfügbaren<br />
Kräften nahezu ausgeschöpft, die Tendenz<br />
zur Abwanderung in andere Wirtschaftsbezirke<br />
ist nach wie vor vorhanden“. „Gastarbeiter“<br />
sollen jetzt den Bedarf decken.<br />
Mitte des Jahrzehnts deutet vieles auf einen<br />
Konjunkturumschwung hin. <strong>Baugewerbe</strong><br />
berichtet im April 1967, das die „bauma“<br />
unter der gegenwärtigen Flaute leide.<br />
Die 70er Jahre<br />
Der Wohnungsbau boomt. Hochhaus-<br />
Siedlungen – Trabantenstädte – heute viel-<br />
26<br />
<strong>Baugewerbe</strong> 15.2010