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Didaktik der Algebra - Die Seiten der

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S. Hilger, <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Algebra</strong> 38<br />

4.3 Das Heron–Verfahren<br />

Geometrische Idee: Quadratur des Rechtecks.<br />

Beim Heronverfahren werden iterativ Intervalle [xn; yn] bestimmt, die eine Intervallschachtelung darstellen,<br />

so dass die zu lokalisierende Quadratwurzel in jedem Intervall enthalten ist.<br />

Mathematische Grundlegung: Es sei a > 0 eine fest gegebene Zahl. Zur Vereinfachung <strong>der</strong> Schreibweisen<br />

führen wir für beliebige x ∈ R + das Symbol<br />

Ix := � min{x, a a<br />

}, max{x,<br />

x x }�<br />

für das durch x und a<br />

x<br />

Lemma:<br />

begrenzte Intervall ein.<br />

(i) Für jede beliebige Zahl x ≥ 0 gilt √ a ∈ Ix.<br />

(ii) Es gilt die Implikation<br />

y ∈ Ix =⇒ Iy ⊆ Ix.<br />

Beweis (i) Durch Multiplikation mit √ a<br />

x<br />

x ≤ √ a =⇒ √ a ≤ a<br />

x .<br />

Dabei kann ≤ durch ≥ ersetzt werden.<br />

(ii) <strong>Die</strong> erste Aussage ist gleichbedeutend mit:<br />

x ≤ y ≤ a<br />

x<br />

o<strong>der</strong><br />

a<br />

≤ y ≤ x.<br />

x<br />

entsteht die Implikation<br />

Wir wenden die Operation a : auf diese Ungleichungen an und erhalten<br />

a a<br />

a a<br />

≥ ≥ x o<strong>der</strong> x ≥ ≥<br />

x y y x .<br />

Also sind beide Grenzen des neuen Intervalls Iy im alten Intervall Ix enthalten. �<br />

Auf dieser Beobachtung beruht das Heronverfahren zur Bestimmung von √ a. Dabei werden Intervalle<br />

<strong>der</strong> obigen Form immer weiter verkleinert.<br />

1. Eine Grenze x1 für das Anfangsintervall I1 = I(x1) wird frei gewählt.<br />

2. Das jeweils folgende Intervall In+1 erhält man dadurch, dass man als eine neue Intervallgrenze den<br />

Mittelwert <strong>der</strong> beiden alten wählt: In+1 := I(<br />

a xn+ xn<br />

2 ).<br />

Aus den obigen Überlegungen folgt, dass die so definierte Folge eine Intervallschachtelung bildet:<br />

• Es gilt: In+1 ⊆ In. (vgl. oben (ii)).<br />

• Für die Intervalllängen gilt:<br />

|In+1| < 1<br />

· |In|.<br />

2<br />

<strong>Die</strong>s liegt daran, dass <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong> alten Intervallgrenzen eine neue Intervallgrenze bildet.<br />

<strong>Die</strong> an<strong>der</strong>e Intervallgrenze liegt ebenfalls innerhalb des alten Intervalls.<br />

• <strong>Die</strong> Intervalllängen bilden also eine Nullfolge.

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