bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

8
Titelthema
So geht
qualifizierte Zuwanderung 2012
Jobbörse in Madrid – Erster Arbeitsvertrag
noch vor Ort abgeschlossen
Spanische Pflegefachkräfte bewerben
sich für bpa-Einrichtungen in Hessen
Mit rund 20 Mitgliedseinrichtungen aus
ausgewählten Regionen war der bpa
Hessen Ende November im Rahmen eines
Pilotprojekts zur Anwerbung spanischer
Fachkräfte nach Madrid gefahren,
um examinierte Krankenschwestern und
-pfleger für eine Anstellung in Hessen zu
gewinnen. Der Erfolg der Jobbörse war
überwältigend.
An die 200 Fachkräfte waren auf die
Messe gekommen, um die rund 100 im
Mo dell projekt vorgesehenen Stellen zu
besetzen. In einem offenen Rotationsprinzip
konnten die insgesamt 30 vertretenen
Einrichtungen jeweils zwischen 15
bis 30 Vorstellungsgespräche führen und
mit geeigneten Bewerbern den persönlichen
Kontakt aufnehmen. Die Bewerber
erhalten in den nächsten Monaten
auf Kosten der Autonomen Region Madrid
einen ersten intensiven Deutschkurs,
um im Frühjahr bereits mit passablen
Deutschkenntnissen nach Hessen zu
kommen.
In den Modellregionen (Marburg/Gießen
– Wiesbaden – Offenbach) werden dann
berufsbegleitend weitere Deutschkurse
durchgeführt, um zügig in Deutschland
die Anerkennung als Pflegefachkraft zu
bekommen. Nach wie vor ist es so,
dass der Nachweis der Qualifikation
in Deutschland nicht ausreicht, um tatsächlich
als Pflegefachkraft arbeiten zu
dürfen, sondern dass der Nachweis der
Deutschkenntnisse eine deutliche Rolle
spielt. In den Kursen sollen neben pflegespezifischen
Sprachkenntnissen auch
Grund lagen der Arbeitsabläufe in deutschen
Pflegeeinrichtungen und Integrationsangebote
vermittelt werden.
bpa beteiligt sich am Pilotprojekt
Das Pilotprojekt wird gemeinsam von
der Hessischen Landesregierung, der
Bundesagentur für Arbeit (BA), dem bpa
sowie der Liga der freien Wohlfahrtspflege
(LIGA) getragen und soll die Rahmenbedingungen
für eine dauerhafte Anwerbung
aus Spanien und weiteren Ländern
mit Fachkräfteüberschuss klären. Nach
erfolgreicher Erprobung können alle interessierten
hessischen Einrichtungen
teil nehmen.
Die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium,
Petra Müller-Klepper, begleitete
die Einrichtungen nach Madrid,
um den hohen Stellenwert des Projekts
für die Politik zu verdeutlichen. Bereits
im Vorfeld hatte der bpa-Landesvorsitzende
Jochen Rindfleisch-Jantzon die
Wichtigkeit des Projekts gegenüber der
Presse betont. Er zeigte sich insbesondere
erfreut darüber, dass die Landesregierung
gemeinsam mit der Bundesagentur
für Arbeit, der LIGA und dem bpa
dieses ehrgeizige Pro jekt vorantreibt
und damit deutlich macht, dass sie die
Pflegeeinrichtungen im Kampf gegen
den Fachkräftemangel nicht alleine lässt.
Der bpa hält die Maßnahmen in Hessen
für richtungsweisend und wünscht sich
die Ausweitung des Modells sowohl
auf andere Staaten als auch durch weitere
Bundesländer. Andere europäische
Länder verhalten sich erheblich entgegenkommender
mit entsprechenden
Erfolgen bei der Gewinnung motivierter
Fachkräfte.
Beteiligte Unternehmen
legen Wert auf Willkommenskultur
Derzeit bereiten sich die Unternehmen
intensiv darauf vor, die spanischen
Krankenschwestern und -pfleger im
Sinne einer Willkommenskultur angemessen
begrüßen zu können. Von der