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Katalog der byzantinischen Münzen - Oapen

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<strong>Katalog</strong> <strong>der</strong> <strong>byzantinischen</strong> <strong>Münzen</strong><br />

tinischen und 9 ostgotischen <strong>Münzen</strong> 6 (dabei 30 incerti), die Carl Gustav Schmidt 7 in das alte Inventar<br />

eintrug, ist die Hälfte (62 Stück) in den Jahren 1857–65 erworben worden. Zum einzigen Mal in <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Sammlung erlaubte damals ein bescheidener Jahresetat, Lücken systematisch zu schließen.<br />

Dann sind in zwei studentischen Seminararbeiten und zwei anonymen Münzlisten, die 1886/87 verfaßt<br />

wurden, insgesamt 52 byzantinische <strong>Münzen</strong> aufgezählt, die nicht eingeordnet in Umschlägen<br />

abgelegt waren. Von ihnen konnten 14 im Bestand identifiziert werden. Woher jedoch die zusätzlichen<br />

105 <strong>byzantinischen</strong> und 2 ostgotischen <strong>Münzen</strong> (alle bis auf eine Bronzen) stammen, um die die ›Alte<br />

Sammlung‹ heute reicher ist als von Schmidt und den Seminararbeiten angegeben, 8 läßt sich nicht<br />

mehr feststellen. Zum Teil mögen sie nach dem Verständnis <strong>der</strong> Zeit ›Dubletten‹ gewesen sein, 9 die<br />

nicht geson<strong>der</strong>t verzeichnet wurden, <strong>der</strong> Rest Geschenke, die ebenfalls unnotiert in die Schränke gelegt<br />

wurden. Für die letztgenannte Vermutung spricht, daß die an sich selteneren <strong>Münzen</strong> <strong>der</strong> westlichen<br />

Münzstätten Catania, Syrakus, Rom und Ravenna in <strong>der</strong> Alten Sammlung zahlreich vertreten sind, sie<br />

dürften von Reisen nach Unteritalien und Sizilien mitgebracht worden sein. Ein ähnliches Phänomen<br />

läßt sich auch in an<strong>der</strong>en alten Sammlungen aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t feststellen.<br />

Nach 1865 finden wir erst 1943 wie<strong>der</strong> Zugänge notiert, mitten im Zweiten Weltkrieg. Damals konnten<br />

mit Hilfe des Universitätsbundes aus Nachlässen zwei Sammlungen von Gelehrten angekauft werden,<br />

die Sammlung des Altphilologen Wilhelm Otto Croenert (1874–1942) und diejenige des Göttinger<br />

Germanisten Edward Schrö<strong>der</strong> (1858–1942). Die Sammlung Croenert (CR) steuerte 9 Bronzemünzen<br />

bei, die Sammlung Schrö<strong>der</strong> (ES) 5 <strong>Münzen</strong> <strong>der</strong> Ostgoten.<br />

Einen substantiellen Zuwachs erfuhr <strong>der</strong> Bestand durch die Dauerleihgabe <strong>der</strong> Münzsammlung <strong>der</strong><br />

Universität Königsberg (UK), die vor Kriegsende evakuiert worden war. 10 Sie enthielt 62 <strong>Münzen</strong> in<br />

Bronze, 5 in Billon und 2 in Gold, 11 ferner wichtige spätrömische Goldmünzen, von denen 3 hier als<br />

Addenda Romana angefügt sind. Das Hauptinventar scheint verloren. Einige <strong>der</strong> zugehörigen Archivalien<br />

haben sich jedoch in Berlin erhalten.<br />

Weit mehr als verdoppelt an Zahl wie an Bedeutung wurden die <strong>byzantinischen</strong> <strong>Münzen</strong> im Jahre<br />

1991 durch die bedeutende Schenkung <strong>der</strong> Sammlung Almuth und Peter Bachmann (BA). Die Sammlung<br />

war konzentriert in den Jahren 1977 und 1978 in <strong>der</strong> Levante erworben worden. 12 Durch ihre 560<br />

<strong>Münzen</strong> wurde vor allem <strong>der</strong> zuvor unterrepräsentierte Bestand an östlichen Prägungen vermehrt. Die<br />

Bedeutung dieser Schenkung hat beson<strong>der</strong>s nahegelegt, die Göttinger <strong>byzantinischen</strong> <strong>Münzen</strong> in einem<br />

separaten <strong>Katalog</strong> zu publizieren.<br />

Auch nach 1994 kamen noch einige Neuerwerbungen (NE) hinzu. Als wichtigste sind 10 späte Byzantiner<br />

zu nennen, die Andreas Urs Sommer, <strong>der</strong> Autor dieses Bandes, im Jahre 1994 gezielt zur Füllung<br />

von Lücken schenkte.<br />

Nicht dabei <strong>der</strong> Mulsum-Solidus, <strong>der</strong> im Inventar <strong>der</strong> Metallgegenstände verzeichnet war.<br />

Vgl. P. Lauerwald, Dr. Carl Gustav Schmidt (1829–1892) als Numismatiker, in: Geldgeschichtliche Nachrichten 135 (35),<br />

2000, S. 15–19.<br />

Insgesamt umfaßt die ›Alte Sammlung‹ heute 257 byzantinische und 12 ostgotische / vandalische <strong>Münzen</strong>. In <strong>der</strong> Zahl<br />

von 143 Byzantinern <strong>der</strong> AS ohne Individualnummer sind 26 <strong>der</strong> Schmidt’schen 30 incerti und 4 <strong>der</strong> 38 in den Seminarschriften<br />

von 1886/87 aufgeführten <strong>Münzen</strong> enthalten.<br />

Der Begriff ›Dublette‹ wurde im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t sehr subjektiv angewendet. Oft verbergen sich dahinter auf den ersten<br />

Blick weniger ansehnliche <strong>Münzen</strong> wie beispielsweise Überprägungen, die indes wissenschaftlich beson<strong>der</strong>s interessant sind.<br />

Vgl. die ungedruckte Berliner Magisterarbeit (2000) von B. Faensen, Der Lehrstuhl für Klassische Archäologie und die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Antikensammlungen an <strong>der</strong> Albertus-Universität in Königsberg (Kaliningrad), Kap. 4. Ich bin Herrn Faensen<br />

sehr zu Dank verpflichtet, daß er mir seine Arbeit im Manuskript zugänglich gemacht hat.<br />

Fast alle <strong>Münzen</strong> waren einzeln in Seidenpapierchen eingewickelt, auf denen die hier jeweils mitgeteilten Angaben notiert<br />

waren.<br />

Vgl. P. Bachmann, in: Islamische Numismatik in Deutschland – Eine Bestandsaufnahme, hgg. von Stefan Heidemann,<br />

Wiesbaden 2000, S. 83–86.<br />

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