Eine Sonderbeilage von eXpresso, April 2011 Fakten | Berichte ...
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Kleine Erträge, aber exzellente Qualitäten.<br />
Beschaffungsmarkt aus? Wann ist Fangsaison? Und wann gibt<br />
es Fangbeschränkungen?» Christian Zarth gibt zu, dass er sich<br />
mit einem riesigen Fragenmeer konfrontiert sah. Hilfe holte<br />
er sich bei Fischlieferanten wie der Bayshore SA. Das baselländische<br />
Familienunternehmen verfügt weltweit über ein breites<br />
Kontaktnetz zu Fischern, die erstklassige Ware aus Meeren<br />
und Seen ziehen.<br />
Mittlerweile liefert Bayshore der Langenthaler Firma Kadi<br />
Fisch auf Bestellung. Zum Beispiel Egli aus Polen, Russland,<br />
Lettland oder Estland. «Go East ist ein absoluter Trend im internationalen<br />
Fischmarkt,» sagt Toby Herrlich, Geschäftsführer<br />
der Bayshore SA. Seine Lieferanten, allesamt Kleinst- und<br />
Kleinfischer, die über ein EU-Zertifikat verfügen, beschreibt er<br />
als «Bauern auf dem Wasser», die nur mit Booten oder kleinen<br />
Kuttern auf den Binnenseen unterwegs sind. «Ich kenne alle<br />
meine Fischer und die verarbeitenden Betriebe vor Ort.»<br />
Mindestens einmal im Jahr setzt er sich ins Flugzeug und<br />
reist in den Osten. Etwa nach Pärnu in Estland, wo <strong>von</strong> Fischern<br />
vorzüglicher Egli in Brackwasser, küstennahem salzhaltigem<br />
Süsswasser, gefangen wird. «Die Esten», so Toby Herrlich,<br />
«sind ein stolzes Volk. Sie hatten sich früher gegen das sowjetische<br />
Regime aufgelehnt. Heute wollen sie uns beweisen, wie<br />
gut sie arbeiten.» Abenteuerlich, so der Fischhändler, sei auch<br />
immer wieder eine Reise nach Abakan, einer Stadt südlich <strong>von</strong><br />
Krasnojarsk in Sibirien. Dort arbeitet er mit Fischern zusammen,<br />
die sich zu einer Kooperative zusammengeschlossen<br />
haben und ihre Fänge an einen verarbeitenden Betrieb in<br />
unmittelbarer Nähe abgeben.<br />
Wenn die Seen um Abakan im Spätherbst zufrieren, bohren<br />
die Fischer zwei Löcher ins Eis und ziehen ihre Netze durch.<br />
Egli und Zander, die sich winters kaum im eiskalten Wasser be-<br />
Christian Zarth (Kadi) und Toby Herrlich (Bayshore)<br />
prüfen die Qualität der Egli- und Zanderfilets.<br />
wegen, weisen zwar wenig Fett auf, dafür ist ihr Fleisch besonders<br />
rein. In den weiterverarbeitenden Betrieben bestimmt<br />
Toby Herrlich die Qualitäten, die für Kadi in Frage kommen.<br />
So müssen die Filets unregelmässig und nicht in Würfeln<br />
geschnitten sein. Für Egli gilt ein Stückgewicht <strong>von</strong> 10 bis<br />
20 Gramm. Beim Zander schreibt Kadi ein Filetgewicht <strong>von</strong><br />
80 bis 120 Gramm vor, geschnitten wird Zander in Stücken <strong>von</strong><br />
10 bis 20 Gramm. Fischhändler Toby Herrlich stellt sicher, dass<br />
die Fische vor Ort nur maximal zweimal und nicht wie bei<br />
Billigprodukten bis zu fünfmal gefroren werden. Die Filets sind<br />
stückweise und nicht en bloc gefroren. «So fällt das Fleisch<br />
nicht auseinander, die mikrobiologischen Werte sind immer im<br />
grünen Bereich und der Geschmack bleibt natürlich.»<br />
ImSchnitteinmalimMonatwirdeineLadungmit33Paletten<br />
Tiefkühlfisch auf die 5500 Kilometer lange Reise <strong>von</strong> Abakan in<br />
die Schweiz geschickt. Fünf bis zehn Tage – je nach Zustand der<br />
sibirischen Strassen – ist ein Camion mit Zwei-Mann-Besatzung<br />
unterwegs. Erste Station in der Schweiz ist das Tiefkühllager<br />
der Firma Frigosuisse in Möhlin. Hier lagert Bayshore<br />
die Filetstücke bei mindestens minus 18 Grad Celsius, bevor<br />
sie zur Knusperliverarbeitung weitertransportiert werden. Bei<br />
Kadi in Langenthal landen die Filetstücke erst einmal wieder<br />
im Tiefkühlhaus. Für die Fischknusperli-Produktion werden<br />
die Stücke aufgeschüttet und auf Band verteilt. Während<br />
eines Antauprozesses entfernt man anschliessend die schützende<br />
Eiswasserglasur, die den Fisch vor Gefrierbrand und<br />
Austrocknung geschützt hat. Danach werden die Filetstücke<br />
beteigt und anschliessend in einer Grossfritteuse vorfrittiert<br />
und wiederum im Freezer tiefgekühlt.<br />
Neben Herkunft, Schnitt, Filet- und Stückgrösse hat Kadi<br />
einen Anforderungskatalog erarbeitet, der die höchste Produktqualität<br />
sicherstellen soll. Das geht <strong>von</strong> Vorgaben hinsicht-<br />
SEAFOOD // PUBLIREPORTAGE // Für Fischknusperli: Go East!<br />
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