ESC POCKET GUIDELINES - Leitlinien - Deutsche Gesellschaft für ...

7. Behandlungsstrategien
Dieser Abschnitt fasst die diagnostischen und therapeutischen Schritte zusammen,
die eine Standardisierung des klinischen Vorgehens bei Patienten mit Verdacht
auf NSTE-ACS gestatten und somit zur Verbesserung der Versorgungsqualität
bei tragen.
Da das Kollektiv von Patienten, die sich mit Verdacht auf NSTE-ACS in ärztliche
Behandlung begeben, jedoch sehr heterogen ist und ein weites Spektrum
hinsichtlich des Risikos, einen Myokardinfarkt zu entwickeln und der Mortalität
aufweist, können spezifische Befunde bei einzelnen Patienten entsprechende
Abweichungen von der vorgeschlagenen Strategie begründen. Bei jedem
Patienten muss der behandelnde Arzt individuelle Entscheidungen treffen, die
die Vorgeschichte des Patienten (Alter, Begleiterkrankungen usw.), den klinischen
Zustand, Untersuchungsbefunde zum Zeitpunkt des Erstkontakts und die
verfügbaren pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten
berücksichtigen.
Stufe eins: Initiale Evaluation
Thoraxschmerz oder andere Beschwerden, die ein akutes Koronarsyndrom
möglich erscheinen lassen (siehe Abschnitt 3.1), werden dazu führen, dass der
Patient medizinische Hilfe sucht oder stationär eingewiesen wird. Ein Patient
mit Verdacht auf NSTE-ACS muss in einer stationären Einrichtung evaluiert
und unverzüglich von einem qualifizierten Arzt gesehen werden. Spezialisierte
„Chest Pain Units“ oder Intensiveinheiten ermöglichen die beste und schnellste
Versorgung.
Der erste Schritt ist es, dem Patienten unverzüglich mit einer Arbeitsdiagnose zu
versehen, auf der die initiale Behandlung basiert. Die Beurteilungskriterien sind
die folgenden:
› Charakteristik des Thoraxschmerzes und eine symptomorientierte körperliche
Untersuchung
› Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Koronaren Herzerkrankung
(z. B. Alter, Risikofaktoren, früherer Myokardinfarkt, PCI, ACB-Operation)
› Elektrokardiogramm
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