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Waltraud Windelhuber geht jeden Nachmittag mit ihrem Baby spazieren. Sie<br />

isst allerdings gerne und oft Fisch.<br />

Folsäure - für die Zellteilung<br />

Folsäure spielt bei allen Zellteilungs- und Wachstumsprozessen eine<br />

Rolle. Gerade für Frauen im gebärfähigen Alter ist es eines der wichtigsten<br />

Vitamine. Bereits in der 4. Embryonalwoche erfolgt der<br />

Schluss des Neuralrohres. Zu dieser Zeit wissen Frauen häufig nicht<br />

einmal, dass sie schwanger sind. Laut Ernährungsbericht erreicht<br />

gerade einmal die Hälfte der Schwangeren die empfohlenen Werte.<br />

Bei Stillenden ist die Folsäure ebenfalls ein Risikonährstoff, wie bei<br />

allen anderen Bevölkerungsgruppen auch. Genügend Folsäure ist<br />

nicht nur wichtig für Mutter und Kind, ein ausreichendes Maß kann die<br />

Mutter in den ersten Wochen nach der Geburt auch vor Depressionen<br />

(Baby-Blues) schützen.<br />

Karin Kindmann nimmt bereits Folatkapseln. Sie sollte auch vermehrt<br />

Vollkornprodukte essen, öfters Orangensaft trinken und viel grünes Gemüse<br />

in den Speiseplan einbauen. Eine weitere Möglichkeit sind Lebensmittel, die<br />

mit Folsäure/Folaten zusätzlich angereichert sind.<br />

Waltraud Windelhuber sollte ebenfalls vermehrt grünes Gemüse und<br />

Vollkornprodukte essen. Auch sie könnte gelegentlich Lebensmittel essen,<br />

die mit Folsäure/Folat angereichert sind.<br />

Vitamin B6 - wichtig für den Eiweißstoffwechsel<br />

Bei einigen schwangeren und stillenden Frauen ist die Zufuhr an<br />

Vitamin B6 unzureichend. Besonders reich an diesem wasserlöslichen<br />

Vitamin sind tierische Lebensmittel, Nüsse und Vollkornprodukte<br />

(siehe dazu auch Seite 30).<br />

Kalzium - der Knochenbaustoff<br />

Kalzium ist wichtig für den Knochenaufbau. Der Kalziumbedarf erhöht<br />

sich zwar weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit. Da aber<br />

alle Bevölkerungsgruppen zu wenig Milchprodukte zu sich nehmen,<br />

liegt auch bei vielen Schwangeren eine schlechte Kalziumversorgung<br />

vor. Interessanterweise wurde laut Ernährungsbericht bei Stillenden<br />

dagegen keine Unterversorgung festgestellt (siehe auch Seite 34).<br />

Karin Kindmann und Waltraud Windelhuber können hier vorbeugen: Täglich 3<br />

Portionen Milchprodukte reichen aus, um den Kalziumbedarf zu decken.<br />

Waltraud Windelhuber sollte allerdings aufgrund ihres höheren Gewichtes<br />

bevorzugt magere Milchprodukte verwenden und ihren Konsum an gebackenem<br />

Käse etwas einschränken. Oft reicht schon der Umstieg auf eine<br />

Halbfettmilch, fettarme Joghurtprodukte, fettärmere Käse und öfters ein Glas<br />

Buttermilch.<br />

Wer braucht sie?<br />

Portraits ausgewählter Bevölkerungsgruppen<br />

Jod und Eisen - die beiden Problemstoffe<br />

Der Ernährungsbericht schreibt es schwarz auf weiß: nur 50 % der<br />

Empfehlungen zur Eisenaufnahme werden in der Schwangerschaft<br />

erreicht. Stillende kommen im Durchschnitt immerhin auf 75 %. Auch<br />

die durchschnittliche Jodzufuhr bei Schwangeren liegt weit unter den<br />

DACH-Werten. Stillende hatten laut Bericht einigermaßen zufriedenstellende<br />

Werte.<br />

Jodmangel in der Schwangerschaft ist mit einer erhöhten Rate an<br />

Fehl- und Totgeburten verbunden. Aber auch die Schilddrüsenfunktion<br />

des Ungeborenen, die frühkindliche Entwicklung des zentralen<br />

Nervensystems, Körperwachstum und -reifung sind von einer ausreichenden<br />

Jodversorgung der Mutter abhängig.<br />

Karin Kindmann isst kaum Fisch - daher muss sie im Besonderen darauf achten,<br />

dass sie jodiertes Speisesalz verwendet und auch bei Brot, Gebäck und<br />

Fertiggerichten Produkte wählt, bei denen von den Herstellern jodiertes<br />

Speisesalz verwendet wurde. In ihrem Fall könnte möglicherweise sogar eine<br />

Supplementierung mit Jodtabletten überlegenswert sein. Dies sollte sie<br />

jedenfalls mit ihrem Arzt besprechen.<br />

Eisen wird für die Bildung der roten Blutkörperchen beim Kind benötigt,<br />

auch das Blutvolumen der Schwangeren nimmt zu. Stillende sollten<br />

ausreichend Eisen zuführen, da sie einerseits den Verlust bei der<br />

Geburt wieder aufholen müssen, andererseits wird auch eine beträchtliche<br />

Menge an Eisen über die Muttermilch ans Kind abgegeben.<br />

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