funktionelle_lebensmittel06.pdf 814.1 KB - Evernote
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Auf den folgenden Seiten finden Sie Portraits von Produktgruppen,<br />
die häufig mit bestimmten Wirkstoffen angereichert werden, um einen<br />
zusätzlichen Gesundheitsnutzen zu erzielen:<br />
Alkoholfreie Getränke<br />
Milch und Milchprodukte<br />
Getreideprodukte<br />
Streichfette<br />
Sportlerprodukte<br />
Mittlerweile findet man jedoch auch schon Wurstprodukte, die<br />
mit Ballaststoffen oder Vitaminen angereichert sind und natürlich<br />
vitaminisierte Bonbons. Die Sinnhaftigkeit von angereicherten<br />
Wurstwaren und Süßigkeiten ist jedoch fraglich. Hier wird<br />
wohl mehr das schlechte Gewissen beruhigt, als ein tatsächlicher<br />
gesundheitlicher Zusatznutzen erzielt. Schließlich sollte<br />
eine Anforderung an angereicherte Lebensmittel jene sein, dass<br />
grundsätzlich solche Nahrungsmittel angereichert werden, die<br />
auch als wünschenswert im Rahmen einer gesunden Ernährung<br />
gelten. Fettreiche Wurstwaren oder zuckerreiche Süßigkeiten<br />
fallen wohl kaum darunter.<br />
Funktionelle alkoholfreie Getränke<br />
Zusatznutzen aus Flasche, Karton und Dose?<br />
Vitamingetränke - von ACE bis Multivitamin<br />
Dabei handelt es sich um Fruchtsäfte, Fruchtnektare, Limonaden<br />
usw., die mit Vitaminen, vereinzelt auch mit Mineralstoffen, angereichert<br />
sind. Am bekanntesten sind zweifelsohne Multivitaminsäfte und<br />
ACE-Getränke. Bei letzteren handelt es sich meist um Fruchtsäfte,<br />
die mit dem antioxidativen Trio Beta-Carotin (eine Vitamin-A-Vorstufe),<br />
Vitamin C und Vitamin E angereichert sind. Häufig sind die<br />
zugesetzten Mengen relativ hoch - ein Glas Saft reicht bei einigen<br />
Produkten bereits aus, um den Tagesbedarf zu decken. Dabei ist Vorsicht<br />
geboten: Vor allem bei Beta-Carotin haben aktuelle Studienergebnisse<br />
gezeigt, dass eine erhöhte Zufuhr durch Supplemente<br />
oder angereicherte Lebensmittel das Lungenkrebsrisiko für Raucher<br />
erhöht (siehe dazu auch Seite 44).<br />
Ein Tipp für Andi Adabei: Statt ACE-Säfte lieber einen frisch gepressten Obstoder<br />
Gemüsesaft genießen!<br />
Auch im Zusammenhang mit hohen Zufuhrmengen an Vitamin E zeigen<br />
neuere Studien eher gesundheitsgefährdende als gesundheitsfördernde<br />
Effekte. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass ACE-<br />
Säfte keine Vorteile gegenüber herkömmlichen Frucht- und Gemüsesäften<br />
bieten. Sie wiesen sogar ein geringeres antioxidatives Potenzial<br />
auf, als so manche Fruchtsäfte (z.B. als Johannisbeer-,<br />
Trauben- oder Orangensaft).<br />
Häufige weitere Kombinationen:<br />
ACE plus B-Vitamine<br />
BCE-Kombination<br />
Multivitamin plus Magnesium<br />
B-Vitamine plus Kalzium<br />
Die Sinnhaftigkeit der Vitaminanreicherungen in Getränken darf<br />
generell in Frage gestellt werden: Häufig findet man Anreicherungen<br />
mit jenen Vitaminen (B-Gruppe, Vitamin C usw.), bei denen<br />
keine oder kaum Versorgungsengpässe in der Bevölkerung<br />
bestehen.<br />
Frühstücksdrinks - das Frühstück zum Trinken<br />
Damit sind meist Fruchtsäfte oder Fruchtnektare gemeint, die mit<br />
Vitaminen und Ballaststoffen angereichert sind. Bei den marktüblichen<br />
Produkten handelt es sich um Ballaststoffanreicherungen in der<br />
Größenordnung von 0,9 g pro 100 ml Saft - mit einem Glas (250 ml)<br />
nimmt man daher etwas mehr als 2 g Ballaststoffe auf. Im Vergleich<br />
zum Tagesbedarf von 30 g sind das allerdings geringe Mengen, eine<br />
oft angepriesene zusätzliche verdauungsfördernde Wirkung kann<br />
daher in Frage gestellt werden.<br />
Wellnessgetränke - flüssiger Wohlfühlbonus<br />
durch Pflanzenextrakte?<br />
Bei dieser Gruppe handelt es sich um alkoholfreie Getränke (meist<br />
auf Fruchtsaft- oder Teebasis) mit pflanzlichen Zusätzen (Pflanzenbzw.<br />
Kräuterauszüge und -extrakte), häufig auch in Kombination mit<br />
Vitaminzusätzen.<br />
Wer braucht sie?<br />
Funktionelle Lebensmittel<br />
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