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Menschen Macher Märkte - Schwäbische Post

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ERFOLGS GESCHICHTEN<br />

Hidden Champion mit großer Tradition<br />

Weltweiter wirtschaftlicher Erfolg<br />

beruht nicht auf einer Zauberformel.<br />

Hidden Champions<br />

sind keine Wunderunternehmen.<br />

Erfolgsautor Hermann Simon<br />

hat die RUD-Gruppe in seinem<br />

neuesten Bestseller zum<br />

Hidden Champion des 21. Jahrhunderts<br />

gekürt.<br />

Die RUD-Gruppe war als weltweit<br />

agierendes und erfolgreiches<br />

Familienunternehmen bereits<br />

von zehn Jahren „amtierender“<br />

Hidden Champion. Die<br />

Geschäftsführung bewertet die<br />

neuerliche Titulierung als Erfolg.<br />

RUD wende durchaus alte Tugenden<br />

an, stets verbunden mit<br />

einem gesunden Mix aus bodenständigem<strong>Menschen</strong>verstand<br />

und modernen, professionellenManagement-Methoden,<br />

sagt Geschäftsführer<br />

Hansjörg Rieger. „Strategische<br />

Fragen wie: Was sind die technologischen<br />

Konzepte von<br />

morgen? Was können wir Neues<br />

schaffen? Wie können wir<br />

weiterhin am schnellsten, am<br />

effizientesten und effektivsten<br />

auf Veränderungen reagieren?<br />

Stellen wir uns als innovativer<br />

Pionier in der Rundstahlkettenbranche<br />

kontinuierlich?“<br />

Die langfristige Partnerschaft<br />

mit den Kunden, deren Zufriedenheit<br />

und Vertrauen in das<br />

Aalener Unternehmen stehen<br />

im Mittelpunkt des Handelns.<br />

„Wir bürgen für kundenorientierte,<br />

innovative Technik sowie<br />

höchste durchgängige<br />

Qualität und Sicherheit“, fügt<br />

Hansjörg Rieger hinzu.<br />

RUD hat in den vergangenen<br />

zehn Jahren nicht nur die Produktionsstandorte<br />

auf aktuell<br />

weltweit fünf erhöht, sondern<br />

auch die eigenen vertriebsfokussierten<br />

Töchter erheblich<br />

ausgebaut. Die Zahl der weltweiten<br />

Mitarbeiter stieg auf<br />

über 1100.<br />

Das Unternehmen widmet sich<br />

nicht nur den spektakulären<br />

Durchbruchinnovationen, son-<br />

Die RUD-Gruppe pflegt die Unternehmenskultur und ist<br />

in der globalisierten Welt erfolgreich angekommen<br />

dern führt auch kleine Innovationen<br />

stufenweise ein. „Innovation<br />

ist bei RUD Chefsache.<br />

Das Top-Management ist sehr<br />

oft aktiver Impulsgeber für und<br />

Durchsetzer von Innovationen“,<br />

definiert Öffentlichkeitsarbeiterin<br />

Marina Grupp. Oft<br />

seien für den Innovationserfolg<br />

Köpfe und Qualität wichtiger<br />

als Budgets. Alle Kunden seien<br />

eine wesentliche Ideenquelle<br />

und würden in den Innovationsprozess<br />

eingebunden.<br />

Marktanteil, fortschrittliche<br />

Technologien, effektives und<br />

effizientes Customer Relationship<br />

Management – das sind<br />

wesentliche Parameter für die<br />

Marktführerschaft, die RUD als<br />

einer der ältesten und renommiertesten<br />

Kettenhersteller auf<br />

dem Globus seit jeher inne hat.<br />

„Unser Top-Management legt<br />

sehr hohen Wert auf direkte,<br />

regelmäßige Kundenkontakte<br />

und praktiziert diese im Alltag.<br />

Dieses Verhalten bringt positive<br />

Effekte sowohl für die eigene<br />

Information als auch für die<br />

Motivation unserer Mitarbeiter“,<br />

erklärt Marina Grupp.<br />

Ein intensives Schulungs- und<br />

Trainingsprogramm für das gesamte<br />

RUD-Team sowie die<br />

Mitarbeiter der Kunden und<br />

Partner im „Center for Chain<br />

Knowledge“ sorgt dafür, dass<br />

das exzellente Produkt-Knowhow<br />

und qualitative Kompetenz<br />

vorhanden sind. Zur Bewältigung<br />

von Herausforderungen<br />

zieht RUD entsprechend<br />

breite und leistungsstarke<br />

Expertenteams zusammen,<br />

die in einer flachen Hierarchie<br />

Die Geschäftsführung der RUD Gruppe hat einige der neuen Auszubildenden<br />

begrüßt.<br />

und vertrauensvollen Kultur als<br />

flexibles Team die besten Lösungen<br />

erarbeiten.<br />

Globalisierung ist für RUD ein<br />

wesentlicher, zweiter Wachstumstreiber.<br />

Die Globalisierung<br />

der RUD Gruppe hat mehrere<br />

Generationen gedauert und<br />

eine große Ausdauer erfordert.<br />

„Klar, zwischenzeitliche Rückschläge<br />

waren die Regel, eine<br />

Mit der neuesten Innovation von RUD arbeiten die Kunden des Kettenherstellers bereits: Ketten und Haken<br />

