1-2 – 2012 - firmenflotte.at
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news l kurz & aktuell<br />
Kommentar<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
nach fast vier Wochen Urlaub in Südafrika<br />
kam vor wenigen Tagen wieder<br />
die Realität dieser Welt in Österreich<br />
auf mich zu. Während dieser Wochen im<br />
sonnigen Süden Afrikas wurde ich verschont<br />
von den permanenten Meldungen<br />
der Tagespresse über unsere unfähige<br />
Regierung, die entgegen vorherigen<br />
Versprechungen ihr Belastungspaket<br />
noch immer nicht unter Dach und<br />
Fach gebracht h<strong>at</strong>, sondern sich in klein<br />
Dr. Helmut tober<br />
lichem Hickhack herumstreitet, wer oder<br />
was mehr belastet werden soll. In Südafrika hört man in der Tagespresse<br />
überhaupt nichts über die dortige Regierung, die offenbar wirklich arbeitet<br />
und nicht viel Aufhebens davon macht und wo nicht unfähige Minister<br />
vom Präsidenten ausgezeichnet werden. Aber das Land blüht und den<br />
Menschen geht es gut. Das ist eigentlich das Wichtigste.<br />
Aber nun bin ich wieder im kalten Österreich und da muss man sich die<br />
Erfolgsmeldungen eben herauspicken. Am Nutzfahrzeugmarkt ist das<br />
abgelaufene Jahr im Prinzip eigentlich nicht schlecht gewesen. Mit einem<br />
Plus von rund 16 Prozent können die Importeure zufrieden sein.<br />
Auf den Autobahnen merkt man, dass da im LkwGeschäft schon wieder<br />
was weitergegangen ist. Und die St<strong>at</strong>istik weist mit einer Frequenz<br />
von rund 15.500 Lkw pro Tag auf der A 2 in Wiener Neudorf einen neuen<br />
Rekord an Transportvolumen auf. So schlecht wie manchmal dargestellt,<br />
kann es also der Wirtschaft trotz aller Belastungen nicht gehen.<br />
Das gilt auch für die meisten anderen europäischen Sta<strong>at</strong>en außer<br />
den kränkelnden Ländern Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und<br />
nicht zuletzt neuerdings Italien.<br />
Was die Neuzulassungen an Nutzfahrzeugen im Jahr 2011 betrifft, so<br />
sieht die Lage unter dem Strich nicht so schlecht aus. Insgesamt wurden<br />
europaweit 1.935.392 neue Lkw zugelassen, was einem Plus von fast<br />
10 Prozent entspricht gegenüber 2010. Wiewohl das immer noch ein<br />
Fünftel weniger sind als vor der Krise mit 2,5 Millionen Einheiten. Die<br />
höchsten Zuwächse gab es in Frankreich und Deutschland in einer ähnlichen<br />
Höhe wie in Österreich. Der Bereich über 16 Tonnen h<strong>at</strong> am meisten<br />
zugelegt mit einem Plus von 36 Prozent. Der Transporterbereich ist<br />
ebenfalls gewachsen und kann ein Plus von rund 7 Prozent verbuchen.<br />
Die Hersteller bzw. Importeure können also unter dem Strich zufrieden<br />
sein. Für die Hersteller ist aber das wirkliche Geschäft in der dritten<br />
Welt gelaufen. Dort haben sie ihre Riesenabsätze und ihre Renditen gemacht.<br />
Europa wird zunehmend zu einem nicht mehr so dominierenden<br />
Markt wie das in den vergangenen Jahrzehnten der Fall gewesen ist und<br />
man sieht ja, wie neue Produktionsstätten rund um die Welt vor allem in<br />
Südamerika und Asien sowie Russland aufgezogen werden. Da ist, um<br />
wieder auf Südafrika zurückzukommen, dieses Land ein typisches Beispiel<br />
dafür, wie die Industrie sich auf neue Märkte einstellt. Mercedes<br />
als dominante Marke dort liefert Laster ebenso wie MAN, Scania und<br />
Volvo aus ihren brasilianischen Werken zu günstigeren Preisen und geringeren<br />
Transportkosten. VW verkauft seinen schweren Laster Constell<strong>at</strong>ion<br />
ebenfalls aus brasilianischer Fertigung. Und die Japaner, vor allem<br />
Isuzu, haben in Südafrika ein eigenes Werk gebaut.<br />
Die Welt wird also zunehmend globalisiert. Und in Österreich sollten<br />
sich die Politiker davor hüten, in ihrem kleinkarierten Denken fortzuwursteln<br />
und sollten auch einmal über den Tellerrand hinaussehen<br />
und wirklich erkennen, was sich in der großen weiten Welt abspielt.<br />
Dr. Helmut Tober<br />
Daimler trucks mit bestem<br />
auftragseingang seit 2007<br />
