03/2013 "Älter werden mit Humor" - Bagso
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03/2013 "Älter werden mit Humor" - Bagso
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Verbesserung der Arbeits- und<br />
Beschäftigungsfähigkeit <strong>Älter</strong>er<br />
zählen. Dennoch bleibt es schwierig,<br />
etwas dagegen zu tun, dass<br />
Arbeitgeber jüngere Arbeitnehmer<br />
bevorzugen, ein Grund mehr, auf<br />
der Grundlage des intergenerationellen<br />
Dialogs und der Zusammenarbeit<br />
vorzugehen.<br />
Bürgerschaftliches<br />
Engagement <strong>Älter</strong>er<br />
Freiwilligenarbeit wird in den Niederlanden<br />
in erheblichem Umfang<br />
von <strong>Älter</strong>en geleistet. Ein Viertel<br />
aller Freiwilligenarbeit geht auf<br />
das Konto <strong>Älter</strong>er, immer weniger<br />
Zeit jedoch verbringen sie <strong>mit</strong><br />
freiwilliger Arbeit in den Bereichen<br />
Pflege, Kultur, Freizeit, Sport,<br />
Kirche, zurzeit nur noch etwa 1,5<br />
Stunden pro Woche. Das könnte<br />
da<strong>mit</strong> zusammenhängen, dass <strong>Älter</strong>e<br />
mehr informelle Pflegeaufgaben<br />
übernehmen und Enkelkinder<br />
betreuen.<br />
Eine nationale Strategie zur Förderung<br />
von Freiwilligenarbeit gibt<br />
es, abgesehen von Mitteln für Forschung,<br />
nicht. Vor allem lokale<br />
Behörden, private Fonds, Nichtregierungsorganisationen<br />
und<br />
Unternehmen unterstützen Freiwilligenarbeit<br />
<strong>mit</strong> Kampagnen,<br />
Subventionen, Schulungsmaßnahmen<br />
und materiellen Beiträgen.<br />
Im Allgemeinen jedoch wird das<br />
Potenzial für ehrenamtliche Arbeit,<br />
das Ruheständler darstellen,<br />
noch kaum genutzt.<br />
Wohnen<br />
Schon lange hat man erkannt,<br />
dass die Alterung der Gesellschaft<br />
BAGSO-Nachrichten n <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />
Konsequenzen für den vorhandenen<br />
Wohnungsbestand hat. In den<br />
Niederlanden herrscht Konsens<br />
darüber, dass es <strong>Älter</strong>en ermöglicht<br />
<strong>werden</strong> sollte, so lange wie<br />
möglich, vorzugsweise bis zum<br />
Lebensende, in der eigenen häuslichen<br />
Umgebung zu bleiben.<br />
Es fehlt aber an spezifischer Gesetzgebung<br />
und nationalen Plänen<br />
auf dem Gebiet von Neubau,<br />
Umbau, Renovierung. Allerdings<br />
gibt es Förder<strong>mit</strong>tel für bauliche<br />
Maßnahmen für die Wohnungsbaugenossenschaften,<br />
die den<br />
Wohnungsmarkt für Menschen<br />
<strong>mit</strong> niedrigem Einkommen dominieren.<br />
Auch <strong>werden</strong> steuerliche<br />
Vorteile für private Wohnungsträger<br />
gewährt, die ihre Wohnungen<br />
behindertengerecht gestalten wollen.<br />
In Anbetracht des Fortgangs<br />
der Alterung der Gesellschaft<br />
müsste aber viel mehr geschehen,<br />
insbesondere bei der Implementierung<br />
neuer Pflegetechnologien.<br />
Langzeitpflege<br />
In den vergangenen vierzig Jahren<br />
sind die Kosten für die professio-<br />
Senioren weltweit<br />
nelle Langzeitpflege durchschnittlich<br />
um 4,2 % jährlich gestiegen.<br />
Die Regierung reserviert dafür im<br />
Haushalt inzwischen fast 29 Milliarden<br />
Euro pro Jahr. Eine Million<br />
Menschen erhält in den Niederlanden<br />
pflegerische Leistungen in<br />
Höhe von durchschnittlich 29.000<br />
Euro pro Person und Jahr.<br />
Aufgrund der Krise hat die Regierung<br />
drastische Maßnahmen<br />
ergriffen: Mittel wurden gekürzt,<br />
nationale Regelungen abgeschafft<br />
und die Zuständigkeit für die<br />
Gewährung der Leistungen wurde<br />
kurzerhand auf die Gemeinden<br />
verlagert. Die Bürger selbst<br />
sollen für Pflege mehr bezahlen<br />
und in verstärktem Maße Familie<br />
und Umfeld zu Pflegeleistungen<br />
heranziehen. Die für das<br />
Gesundheitswesen relevanten<br />
Organisationen wie Versicherungen,<br />
Pflegedienstleister und<br />
Wohnungsbaugenossenschaften<br />
müssen enger zusammenarbeiten.<br />
Die Verantwortung z. B. für<br />
Pflegeleistungen wird verstärkt<br />
auf Stadtteilebene angesiedelt.<br />
Der finanzielle Rahmen wird jedoch<br />
noch immer von der Regierung<br />
vorgegeben, die auch<br />
Forschungsprogramme finanziert,<br />
um die Veränderungen auf verantwortungsvolle<br />
Art und Weise<br />
implementieren zu können. Die<br />
Gesellschaft reagiert <strong>mit</strong> zahlreichen<br />
Bürgerinitiativen. Die Hoffnung<br />
stirbt zuletzt. n<br />
Ger Tielen, Direktor Demin<br />
Bureau voor Demografie<br />
en Innovatie<br />
ger.tielen@demin.nl<br />
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