4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg
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hat abgenommen ist konstant geblieben hat zugenommen<br />
UFB FBG<br />
4 <strong>ERGEBNISSE</strong><br />
Abbildung 29: Entwicklung der Anzahl der organisierten Waldbesitzer in den Landkreisen<br />
Einschätzung der unteren Forstbehörden und Forstbetriebsgemeinschaften<br />
(Quelle: schriftliche Erhebungen bei den unteren Forstbehörden und bei den Forstbetriebsgemeinschaften;<br />
Einschätzungen)<br />
Die Rolle der Forstbetriebsgemeinschaften bei der Holzbereitstellung<br />
Die Rolle der Forstbetriebsgemeinschaften bei der Holzbereitstellung ist extrem heterogen.<br />
Dies wurde bei den Vor-Ort-Interviews mit den Forstbetriebsgemeinschaften und den unteren<br />
Forstbehörden in den Beispielskreisen deutlich. Es bestehen zum Teil sehr enge Verbindungen<br />
zwischen Forstbetriebsgemeinschaft und unterer Forstbehörde, bei denen die Holzgeldabwicklung<br />
über Beschäftigte der Forstbetriebsgemeinschaft laufen, wobei die Steuerung der Holzvermarktung<br />
von den unteren Forstbehörden durchgeführt wird. Dieser Typus ist stark im südlichen<br />
Schwarzwald vertreten.<br />
Im weiter östlich gelegenen Kreis Ravensburg besteht eine hohe Vermarktungsaktivität im Kleinprivatwald<br />
ohne Forstbetriebsgemeinschaft. Hier funktioniert wegen der höheren durchschnittlichen<br />
Waldbesitzgrößen, des landwirtschaftlich geprägten Umfelds und guter naturaler Voraussetzungen<br />
die Holzbereitstellung auch ohne das ‚Scharnier‘ Forstbetriebsgemeinschaft gut.<br />
Daneben existieren aber auch Forstbetriebsgemeinschaften, die eine starke Unterstützung durch<br />
die unteren Forstbehörden erfahren müssen und die im Rahmen der Holzbereitstellung wenig bis<br />
keine Aktivitäten entwickeln. Mehrfach wurde diese Form aus den Kreisen des nördlichen <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> (Neckar-Odenwald-Kreis, Main-Tauber-Kreis) berichtet. Von den Forstbetriebsgemeinschaften<br />
selbst wurden ‚keine Expansionsgedanken in Sachen Holz‘ formuliert und auf die<br />
‚Unsicherheit der Holzbereitstellung‘ durch die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft selbst<br />
hingewiesen.<br />
Aus der Sicht der Vertreter der fünf befragten Forstbetriebsgemeinschaften stellen ihre eigenen<br />
Organisationen fast ausnahmslos ein Dach des privaten und kommunalen Waldbesitzes dar. Die<br />
Aufgaben in Zusammenhang mit dem Holzeinschlag (Holz anweisen, Holzliste erstellen, Beratung<br />
zum Einschlag) werden den Revierleitungen zugeordnet. Die Entwicklung der Aufbauorganisation<br />
hin zu eigenständigen Strukturen mit hauptamtlichem Personal, eigener Holzvermarktung und<br />
dem Tragen des unternehmerischen Risikos wird zumeist als nicht notwendig und auch nicht sinnvoll<br />
erachtet. Heute bestehende, vermarktende Einheiten sind aus dem Engagement Einzelner<br />
und/oder aus Unzufriedenheit mit der bestehenden Situation entstanden. Der Ansatz, dass das<br />
Holz aus dem Privatwald von privaten Organisationen selbst vermarktet werden könnte, spielt<br />
im Denken der Forstbetriebsgemeinschaften eine untergeordnete Rolle. ForstBW wird über die<br />
Mengenführerschaft auch eine Preisbildungshoheit eingeräumt und das Koppeln der Mengen aus<br />
WERTSCHÖPFUNG IM KLEINPRIVATWALD 55