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Biochemische Marker: Das kardiale Troponin spielt eine zentrale Rolle für die Diagnosestellung und Risikoabschätzung und es ermöglicht die Unterscheidung zwischen NSTEMI und instabiler Angina. Troponine weisen eine höhere Sensitivität und Spezifität als die traditionellen Herzenzyme auf, wie zum Beispiel die Creatinkinase (CK) oder das Isoenzym MB (CK-MB). Ein Test mit einer hohen Aussagekraft zum Ausschluss (negativ prädiktiver Wert) und zur korrekten Diagnose eines ACS (positiv prädiktiver Wert) ist von herausragender Bedeutung. Der diagnostische Schwellenwert für einen Myokardinfarkt ist definiert als das Vorliegen eines kardialen Troponinwertes oberhalb der 99. Perzentile eines normalen Vergleichskollektives (oberer Grenzwert) unter Verwendung eines Assays mit einer Messtoleranz (Varianzkoeffizient) ≤ 10% am oberen Grenzwert. Bei einem NSTE-ACS bilden sich leichte Troponinerhöhungen in der Regel innerhalb 48-72 Stunden zurück. Es gibt keinen grundlegenden Unterschied zwischen der Bestimmung des Troponin T oder des Troponin I. Durch die kürzlich eingeführten hochsensitiven Troponinnachweise kann ein Myokardinfarkt bei Patienten mit akutem Thoraxschmerz häufiger und früher nachgewiesen werden, was ein schnelles Ausschlussprotokoll (3 Stunden) ermöglicht. Um chronische von akuten Troponinerhöhungen zu unterscheiden, ist insbesondere bei grenzwertig erhöhten Serumspiegeln das Ausmaß der Veränderung in Abhängigkeit vom Ausgangswert von Bedeutung (Abb. 2). › Die Diagnose NSTE-ACS sollte niemals allein auf der Basis kardialer Biomarker gestellt werden, sondern immer in Zusammenhang mit anderen klinischen Befunden. Zur Differentialdiagnose von Troponinerhöhungen siehe Tab. 1. Andere Biomarker sind hilfreich für die Differentialdiagnose: D-Dimere (Lungenembolie), die natriuretischen Peptide BNP oder NT-proBNP (Dyspnoe, Herzinsuffizienz), Hämoglobin (Anämie), Leukozytose (Entzündung), Marker der Nierenfunktion. 10
Tabelle 1: Mögliche Ursachen einer nicht durch ACS bedingten Troponinerhöhung Chronische oder akute Niereninsuffizienz Schwere Herzinsuffizienz – akut oder chronisch Hypertensive Krise Tachy- oder Bradyarrhythmien Lungenembolie, schwere pulmonale Hypertonie Entzündliche Erkrankungen, z. B. Myokarditis Akute neurologische Erkrankungen, z. B. Schlaganfall oder Subarachnoidalblutung Aortendissektion, Aortenklappenerkrankung oder hypertrophe Kardiomyopathie Herzkontusion, Ablationstherapie, Schrittmacherstimulation, Kardioversion oder Endomyokardbiopsie Hypothyreose Tako-Tsubo-Kardiomyopathie Infiltrative Myokarderkrankungen wie Amyloidose, Hämochromatose, Sarkoidose, Sklerodermie Medikamententoxizität, z. B. Adriamycin, 5-Fluorouracil, Herceptin, Schlangengifte Verbrennungen, wenn > 30% der Körperoberfläche betroffen sind Rhabdomyolyse Kritisch erkrankte Patienten, vor allem mit respiratorischer Insuffizienz und Sepsis 11
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