18.10.2013 Aufrufe

Eine Sonderbeilage von eXpresso, April 2011 Fakten | Berichte ...

Eine Sonderbeilage von eXpresso, April 2011 Fakten | Berichte ...

Eine Sonderbeilage von eXpresso, April 2011 Fakten | Berichte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Basler Lachs<br />

einst der Konig des Rheins<br />

TEXT Ruth Marending BILDER Gina Folly<br />

:<br />

«Salm àlabâloise» bestimmte <strong>von</strong> jeher die Basler Speisekarte. Bis Industrie und<br />

Schifffahrt den Basler Lachs verdrängten. Auf den Spuren eines verschwundenen<br />

Fisches.<br />

Der Lachs wurde in Basel über Jahrhunderte in grossen Mengen<br />

gefangen und war für die Bevölkerung so bedeutend, dass<br />

Wirtshäuser nach ihm benannt wurden: Salmeck, Salmen oder<br />

Salmenstübli. Weil der Lachs so zahlreich vorhanden war, diente<br />

er als «Brotfisch» für Bedienstete und Arme. Bis ins 19. Jahrhundert<br />

galt der Fisch deshalb nicht als Delikatesse. Doch dann<br />

begann der Abstieg des Königs des Rheins. Bereits nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg zeigten sich die ersten Anzeichen dieser<br />

Veränderung. Die letzten Lachse, die in Kleinhüningen gefangen<br />

wurden, musste man wässern, weil sie sonst nicht verspeist<br />

werden konnten.<br />

In Kleinhüningen weht heute ein anderer Wind. Das Basler<br />

Quartier ist geprägt <strong>von</strong> der Szenerie der Schifffahrt. Riesige<br />

Hafensilos und Lagerhäuser der grossen Reedereien bilden<br />

den Horizont hinter den Wohnhäusern, die, auch wenn mehrstöckig,<br />

winzig klein erscheinen. Kleinhüningen ist heute der<br />

grösste schweizerische Umschlagsort. Bis zur Industrialisierung<br />

aber lebten die Bewohner vom Weben, Posamentieren (Seidenbandweben)<br />

und vom Fischfang. 1690, 50 Jahre nachdem die<br />

Markgrafen <strong>von</strong> Baden das Dorf für 3500 Reichstaler an die<br />

Stadt Basel verkauft hatten, erstellte die neue Besitzerin eine<br />

Bestandesaufnahme. Darin waren 41 Haushaltungen aufgeführt,<br />

darunter acht Fischer. Als 1908 das Dorf <strong>von</strong> der Stadt<br />

Basel eingemeindet wurde, verlagerte sich die Industrie ins<br />

neue Stadtquartier. Vor allem der Bau des Rheinhafens und seiner<br />

zwei Becken, 1919 bis 1921 des ersten und 1936 bis 1939<br />

des zweiten, bedeuteten einen grossen Schnitt in den bisherigen<br />

dörflichen Traditionen.<br />

Die Reedereien breiteten sich immer mehr aus, sodass die alten<br />

Häuser vom sich ausdehnenden Hafengebiet verschlungen<br />

wurden. Bis auf ein einziges, das bis 1969 im Besitz der Fischerfamilie<br />

Bürgin war, dann zwar <strong>von</strong> der Personalstiftung der<br />

Schweizerischen Reederei übernommen wurde, vorerst aber<br />

Kontakt<br />

Bürgins Fischerhaus<br />

Stephan Goldiger<br />

Postfach, 4005 Basel<br />

Tel. 079 645 66 69<br />

www.bürgins-fischerhaus.ch<br />

WWF Schweiz<br />

«Die Rückkehr des Lachses»<br />

Postfach, 8010 Zürich<br />

www.wwf.ch<br />

SEAFOOD // Basler Lachs –einstder König des Rheins<br />

9<br />

Das Haus der Familie Bürgin steht heute noch und ist eines<br />

der letzten Zeugnisse der einstigen Basler Fischerkultur.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!