ESC POCKET GUIDELINES - Leitlinien - Deutsche Gesellschaft für ...

Stufe drei: Invasive Strategie
Eine Koronarangiographie mit nachfolgender Revaskularisation kann wiederkehrende
Ischämien verhindern und/oder die kurz- und langfristige Prognose
verbessern. Für mehrere Risikofaktoren wurde gezeigt, dass sie die Identifizierung
von Patienten gestatten, die von einer invasiven Strategie langfristig profitieren
(Troponinerhöhung, Diabetes, ST-Streckensenkung, Niereninsuffizienz usw.). In
Abhängigkeit vom akuten Risiko kann die Dringlichkeit der Angiographie in vier
Kategorien eingeteilt werden:
› Invasiv (< 72 Stunden)
- Dringlich invasiv (< 120 Minuten)
- Früh invasiv (< 24 Stunden)
› Primär konservativ.
Die Auswahl der optimalen Strategie hängt vom Risikoprofil des einzelnen
Patienten ab und kann anhand diverser Parameter abgeschätzt werden
Dringlich invasive Strategie (< 120 Minuten nach erstem medizinischen Kontakt)
Dieses Vorgehen sollte bei Patienten mit sehr hohem Risiko gewählt werden.
Diese Patienten sind charakterisiert durch:
› Refraktäre Angina (dies weist auf einen sich entwickelnden Myokardinfarkt
ohne ST- Streckenveränderungen hin)
› Wiederkehrende Angina trotz intensiver antianginöser Behandlung, einhergehend
mit ST-Streckensenkung (2 mm) oder tief negativen T-Wellen
› Klinische Symptome der Herzinsuffizienz oder hämodynamische Instabilität
(„Schock“)
› Lebensbedrohliche Arrhythmien (Kammerflimmern oder Kammertachykardie)
Die Gabe eines GP IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten kann bei Patienten mit diesen
Charakteristika erwogen werden, um die Zeit bis zur Koronarangiographie zu
überbrücken. Eine Checkliste der antithrombotischen Therapie vor PCI findet sich
in Tabelle 11.
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