der Güteklasse 12, unter dem Namen ICE auf dem Markt. (Fotos: RUD)<br />

erhebliche Frustrationstoleranz<br />

war notwendig. Nach China<br />

wird auch Indien zunehmend<br />

zur Pflichtübung, dort haben<br />

wir erst kürzlich unsere neue<br />

Tochter RUD India Chain PVT<br />

Ltd. gegründet und fest etabliert“,<br />

erzählt Jörg S. Rieger.<br />

Die Internationalisierung wird<br />

als Lernprozess verstanden.<br />

„Wir verstehen uns als Unternehmen,<br />

das die Grenzen der<br />

nationalen <strong>Märkte</strong> überwunden<br />

hat und sich als Weltbürger<br />

identifiziert“, sagt er. Für RUD<br />

gibt es maximal sechs wirklich<br />

relevante Konkurrenten.<br />

Wertschöpfungs- und Fertigungstiefe<br />

haben sich in der<br />

RUD Gruppe über die letzten<br />

Jahre vermindert. Die Präferenz<br />

fürs Selbermachen basiere<br />

nicht auf einer Ideologie, sondern<br />

auf wirtschaftlich vernünftigen<br />

Anpassungen, erklärt<br />

die RUD-Geschäftsführung.<br />

„In unseren Kernkompetenzen<br />

Umformung, Schweißen,<br />

Wärmebehandlung und<br />

Oberflächentechnik bevorzugen<br />

wir nach wie vor hohe Fertigungstiefen<br />

und vermeiden<br />

Outsourcing. Der Grund hierfür<br />

liegt hauptsächlich in den angebotenen<br />

Technologien, die<br />

nur intern gemanagt werden<br />

können“, sagt Hansjörg Rieger.<br />

Die Mitarbeitertreue in der<br />

RUD-Gruppe ist Benchmark in<br />

der Branche. Die Fluktuationsrate<br />

liegt unter zwei Prozent –<br />

Durchschnitt deutsche Wirtschaft<br />

sieben Prozent. Firmentreue,<br />

Qualifikation, Motivation<br />

und Flexibilität der Mitarbeiter<br />

werden in der gesamten<br />

RUD-Gruppe als ausgesprochene<br />

Stärken gesehen. „Eine<br />

niedrige Fluktuation ist strategisch<br />

noch wichtiger als ein<br />

niedriger Krankenstand, denn<br />

dies reduziert unsere Kosten<br />

für Neueinstellungen und<br />

macht Investitionen in Aus- und<br />

Weiterbildung rentabel“, sagt<br />

Rieger.<br />

Multifunktionale Einsetzbarkeit<br />

und Rotation in den Funk-<br />

MENSCHEN MACHER MÄRKTE I 24. November 2007<br />

tionen sind in der RUD Gruppe<br />

relativ verbreitet. Aus dieser<br />

Flexibilität ergibt sich die hohe<br />

Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig<br />

relativ geringen Kosten.<br />

„Die Gewinnung hoch qualifizierter<br />

Mitarbeiter ist für RUD<br />

eine große Herausforderung,<br />

der wir uns erfolgreich stellen“,<br />

erklärt Rieger. Sascha Kurz<br />

7<br />

Meilensteine der Marktführerschaft<br />

� 1953 RUD erster Kettenhersteller,<br />

der den H1 Prüfstempel<br />

für hochfeste Güteketten erhält.<br />

� 1972 amtliche Zulassung zur<br />

Herstellung von Rundstahlketten.<br />

� 1992 kam Zertifizierung des<br />

Qualitätssicherungssystems<br />

nach DIN/ISO 9001 als erstes<br />

Unternehmen der Branche hinzu.<br />

� 1994 Als erster Zulassung für<br />

die VIP Sondergüte. 2001 Erster<br />

Kettenhersteller, der mit integriertem<br />

Qualitäts- und Umweltmanagementsystem<br />

nach<br />

ISO 9001/14001 zertifiziert wurde.<br />

� 2006 Zulassung für Anschlagketten<br />

in Güteklasse 10 nach<br />

PAS 1061 und Einzelteile für<br />

Anschlagketten in Güteklasse<br />

10.<br />

� 2007 Zulassung für ICE Sondergüte<br />

Güteklasse 12<br />

Hermann Simon:<br />

Hidden Champions<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

Der Bonner Unternehmensberater<br />

und frühere Marketing-<br />

Professor Hermann Simon hat<br />

seine Idee der Darstellung von<br />

unbekannten Marktführern<br />

fortgeschrieben. Er beschreibt,<br />

wie sich die „Hidden Champions<br />

des 21. Jahrhunderts“ weiterentwickelt<br />

haben.<br />

Hermann Simon versucht den<br />

Geheimnissen des Erfolgs der<br />

Hidden Champions auf den<br />

Grund zu gehen.<br />

Das Buch sollte nicht als simplizistische<br />

Erfolgsformel interpretiert<br />

werden. Wenn auch<br />

der Erfolg der von Simon beschriebenen<br />

Unternehmen erklärbar<br />

ist und keiner Zauberformel<br />

entspringt, lassen sich<br />

die Erfolgsstorys nicht eins zu<br />

eins aufs eigene Unternehmen<br />

anwenden.<br />

Dennoch: In China reißt man<br />

sich um das Werk. Gerade ist es<br />

dort in der dritten Auflage erschienen.<br />

Hidden Champions haben oft<br />

eine Abneigung gegenüber<br />

strategischen Allianzen. Sie<br />

wollen Probleme alleine lösen.<br />

Wer Hermann Simons Buch<br />

liest, bekommt ein Gespür dafür,<br />

wie der (erfolgreiche) deutsche<br />

Mittelstand tickt. sk

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