Mit 420.000 Einheiten von Januar bis November 2011<br />
verzeichnet Daimler Trucks eine Steigerung zum Vorjahreszeitraum<br />
um 26 % (im Vorjahr 334.200) und kann damit<br />
den besten Auftragseingang seit 2007 vermelden.<br />
Diese positive Entwicklung<br />
ist hauptsächlich auf die<br />
NAFTA-Region zurückzuführen.<br />
Daimler Trucks konnte<br />
dort mit 124.400 Einheiten<br />
von Januar bis November<br />
2011 den besten Auftragseingang<br />
seit 2006 verbuchen und<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 81 % zulegen. Mit<br />
102.400 Einheiten lag der Abs<strong>at</strong>z<br />
in der NAFTA-Region bis November<br />
bei 47 % über dem des<br />
Vorjahres (69.700 Einheiten). In<br />
Westeuropa h<strong>at</strong> Daimler Trucks<br />
in diesem Jahr von Januar bis<br />
November 53.500 Einheiten abgesetzt<br />
und lag mit 11 % deutlich<br />
über dem Vorjahr (48.100).<br />
Trotz der Dreifach-K<strong>at</strong>astrophe<br />
in Japan konnte das Unternehmen<br />
in der Region Asien mit<br />
111.500 verkauften Einheiten<br />
von Januar bis November an den<br />
Abs<strong>at</strong>z im Vorjahreszeitraum anschließen<br />
(112.100).<br />
Produktion derzeit<br />
weltweit ausgelastet<br />
Die Produktion an den Standorten<br />
weltweit ist bis ins erste<br />
Quartal <strong>2012</strong> ausgelastet. Dabei<br />
zeigt vor allem die NAFTA-Region<br />
eine positive Entwicklung<br />
im mittleren und schweren Segment.<br />
Der Lkw-Markt in dieser<br />
Region wird <strong>2012</strong> voraussichtlich<br />
um 35 % wachsen. Das Volumen<br />
im europäischen Lkw-<br />
Markt sollte in diesem Jahr<br />
ebenfalls um 35 % zunehmen<br />
und die Zeichen stehen auch in<br />
Japan wieder auf Wachstum. Hoher<br />
Transport-Bedarf wird <strong>2012</strong><br />
einen Anschluss an die Entwicklung<br />
vor der Erdbebenk<strong>at</strong>astrophe<br />
ermöglichen. In Brasilien erwartet<br />
Daimler für den Lkw-<br />
Markt in diesem Jahr rund 10 %<br />
Zuwachs: Mercedes-Benz do<br />
Brasil steuert auf einen Produktionsrekord<br />
zu.<br />
weltweites<br />
MarktwachstuM in den<br />
koMMenden Jahren<br />
Vor dem Hintergrund eines weltweit<br />
wachsenden Lkw-Marktes<br />
ist bis zum Jahr 2013 eine Abs<strong>at</strong>zsteigerung<br />
auf mehr als<br />
500.000 Einheiten geplant. Bis<br />
Ende des Jahr zehnts sollen<br />
dann weltweit 700.000 Lkw im<br />
Jahr verkauft werden.<br />
In den neuen Märkten wächst<br />
die Nachfrage weiter. Dafür baut<br />
Daimler Trucks Kapazitäten besonders<br />
in den Schwellenländern<br />
aus. In Indien wird Daimler<br />
India Commercial Vehicles<br />
(DICV) im April <strong>2012</strong> das Lkw-<br />
Produktionswerk eröffnen. Die<br />
Produktionskapazität für Bhar<strong>at</strong>-<br />
Benz Lkw wird in der Anlaufphase<br />
bei 36.000 Einheiten pro<br />
Jahr liegen und kann auf 70.000<br />
Einheiten pro Jahr angehoben<br />
werden.<br />
In Russland baut man die Kooper<strong>at</strong>ion<br />
mit Kamaz weiter aus.<br />
Die beiden Joint Ventures zwischen<br />
Kamaz und Mercedes-<br />
Benz Lkw sowie Kamaz und<br />
Fuso Lkw sind bereits umgesetzt<br />
und haben insgesamt von Januar<br />
bis November 2011 3.400<br />
Lkw verkauft (2010: 1.100). In<br />
Moskau h<strong>at</strong> Kamaz auf der Messe<br />
Comtrans den ersten gemeinsamen<br />
Lkw vorgestellt: einen<br />
Kamaz-Lkw mit Daimler Komponenten,<br />
maßgeschneidert für<br />
den größten Truckmarkt Europas<br />
<strong>–</strong> Russland.<br />
In China wurde die letzte noch<br />
ausstehende Genehmigung für<br />
die Zusammenarbeit mit Foton<br />
erteilt. 2010 lag das Marktvolumen<br />
in China im mittleren und<br />
schweren Segment bei 1,2 Millionen<br />
Lkw. Prognosen zufolge sollen<br />
dort bis zum Jahr 2020 rund<br />
1,5 Millionen Lkw über 6 Tonnen<br />
pro Jahr verkauft werden.<br />
www.daimler.com<br />
6 www.<strong>firmenflotte</strong>.<strong>at</strong> 1<strong>–</strong>2 | <strong>2012</strong><br />
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