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Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital - Baugewerbe ...

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Foto: <strong>Baugewerbe</strong><br />

Baumanagement<br />

„<strong>Unsere</strong> <strong>Mitarbeiter</strong> <strong>sind</strong><br />

<strong>unser</strong> <strong>wichtigstes</strong> <strong>Kapital</strong>“<br />

Bauunternehmerporträt (8) ◾ Die Raab Baugesellschaft aus Ebensfeld ist ein traditionsreiches<br />

Bauunternehmen, das 1898 gegründet wurde. Die aktive Einbeziehung aller <strong>Mitarbeiter</strong> in die Entscheidungsprozesse<br />

ist ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor des oberfränkischen Innungsbetriebes. Panagiotis Koukoudis<br />

Wo geht die Reise hin? Das fragen<br />

sich viele Baubetriebe in den<br />

letzten Jahren. Der Markt ist<br />

ständig in Bewegung und die gesamtwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

werden nicht besser. Dies ist der Geschäftsführung<br />

der Raab Baugesellschaft<br />

auch nicht entgangen. „Deshalb haben<br />

wir schon 1999 <strong>unser</strong>e erste Zukunftskonferenz<br />

ins Leben gerufen“, erklärt Gisela<br />

Raab, die zusammen mit ihrem<br />

Mann Wolfgang Schubert-Raab und<br />

ihrem Cousin, Joachim Raab, seit 1996<br />

die Firma führt.<br />

Schon damals war ihnen klar, dass man<br />

gemeinsam mit der Belegschaft Ziele definieren<br />

und anschließend umsetzen<br />

muss. „Nur im Schulterschluss mit den<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>n lässt sich eine erfolgreiche<br />

Zukunft gestalten“, erklärt Bauunternehmer<br />

Wolfgang Schubert-Raab, der auch<br />

Vorsitzender der oberfränkischen Obermeister<br />

ist. Ein Beispiel hierfür ist die Abschaffung<br />

des Weihnachtsgeldes mit Zustimmung<br />

der Belegschaft, dafür wurde<br />

ein Prämientopf eingeführt, der sich für<br />

jeden <strong>Mitarbeiter</strong> in Form einer Gewinnbeteiligung<br />

äußert.<br />

1<br />

1 familienbetrieb in vierter<br />

Generation: Die Geschäfts führung<br />

des Bauunternehmens setzt sich<br />

aus Joachim Raab (l.),<br />

Gisela Raab und Wolfgang<br />

schubert-Raab zusammen.<br />

2 Mit Herzblut engagiert:<br />

Philipp kminkowski setzt<br />

die kOPf-Methode erfolgreich<br />

im Bau betrieb um.<br />

Gemeinsam in die Zukunft<br />

Mit der damaligen Zukunftskonferenz<br />

„Raab 2005“ stellte man das Unternehmen<br />

auf neuen Kurs und definierte gleichzeitig<br />

Ziele, die man gemeinsam erreichen<br />

wollte. „Begeistert waren wir davon, wie<br />

sehr <strong>unser</strong>e <strong>Mitarbeiter</strong> die Chance nutzten<br />

