4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg
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4 <strong>ERGEBNISSE</strong><br />
4.1.5 Klassifizierung der Landkreise nach Natural- und Strukturdaten<br />
Um die Wertschöpfungspotenziale des Kleinprivatwaldes in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> aus der spezifischen<br />
Sicht der Kreise herauszuarbeiten, wurden die drei zentralen Strukturdaten „durchschnittliche<br />
Waldbesitzgröße“, „Nadelholzanteil“ und „absolute Kleinprivatwaldfläche“ eines Landkreises<br />
herausgegriffen.<br />
Die Analyse geht davon aus, dass das Nadelholz eine höhere Relevanz für die Wertschöpfung<br />
besitzt. 10 Insbesondere die Zuwächse im Nadelholz sind weitaus höher als im Laubholz. 11 Mit steigendem<br />
Nadelholzanteil im Kleinprivatwald – so wird unterstellt – steigen die ergebnisbeeinflussenden<br />
naturalen Potenziale an (Darstellung in der Vertikalen).<br />
Die durchschnittliche Größe des Kleinprivatwaldes spielt für die Wirtschaftlichkeit der Bereitstellung<br />
und den aus einer Nutzung erzielbaren Einkommenseffekt beim Waldbesitzer eine wesentliche<br />
Rolle. Eine höhere durchschnittliche Waldbesitzgröße des Kleinprivatwaldes ist verbunden<br />
mit einer wirtschaftlicheren Bereitstellung des Holzes (Darstellung in der Horizontalen).<br />
Die Landkreise lassen sich grob in folgende Gruppen einteilen einteilen:<br />
Nadelholzanteil<br />
nimmt zu<br />
durchschnittliche Waldbesitzgröße<br />
nimmt zu<br />
BEREICH IV<br />
Höhere naturale Potenziale<br />
Schwierigere Mobilisierbarkeit<br />
Niedrigere Potenziale<br />
Schwierigere Mobilisierbarkeit<br />
BEREICH III<br />
BEREICH I<br />
Höhere naturale Potenziale<br />
Leichtere Mobilisierbarkeit<br />
Niedrigere Potenziale<br />
Leichtere Mobilisierbarkeit<br />
BEREICH II<br />
Abbildung 19: Darstellung der Bereiche der Kreisklassifizierung<br />
Zusätzlich wurde in der Darstellung die Einschätzung der unteren Forstbehörden aus den telefonischen<br />
Interviews zur derzeitigen Nutzung der Potenziale im Kleinprivatwald einbezogen. Die Ziffer<br />
oberhalb des Landkreiskürzels gibt ein Nutzungsspektrum von niedrig bis hoch in fünf Stufen<br />
wieder. Damit soll eine Einschätzung über den Mobilisierungsgrad zusätzlich zu der Information<br />
über die naturalen Potenziale, die wirtschaftlichen Möglichkeiten zu deren Nutzung sowie zu der<br />
absoluten Fläche des Kleinprivatwaldes unter zehn Hektar ermöglicht werden. 12<br />
10 so weisen z.B. Fichtenbetriebe im Betriebsvergleich 2005-2009 einen Betriebsergebnis von 208 €/ha gegenüber<br />
109 €/ha der Laubholzbetriebe auf. (Trotha, 2010).<br />
11 Polley, 2009: S. 1076 ff.<br />
12 Die Interviewpartner der unteren Forstbehörden waren in den Interviews nach ihrer Einschätzung zum Mobilisierungsgrad<br />
im Kleinprivatwald befragt worden. Bei der Diskussion um eine Beurteilung innerhalb der Antwortkategorien<br />
„gering“, „mittel“ und „hoch“ entwickelten sich teilweise intensive Schilderungen, die eine Differenzierung<br />
erlauben, teilweise aber auch auf eine gutachterliche Einschätzung des Interviewers beruhen. Die Einstufungen<br />
wurden mit den geschätzten Nutzungsmengen und den geschätzten Potenzialen im Kleinprivatwald aus der schriftlichen<br />
Befragung abgeglichen.<br />
WERTSCHÖPFUNG IM KLEINPRIVATWALD 37