03/2013 "Älter werden mit Humor" - Bagso
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BAGSO-Nachrichten n <strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />
Seniorenarbeit und Seniorenpolitik<br />
Prävention muss in allen Lebenslagen<br />
stärker gefördert <strong>werden</strong><br />
Eine wichtige Konsequenz der<br />
demografischen Entwicklung<br />
für die Gesundheitsversorgung<br />
liegt in der Alterung der Bevölkerung<br />
und dem Anstieg der Zahl<br />
hochaltriger Menschen. Dieser hat<br />
erhebliche Auswirkungen auf das<br />
Krankheitsgeschehen, da im hohen<br />
Alter das Risiko chronischer<br />
Erkrankungen und Mehrfacherkrankungen<br />
deutlich steigt.<br />
Vor diesem Hintergrund erhalten<br />
Maßnahmen der Prävention eine<br />
große Bedeutung. Mit ihnen sollen<br />
Gesundheit gefördert, Krankheiten<br />
verhindert oder ihre Entstehung<br />
hinausgezögert <strong>werden</strong> (Primärprävention).<br />
Zudem sollen eine<br />
Verschlimmerung oder ein Wiederauftreten<br />
von bereits bestehenden<br />
Krankheitssymptomen und deren<br />
Chronifizierung verhindert <strong>werden</strong><br />
(Sekundärprävention). Wenn es bereits<br />
zu Behinderungen gekommen<br />
ist, sollen präventive Maßnahmen<br />
das Ausmaß der Behinderung und<br />
den Umgang <strong>mit</strong> ihr günstig beeinflussen<br />
(Tertiärprävention).<br />
Im Frühjahr <strong>2013</strong> haben die Fraktionen<br />
der CDU/CSU und der FDP<br />
nun einen Gesetzentwurf zur Förderung<br />
der Prävention vorgelegt<br />
(BT-Drucksache 17/13080), in dem<br />
es vorrangig um Primärprävention<br />
geht. Am 15.5.<strong>2013</strong> fand hierzu<br />
im Bundestagsausschuss für Gesundheit<br />
eine öffentliche Anhörung<br />
statt, zu der die BAGSO als sachverständiger<br />
Verband geladen war. Aus<br />
diesem Anlass hat sie eine Stellungnahme<br />
verfasst, die hier zusammengefasst<br />
wiedergegeben wird:<br />
Die BAGSO begrüßt grundsätzlich<br />
das Anliegen des Gesetzentwurfs,<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
zu stärken. Positiv zu bewerten<br />
sind insbesondere folgende<br />
Regelungen:<br />
die Ausrichtung von Leistungen<br />
der Krankenkassen zur primären<br />
Prävention auf vom Kooperationsverband<br />
gesundheitsziele.de<br />
entwickelten Gesundheitsziele,<br />
insbesondere das Gesundheitsziel<br />
„Gesund älter <strong>werden</strong>“<br />
die Anhebung der Mittel, die die<br />
Krankenkassen pro Patient für<br />
primäre Prävention auszugeben<br />
haben, sowie die Festlegung eines<br />
Mindestbetrags für Ausgaben<br />
für primäre Prävention in<br />
Lebenswelten<br />
die ausdrückliche Benennung<br />
der Lebenswelten älterer Menschen<br />
die Einräumung der Möglichkeit<br />
für Versicherte <strong>mit</strong> besonderen<br />
beruflichen oder familiären<br />
Belastungssituationen, erforderliche<br />
ambulante Vorsorgemaßnahmen<br />
in anerkannten Kurorten<br />
zu erhalten<br />
die Maßnahmen zur Sicherstellung<br />
der Qualität der Präventionsleistungen<br />
die Einrichtung einer ständigen<br />
Präventionskonferenz und deren<br />
Berichtspflichten.<br />
Zugleich muss die BAGSO aber<br />
auch kritisch feststellen, dass der<br />
Gesetzentwurf in wesentlichen<br />
Punkten hinter den Erwartungen<br />
der Fachkreise, der wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse und einem bereits<br />
bestehenden breiten politischen<br />
Konsens über sinnvollerweise zu ergreifende<br />
Maßnahmen zurückbleibt.<br />
Bereits die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung<br />
von 1986, aber<br />
z. B. auch der Sachverständigenrat<br />
zur Begutachtung der Entwicklung<br />
im Gesundheitswesen und<br />
die Kommission für den Sechsten<br />
Altenbericht haben wichtige Hinweise<br />
zur Ausgestaltung von Prävention<br />
gegeben. Demnach zielen<br />
Gesundheitsförderung und Prävention<br />
auf eine Verringerung der<br />
Belastungen und Risiken sowie auf<br />
die Stärkung der Gesundheitsressourcen.<br />
Dies bezieht sich einerseits<br />
auf den einzelnen Menschen, der<br />
befähigt <strong>werden</strong> soll, sein Gesundheitspotenzial<br />
zu entfalten, andererseits<br />
auf Staat und Gesellschaft,<br />
die die Rahmenbedingungen für<br />
Gesundheitsförderung verbessern<br />
und die Einrichtungen im Gesundheitswesen<br />
neu orientieren sollen,<br />
um gesundheitliche Ungleichheit<br />
zu verringern.<br />
Gesundheitsförderung und Prävention<br />
müssen daher als Gesamtpolitik<br />
auf allen Ebenen und in allen<br />
Politiksektoren auf die politische<br />
Tagesordnung gesetzt <strong>werden</strong> und<br />
sind als gesamtgesellschaftliche<br />
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