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Didaktik der Algebra - Die Seiten der

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S. Hilger, <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Algebra</strong> 44<br />

6 Funktionen<br />

Eine Funktion einer verän<strong>der</strong>lichen Größe ist ein Ausdruck, <strong>der</strong> auf irgendeine Weise aus <strong>der</strong><br />

verän<strong>der</strong>lichen Größe und Konstanten zusammengesetzt ist.<br />

Johann Bernoulli, (ch, 1667 – 1748, 1718).<br />

Steht eine Variable y so in Beziehung zu einer Variablen x, dass zu jedem numerischen Wert<br />

von x gemäß einer Vorschrift ein eindeutiger Wert von y gehört, so heißt y eine Funktion <strong>der</strong><br />

unabhängigen Variablen x.<br />

P.G. Lejeune Dirichlet (dt, 1805 – 1859, 1837).<br />

<strong>Die</strong>se beiden Definitionen von Funktionen sind geprägt von dem syntaktischen bzw. semantischen Aspekt.<br />

<strong>Die</strong> zweite Definition ermöglicht einen viel größeren Spielraum bei <strong>der</strong> Definition von Funktionen, so ist<br />

beispielsweise die nirgends–stetige Dirichlet–Funktion f : R → R erst so ,,definierbar”.<br />

f(x) :=<br />

� 1, falls x ∈ Q,<br />

0, falls x ∈ R \ Q.<br />

6.1 Mathematische Fundierung<br />

Es seien A und B zwei Mengen.<br />

1. Für a ∈ A und b ∈ B definiert man das geordnete Paar als die Menge<br />

� �<br />

(a, b) := {a, b}, a .<br />

Das wesentliche an dieser Definition ist, dass die so gebildete Menge den folgenden unscheinbaren,<br />

aber bedeutungsvollen Satz erfüllt:<br />

Es gilt (a, b) = (c, d) ⇐⇒ a = c und b = d.<br />

Ist <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> obigen ,,umständlichen” Definition basierende Satz akzeptiert, so kann diese wie<strong>der</strong><br />

in den Hintergrund treten.<br />

2. Das Kartesische Produkt (René Descartes, fr, 1596 – 1650) <strong>der</strong> Mengen A und B ist die Menge <strong>der</strong><br />

geordneten Paare:<br />

� �<br />

�<br />

�<br />

A × B := (a, b) � a ∈ A, b ∈ B .<br />

3. Eine Relation R zwischen A und B ist eine beliebige Teilmenge von A × B.<br />

Gut kann man das mit Hilfe eines Liniendiagramms (Venn–Diagramms) veranschaulichen:<br />

A<br />

✉<br />

✉<br />

✉<br />

✉<br />

✉<br />

.<br />

.<br />

✉<br />

✉<br />

.<br />

✉<br />

Zwischen einem Element a ∈ A und einem Element b ∈ B wird genau dann eine Linie gezogen,<br />

wenn (a, b) ∈ R.<br />

B<br />

.

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