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Direktvertrieb und<br />

Multi-Level-Marketing<br />

Insbesondere Nahrungsergänzungsmittel werden oft im Direktvertrieb<br />

bzw. so genannten Multi-Level-Marketing vertrieben. Das bedeutet,<br />

dass die Produkte nicht über einen Supermarkt, eine Drogerie oder<br />

Apotheke verkauft werden, sondern von Direktvertreibern persönlich.<br />

Beim Multi-Level-Marketing erwirbt ein Verkaufs“mitarbeiter“ in der<br />

Regel zunächst selbst Produkte aus der Angebotspalette des Direktvertreibers,<br />

um diese dann vor allem in seinem Freundes-, Bekannten-,<br />

Verwandten- und Kollegenkreis an den Mann und an die Frau zu<br />

bringen. Den wenigsten ist bewusst, dass dies zu großem Kaufdruck<br />

führen kann, der letztlich in vielen Fällen das persönliche Verhältnis<br />

trübt. In weiterer Folge versucht der Direktverkäufer selbst neue<br />

„Mitarbeiter“ zu rekrutieren, von deren Umsatz er wiederum durch<br />

eine Provision profitiert und so weiter. Je höher die Ebene ist, in der<br />

man sich in diesem Verkaufssystem befindet, desto mehr verdient<br />

man am Verkaufsumsatz der anderen mit. Daher kommt der Name<br />

Multi-Level-Marketing.<br />

Nahrungsergänzungsmittel sind keine Heilmittel!<br />

Häufig werden von Direktvertreibern Verkaufsveranstaltungen abgehalten<br />

(ähnlich den bekannten „Tupperware-Partys“). Meist gibt es<br />

wenig schriftliche Information zum Produkt, die Informationen erhält<br />

man üblicherweise im persönlichen Gespräch mit dem Direktvertreiber.<br />

Somit sind Wirkversprechen kaum überprüfbar und im Schadensfall<br />

kaum beweisbar. In der Praxis kommt es nicht selten vor,<br />

dass solche Vertreiber Nahrungsergänzungsmittel sogar als Heilmittel<br />

für diverse Krankheiten anpreisen.<br />

Aber Achtung:<br />

Nahrungsergänzungsmittel sind keine Medikamente! Wenn Ihnen jemand im<br />

Direktvertrieb dies suggerieren will, dann Finger weg! Damit kann mehr Schaden<br />

als Nutzen angerichtet werden.<br />

Keine Ernährungsexperten!<br />

Obwohl sich viele dieser Vertreiber als „Ernährungsexperten“ bezeichnen,<br />

besitzen die meisten von ihnen keine einschlägige Ausbildung.<br />

Meist steckt lediglich eine kurze Produkteinschulung dahinter.<br />

Das führt dazu, dass in den allermeisten Fällen keine fachlich fundierte<br />

Beratung garantiert werden kann. Dazu kommt natürlich, dass<br />

diese vermeintlichen „Ernährungsexperten“ in erster Linie daran interessiert<br />

sind, ihre Produkte zu verkaufen. Eine seriöse und fundierte<br />

Ernährungsberatung erfordert eine einschlägige Ausbildung, etwa<br />

zum Ernährungswissenschafter, zum Diätologen oder zum Ernährungsmediziner.<br />

Schnellsiederkurse oder gar nur Produktschulungen<br />

befähigen keinesfalls dazu, seriöse Ernährungsberatung zu betreiben.<br />

Geschweige denn, eine mögliche Unterversorgung mit Nährstoffen<br />

zu diagnostizieren!<br />

Die Mär von ausgelaugten Böden und<br />

nährstoffarmem Obst und Gemüse<br />

Viele Direktvertreiber von Nahrungsergänzungsmitteln arbeiten mit<br />

der Angstmasche. Da wird behauptet, die Böden seien heutzutage an<br />

Nährstoffen verarmt und heutige Lebensmittel würden viel weniger<br />

Inhaltsstoffe als früher enthalten. Doch das stimmt ganz und gar nicht.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist im Zuge einer Literatursichtung<br />

und Expertenerhebung zu dem Schluss gekommen, dass<br />

unsere Böden heutzutage teilweise sogar mehr Nährstoffe enthalten<br />

als früher.<br />

Auch das Argument, Obst und Gemüse wären heute vitamin- und<br />

mineralstoffärmer als vor einigen Jahrzehnten, kann nicht nachvollzogen<br />

werden. Denn das Angebot an frischem Obst und Gemüse war<br />

noch nie so groß wie heute. Wer sich daran orientiert, Ware aus der<br />

Region und entsprechend der Saison zu kaufen, wird nährstoffreiche<br />

Ware erhalten. Manche Pseudo-Experten vergleichen möglicherweise<br />

auch die falschen Zahlen miteinander. So hat man früher mit<br />

den verfügbaren Analysemethoden verfeinert, so dass so das auch<br />

einzelne Carotinoide bestimmt werden können. Wer dann den Gesamt-Carotinoidgehalt<br />

aus einer alten Nährwerttabelle mit dem Beta-<br />

Carotingehalt aus einer neuen Nährwerttabelle vergleicht, vergleicht<br />

Äpfel mit Birnen.<br />

Wer braucht sie?<br />

Direktvertrieb und Multi-Level-Marketing<br />

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