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bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

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Das sollten Sie wissen<br />

Bereiche, wie etwa der alleinige Einsatz<br />

auf der Station oder auch der allein<br />

durchgeführte ambulante Einsatz in der<br />

Häuslichkeit des Patienten/Pflegebedürftigen,<br />

wären aufgrund der Auflagen im<br />

Rahmen der Anerkennung bis zur uneingeschränkten<br />

Anerkennung ausgenommen.<br />

So können die ausländischen Pflegefachkräfte<br />

sehr zügig die nötige sprachliche<br />

Praxis im konkreten Berufskontext sukzessive<br />

bis zur endgültige Anerkennung<br />

in Deutschland erwerben. Gegenwärtig<br />

können diese Pflegefachkräfte nur als<br />

Hilfskräfte eingesetzt werden, mit der<br />

Folge, dass die Pflegeeinrichtungen diesen<br />

weder eine qualifikationsgerechte<br />

Entlohnung noch eine berufliche Aufstiegsperspektive<br />

trotz hoher Qualifikation<br />

(oftmals ein Studium) bieten können,<br />

was viele wiederum vor einer Tätigkeit<br />

in Deutschland zurückschrecken lässt.<br />

Um den drastischen Fachkräftemangel<br />

abzubauen und auch morgen die Versorgung<br />

der pflegebedürftigen Bevölkerung<br />

sicherzustellen, ist eine Willkommenskultur<br />

für ausländische Pflegefachkräfte<br />

dringend geboten. Hierzu gehören die<br />

skizzierten Änderungen, Klarheit bezüglich<br />

der Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen,<br />

durch Änderung der Beschäftigungsverordnung<br />

und ebenso die<br />

erleichterte Berufsanerkennung durch<br />

das Erlernen der Sprache in Deutschland.<br />

Damit würden wir den Arbeitslosen jungen<br />

Pflegefachkräften aus den EU-Ländern<br />

ebenso wie aus vielen anderen Ländern<br />

eine wirklich handfeste Perspektive<br />

bieten. Wir sollten nicht darauf warten,<br />

dass sich auch diese ausländischen Pflegefachkräfte<br />

abgeschreckt attraktiveren<br />

Angeboten aus anderen Ländern zuwenden<br />

und unser Sicherstellungsproblem<br />

täglich weiter wächst.<br />

Endlich Einigung bei der<br />

Ausbildungsoffensive Altenpflege<br />

Weg frei für Zehntausende<br />

von neuen Auszubildenden<br />

und Umschülern<br />

Nach monatelangem Streit zwischen der<br />

Bundesagentur für Arbeit (BA) und den<br />

Bundesländern bei der Ausbildungs- und<br />

Qualifizierungsoffensive Altenpflege hat<br />

jetzt Bundesfamilienministerin Kristina<br />

Schröder den Durchbruch verkündet.<br />

Der <strong>bpa</strong>, der Partner dieser Offensive<br />

ist, begrüßt dieses: „Endlich gibt es<br />

eine Einigung. Damit ist der Weg frei für<br />

Zehntausende von neuen Auszubildenden<br />

und Umschülern in der Altenpflege.<br />

Angesichts des eklatanten Fachkräftemangels<br />

in der Pflege haben wir schon<br />

zu viel Zeit verloren. Der <strong>bpa</strong> steht in<br />

den Startlöchern zur Umsetzung der<br />

Offensive. Die Pflegeeinrichtungen und<br />

die Pflegekräfte vor Ort werden sie konkret<br />

unterstützen. Dazu zählt, dass die<br />

Pflegeeinrichtungen sofort 4.000 Pflegehelfern<br />

einen Ausbildungsplatz zur<br />

Verfügung stellen und diese gemeinsam<br />

mit der BA zu Pflegefachkräften qualifizieren“,<br />

so <strong>bpa</strong>-Präsident Bernd Meurer.<br />

Der <strong>bpa</strong> hatte in den vergangenen Monaten<br />

immer wieder eine Einigung und einen<br />

Abschluss der Ausbildungsoffensive<br />

eingefordert. Durch den fehlenden Konsens<br />

zwischen BA und Bundesländern<br />

wurde der rechtzeitige Start zum Ausbildungsjahr<br />

2012 verpasst. Dadurch seien<br />

auch, so Meurer, die Chancen für interessierte<br />

Umschüler wegen der unklaren<br />

Finanzierung ungenutzt geblieben.<br />

Als Erfolg wertet der <strong>bpa</strong> insbesondere<br />

die Vorhaben, durch gemeinsame Anstrengungen<br />

die Rekordausbildungszahlen<br />

jährlich um zehn Prozent zu steigern,<br />

die Umschulungen deutlich auszubauen<br />

und die Absicht der Länder, kostenlose<br />

Schulplätze zur Verfügung zu stellen.<br />

Ebenso wichtig ist die Verbesserung der<br />

Rahmenbedingungen für die Beschäftigten<br />

und deren zusätzliche Qualifizierung,<br />

um die Berufsverweildauer zu verlängern.<br />

Besonders begrüßt wird seitens des<br />

<strong>bpa</strong> auch, dass im Rahmen dieser Offensive<br />

weitere Vermittlungsabsprachen<br />

geschlossen werden, um mehr ausländischen<br />

Pflegefachkräften eine Beschäftigung<br />

in Deutschland zu ermöglichen.<br />

„Denn neben mehr Ausbildung und<br />

mehr Umschulungen im Inland brauchen<br />

wir auch eine gezielte Zuwanderung von<br />

qualifizierten ausländischen Pflegefachkräften,<br />

wenn wir dem Fachkräftemangel<br />

erfolgreich begegnen wollen. Nach einer<br />

Studie der Bertelsmann-Stiftung fehlen<br />

bis 2030 rund 500.000 Pflegekräfte. Da<br />

müssen wir wirklich alle Register ziehen“,<br />

so der <strong>bpa</strong>-Präsident.<br />

Details des Kompromisses<br />

werden vorgelegt<br />

Bei aller Zustimmung für die grundsätzliche<br />

Einigung sieht der <strong>bpa</strong> aber noch<br />

Klärungsbedarf. Denn wie der Kompromiss<br />

aussieht, den die Bundesländer<br />

und die BA bei der „Wiedereinführung<br />

der dreijährigen Umschulungsförderung<br />

bei gleichzeitiger Stärkung der Möglichkeit<br />

zur Ausbildungsverkürzung bei<br />

entsprechenden Vorkenntnissen“ gefunden<br />

haben, ist unklar. Staatssekretär<br />

Lutz Stroppe hat dazu angekündigt, alle<br />

Partner der Offensive noch einmal einzubinden.<br />

„Wir nehmen den Staatssekretär<br />

beim Wort. Wir werden den gefundenen<br />

Kompromiss prüfen und hoffen zugleich,<br />

dass die Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive<br />

dann endlich starten<br />

kann“, so Bernd Meurer. hm/bt

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