Die Briefe des Horaz an Augustus und Julius Florus [microform]
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IV<br />
Einleitung.<br />
wurden, <strong>und</strong> zwar erst ziemlich spät, die Griechen (V. 156— 167).<br />
Aber die römischen Dramatiker, z.B. Plautus, sind ihren Vor-<br />
bildern nichts weniger als ebenbürtig. Materieller Sinn, Launen-<br />
haftigkeit <strong>und</strong> Geschmacklosigkeit <strong>des</strong> nur <strong>an</strong> eitlem Schau-<br />
gepränge sich erfreuenden Volkes treten der Vervollkommnung der<br />
römischen Poesie <strong>und</strong> insonderheit <strong>des</strong> römischen Dramas noch<br />
immer auf Schritt <strong>und</strong> Tritt hindernd in den Weg (V. 168—213).<br />
Warm werden sod<strong>an</strong>n dem <strong>Augustus</strong> neben den Dramatikern,<br />
für die sich derselbe besonders interessierte, auch die <strong>an</strong>deren<br />
neueren Dichter, namentlich die Epiker, empfohlen, wenn auch der<br />
eine <strong>und</strong> der <strong>an</strong>dere dieser Dichter in seinem Benehmen dem Herr-<br />
scher gegenüber m<strong>an</strong>chmal den rechten Takt vermissen lasse<br />
(214— 228). Wie Alex<strong>an</strong>der der Grosse den Künstlern Lysippus<br />
<strong>und</strong> Apelles gegenüber, so, meint <strong>Horaz</strong>, braucht auch <strong>Augustus</strong><br />
sich seines Urteils über Varius <strong>und</strong> Vergil durchaus nicht zu<br />
schämen (V. 229—250).<br />
Der Brief schliesst mit der Versicherung <strong>des</strong> Dichters, dass<br />
sein Talent, wie dasselbe ausgesprochenermassen zur Schaffung<br />
eines Dramas unzulänglich sei, so noch weniger für ein Epos<br />
ausreiche, vorausgesetzt, dass dasselbe ein Lob- <strong>und</strong> nicht ein<br />
Spottgedicht auf seinen Helden werden solle (V. 250— 270).<br />
Der Brief <strong>an</strong> <strong>Julius</strong> <strong>Florus</strong> zerfallt in zwei nur lose mit ein-<br />
<strong>an</strong>der verb<strong>und</strong>ene Hauptteile, deren erster die Gründe <strong>an</strong>gibt,<br />
welche den Dichter bestimmten, der Dichtkunst Valet zu sagen,<br />
während der zweite einige zeitgemässe Fragen, mit denen sich<br />
der alternde Dichter auch sonst gerne beschäftigte, beh<strong>an</strong>delt.<br />
Eing<strong>an</strong>g: <strong>Die</strong> Vorwürfe <strong>des</strong> <strong>Florus</strong> wegen eines von Seite <strong>des</strong><br />
Dichters noch ausstehenden Antwortschreibens sind, wie <strong>an</strong><br />
dem Verfahren eines ehrlichen Sklavenhändlers gezeigt wird,<br />
ebenso ungerechtfertigt wie die wegen Nichtsendung <strong>an</strong>geb-<br />
lich versprochener Gedichte (V. 1 — 25).<br />
I. Hauptteil: Gründe (meist humoristischer Art), die den Dichter<br />
bestimmten, der Dichtkunst Valet zu sagen (V. 26—144)<br />
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