bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
24<br />
Aktuelles aus den Ländern<br />
Gute Chancen auf<br />
vollständige Befreiung<br />
Rechtsanwalt Jörn Bachem riet den <strong>bpa</strong>-<br />
Mitgliedern, sich möglichst bald mit den<br />
neuen Anforderungen zu beschäftigen<br />
und Kontakt zu den zuständigen Behörden<br />
aufzunehmen. Bachem ging ebenso<br />
wie Michael O. Haile von der <strong>bpa</strong>-<br />
Servicegesellschaft davon aus, dass die<br />
geforderten Umbaumaßnahmen in sehr<br />
vielen Fällen komplett abgewendet werden<br />
könnten – nicht nur, weil sie pflegefachlich<br />
fragwürdig seien, sondern weil<br />
sie in der Finanzierung nicht darstellbar<br />
seien. Bei schlüssig durchdachten Anträgen<br />
sei die Aussicht auf eine vollständige<br />
Befreiung von den neuen baulichen<br />
Anforderungen hoch, davon zeigten sich<br />
alle Referenten überzeugt.<br />
„Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um<br />
jetzt schon Anträge stellen zu können<br />
für den Fall, dass man zwar umbauen<br />
möchte, dies aber erst nach einer Fristverlängerung<br />
von bis zu 25 Jahren“, erklärte<br />
Kai Kasri, der Vorsitzende der <strong>bpa</strong>-<br />
Landesgruppe. „Es ist unzumutbar, dass<br />
Heimbetreiber frühestens in vier Jahren<br />
die Chance haben sollen, auf die neuen<br />
Anforderungen mit Fristverlängerung zu<br />
entgegnen. Dann bliebe ihnen bei der<br />
aktuellen Formulierung noch ein Jahr,<br />
um den Umbau fertig zu stellen. Das ist<br />
unsinnig“.<br />
Der <strong>bpa</strong> werde jedoch nicht nur juristisch<br />
tätig, sondern ebenso wichtig sei das<br />
direkte Gespräch mit den verantwortlichen<br />
Sozialpolitikern. „Gerade die Politik<br />
muss an einer konstruktiven Lösung interessiert<br />
sein“, so Joachim Görtz. „Wenn<br />
wegen der buchstabengetreuen Umsetzung<br />
dieser Ausführungsverordnung reihenweise<br />
die stationären Einrichtungen<br />
zu machen müssen, hat auch die Politik<br />
ein großes Problem. Die Versorgung<br />
der pflege- und betreuungsbedürftigen<br />
Menschen in Bayern wäre dann flächendeckend<br />
nicht mehr gesichert.“ jg<br />
Landesgruppe Bayern<br />
Eine starke Gemeinschaft<br />
Bereits 55% der ambulanten Pflegeeinrichtungen<br />
in Bayern sind in <strong>privater</strong> Trägerschaft,<br />
fast jede zweite von ihnen ist beim <strong>bpa</strong> organisiert<br />
Die ambulante Versorgung von alten<br />
und kranken Menschen liegt in Bayern<br />
zunehmend in der Verantwortung von<br />
privaten Pflegediensten. Insgesamt vertritt<br />
die <strong>bpa</strong>-Landesgruppe Bayern in<br />
der ambulanten und stationären Pflege<br />
sowie in der Behindertenhilfe mehr als<br />
900 Einrichtungen – davon über 400 ambulante<br />
Pflegedienste. Wir haben mit<br />
Reinhold Rossbach, dem Inhaber des<br />
jüngsten <strong>bpa</strong>-Neuzugangs, dem „R und R<br />
Pflegedienst“, über seine Erwartungen<br />
an den <strong>bpa</strong> gesprochen.<br />
<strong>bpa</strong>.magazin: Herr Rossbach, Ihr Pflegedienst<br />
ist schon seit acht Jahren auf dem<br />
Markt. Erst jetzt sind Sie einem Verband<br />
beigetreten. Was hat den Ausschlag gegeben?<br />
Reinhold Rossbach: Im Alleingang wird<br />
es immer schwieriger. Das Hauptproblem<br />
sind die Vergütungen, die seit Jahren<br />
nicht erhöht wurden. Damit bin ich<br />
an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit<br />
gekommen. Ich brauche ja nur die steigenden<br />
Personalkosten und die Kraftstoffpreiserhöhungen<br />
zu nennen. Die Tatsache,<br />
dass der <strong>bpa</strong> seit Jahren mit viel<br />
Nachdruck und nunmehr erfolgreich für<br />
eine Vergütungserhöhung in der häuslichen<br />
Krankenpflege gekämpft hat, war<br />
für mich der Hauptgrund für den Beitritt.<br />
<strong>bpa</strong>.magazin: Welche Möglichkeiten hät -<br />
ten Sie ohne einen Verbandsbeitritt ge-<br />
sehen, um zu vernünftigen Vergütungen<br />
zu kommen?<br />
Reinhold Rossbach: Natürlich hätte ich<br />
als ungebundener Dienst direkt mit den<br />
Kassen verhandeln können. Das wäre<br />
möglich gewesen, für mich allein aber<br />
sehr schwierig geworden. Vor allem aber