bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
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Aktuelles aus den Ländern<br />
Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />
Zur Zukunft der Pflege<br />
Mitgliederversammlung<br />
und Unternehmertag in Graal-Müritz<br />
„Die Zukunft der ambulanten und statio -<br />
nären Pflege in Mecklenburg-Vorpommern“,<br />
lautete das Motto des dritten<br />
<strong>bpa</strong>-Unternehmertages, der die Auswirkungen<br />
des demografischen Wandels<br />
in den Mittelpunkt stellte.<br />
Dazu lieferte Dr. Wolfgang Weiß von der<br />
Universität Greifswald aktuelle Daten<br />
und stellte die Entwicklung der kommenden<br />
Jahre vor. Die „Diagnose“ sei<br />
eindeutig: Die Bevölkerung von Mecklenburg-Vorpommern<br />
schrumpfe und<br />
werde immer älter. Die Veränderungen<br />
der Bevölkerungsstruktur sind als „demografischer<br />
Wandel“ inzwischen ins<br />
Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.<br />
Viele Menschen sehen diesem Trend<br />
mit Sorge entgegen – doch Dr. Weiß<br />
beruhigte die Teilnehmer: „Vergessen<br />
Sie nicht, dass diese Entwicklung etwas<br />
Positives mit sich bringt: Wir leben<br />
immer länger.“ Die steigende Lebenserwartung<br />
und die Abwanderung vorwiegend<br />
junger Menschen habe das<br />
Durchschnittsalter insbesondere in<br />
Mecklenburg-Vorpommern erheblich an -<br />
steigen lassen.<br />
Hartmut Renken vom Sozialministerium<br />
Mecklenburg-Vorpommern eröffnete<br />
den Unternehmertag und stellte die Eckpunkte<br />
des Landespflegegesetzes vor.<br />
Dr. Dieter Kreye von der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern<br />
sagte, es bestehe kein Zweifel,<br />
dass der Anteil von Älteren in der<br />
Bevölkerung künftig zunehmen werde,<br />
da die Lebenserwartung des Einzelnen<br />
steige und gleichzeitig die Geburtenrate<br />
auf einem relativ niedrigen Niveau<br />
stagniere. Diese Entwicklung betreffe<br />
neben den Finanzierungsproblemen<br />
der Altersversorgung auch das Gesundheitswesen,<br />
da die älteren Menschen<br />
zunehmend medizinische und pflegerische<br />
Gesundheitsleistungen in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Zukunftsfeste Pflegelandschaft<br />
Über die Zukunft einer guten Pflege<br />
berichtete Hartmut Renken vom Ministerium<br />
für Arbeit, Gleichstellung und<br />
Soziales. Er stellte die Eckpunkte des<br />
Landespflegegesetzes vor und zeigte<br />
sich überzeugt, dass damit die Weichen<br />
für eine weiterhin gute Pflege im Land<br />
gestellt werden. Durch die Stärkung der<br />
ambulanten und teilstationären Pflege<br />
werde es mehr pflegebedürftigen Menschen<br />
ermöglicht, in der eigenen Häuslichkeit<br />
wohnen zu bleiben. Dies seien<br />
die richtigen Schritte für eine zukunftsfeste<br />
Pflegelandschaft in Mecklenburg-<br />
Vorpommern.<br />
Gäste des Unternehmertags<br />
Am Ende waren sich alle einig: Die demografische<br />
Entwicklung führe zwar zu<br />
neuen finanziellen und strukturellen Herausforderungen,<br />
für die es aber Lösungen<br />
geben werde. Katastrophenszenarien<br />
und Horrorvisionen, wie teilweise<br />
in der Öffentlichkeit dargestellt, wurden<br />
abgelehnt und der Blick auf eine gute<br />
Zukunft gerichtet, für die alle ihre kooperative<br />
konstruktive Arbeit fortsetzen<br />
wollen.<br />
Kompromiss im Land –<br />
auf Bundesebene ein Signal<br />
Im Zentrum der Mitgliederversamm-<br />
lung der <strong>bpa</strong>-Landesgruppe mit rund<br />
140 Teilnehmern im September im<br />
Aquadrom in Graal-Müritz stand der<br />
ausgehandelte Kompromiss zwischen<br />
den Pflegeverbänden und den Krankenkassen<br />
AOK Nordost, der BKK und<br />
IKKen zur Vergütung der Häuslichen<br />
Krankenpflege. So engagiert viele Mitglieder<br />
im Sommer auch waren und die<br />
Demonstrationen voller Überzeugung<br />
organisierten, waren nun nicht alle mit<br />
dem Ergebnis vollends zufrieden. Im<br />
Rahmen einer ausführlichen Diskussion,<br />
unter Moderation des Tagungsleiters<br />
Bundesgeschäftsführer Bernd<br />
Tews, wurde das Für und Wider der Ergebnisse<br />
erörtert. „Für die Pflegenden<br />
hier im Land ist das Ergebnis lediglich<br />
ein Kompromiss, für uns auf Bundes-