und selber viele, gute Vorschläge einbrachten“,<br />

erinnert sich Gisela Raab.<br />

Zwar ließ sich nicht alles auf Anhieb<br />

umsetzen, aber der eingeleitete Wandlungsprozess<br />

half dem Unternehmen<br />

sich erfolgreich am Markt zu positionieren.<br />

Dies konnte man relativ einfach an<br />

den gestiegenen Umsatz- und <strong>Mitarbeiter</strong>zahlen<br />

ablesen. Angespornt durch die<br />

vielen positiven Effekte der ersten Konferenz<br />

kam es in diesem Jahr zur Konferenz<br />

„Raab 2020“ (Siehe Textkasten „Zukunftsvision<br />

Raab 2020“). „Gemeinsam<br />

haben wir definiert, wie wir uns das<br />

Unternehmen in 2020 vorstellen, und<br />

was wir dafür tun wollen“, bringt es<br />

Obermeister Wolfgang Schubert-Raab<br />

auf den Punkt.<br />

Ordnung auf der Baustelle<br />

schaffen<br />

Die Zukunftskonferenz ist ein Mittel, mit<br />

dem man bei Raab einen großen Schritt<br />

nach vorne getan hat. Ein weiterer, wichtiger<br />

Schritt ist die Umsetzung der KOPF-<br />

Methode (Kybernetisches Organisieren,<br />

Planen und Führen) in dem Betrieb. Die<br />

Prozesse am Bau <strong>sind</strong> immer komplexer<br />

geworden, da mittlerweile eine Informationsflut<br />

auf die Ausführenden einströmt.<br />

Die Koordination der Abläufe und die Abstimmung<br />

mit Architekten und Bauherren<br />

machen den optimalen Verlauf aller Prozesse<br />

nicht einfacher.<br />

„Wir wollten die Baustellen für <strong>unser</strong>e<br />

<strong>Mitarbeiter</strong> noch transparenter gestalten“,<br />

sagt Wolfgang Schubert-Raab. Schließlich<br />

wünscht man bei Raab Fachpersonal, das<br />

mitdenkt und relativ eigenverantwortlich<br />

arbeitet. Früher scheiterte es gelegentlich<br />

daran, dass benötigte Informationen nicht<br />

allen vorlagen, und es kurzzeitig zu Stillständen<br />

auf der Baustelle kam.<br />

Passende Lösung gefunden<br />

Um alle Prozesse im Betrieb zu optimieren,<br />

beschloss die Geschäftsleitung das Planungs-<br />

und Steuerungssystem KOPF des<br />

Gemeinsam die Zukunft gestalten: Die Geschäftsführung im kreise ihrer <strong>Mitarbeiter</strong><br />

bei der Gruppenkonferenz im März.<br />

ZukunftsvIsIOn RaaB 2020<br />

Erfolg der firma ist Erfolg aller<br />

Ingenieurs Heinz Grote zu nutzen. Nur leider<br />

ist es ein so komplexes System, das sich<br />

nicht einfach von heute auf morgen in<br />

einem Betrieb einführen lässt. Deshalb<br />

entschied man sich, das System in einem<br />

Pilotprojekt auf seine Kompatibilität auf<br />

Raab zu testen. Philipp Kminkowski von<br />

der Hochschule Coburg nimmt sich dieser<br />

Aufgabe im Zuge seiner Diplomarbeit an.<br />

Er begleitet und dokumentiert die Einführung<br />

der KOPF-Methode auf einer<br />

Baustelle. Das Projekt verläuft erfolgreich,<br />

bringt aber auch zum Vorschein, bei welchen<br />

Prozessen bei Raab noch enormer<br />

Baumanagement<br />

Ende März 2010 fand die Großgruppenkonferenz „Zukunftsvision Raab 2020“ statt, an der<br />

fast die komplette Belegschaft teilnahm. Ziel war es gemeinsam herauszufinden, wie man<br />

sich das Unternehmen im Jahr 2020 vorstellt. Dabei ging es unter anderen um Fragen wie:<br />

▪ Was erwarten die <strong>Mitarbeiter</strong> von 2020?<br />

▪ Wo sehen sie sich in ihren Unternehmen in zehn Jahren?<br />

▪ Wo möchten Sie bis 2020 mit ihrem Unternehmen am Markt stehen?<br />

Um dies herauszufinden, wurden Arbeitsgruppen gebildet, in die sich selbst die Firmenleitung<br />

eingliederte. Über zwei Tage setzte man sich intensiv damit auseinander, welche Ziele<br />

man erreichen will, und wie man diese gemeinsam erreichen kann.<br />

Eigenverantwortlichkeit wird bei Raab groß geschrieben. Der <strong>Mitarbeiter</strong> ist nicht nur<br />

Erfolgsfaktor, sondern auch Erfolgsgarant. Um diese umzusetzen benötigt man auch<br />

konkrete Ziele für das Unternehmen, die am Ende der Konferenz wie folgt lauteten: Bestes<br />

Bauunternehmen Frankens, bester Arbeitgeber, Spitzenposition im <strong>Baugewerbe</strong>. Zusätzlich<br />

<strong>sind</strong> aber auch innerbetriebliche Ziele wie höhere Sicherheit, beste Maschinen bei der<br />

Arbeit, gegenseitiger Respekt und 120 % Prämie von den <strong>Mitarbeiter</strong>n formuliert worden.<br />

Am Ende der Konferenz nahm die Vision Raab 2020 Gestalt an. Jeder weiß seit diesem Tag,<br />

wo man hin will und für was das Unternehmen steht. Einmal mehr wurde dabei unterstrichen,<br />

dass Wünsche, Ziele und die Bereitschaft für einander da zu sein, bei Raab auf<br />

Gegenseitigkeit beruhen.<br />

Optimierungsbedarf herrscht. „Ich stellte<br />

fest, dass die Baustelle weiter war als die<br />

zuständige Verwaltung bei diesem Projekt“,<br />

berichtet Philipp Kminkowski über<br />

ein Ergebnis seiner Diplomarbeit.<br />

„Das Pilotprojekt machte uns klar, dass<br />

wir mit KOPF auf dem richtigen Weg<br />

<strong>sind</strong>, und mit Herrn Kminkowski den<br />

richtigen Mann dafür gefunden haben“,<br />

erläutert Wolfgang Schubert-Raab. Beide<br />

Seiten nutzten die sich bietende Gelegenheit<br />

und seitdem ist Philipp Kminkowski<br />

zuständig für die Umsetzung der<br />

Methode in allen Unternehmensprozes-<br />

50 <strong>Baugewerbe</strong> 15.2010 <strong>Baugewerbe</strong> 15.2010<br />

51<br />

2<br />

Foto: <strong>Baugewerbe</strong><br />

Foto: Raab Baugesellschaft

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