4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg
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4 <strong>ERGEBNISSE</strong><br />
Forstliche Zusammenschlüsse in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
In der schriftlichen Befragung der unteren Forstbehörden wurden Daten bezüglich der Forstwirtschaftlichen<br />
Zusammenschlüsse, deren Anzahl und Organisationsgrad erhoben. Demnach<br />
bestehen in der durch die Befragung abgedeckten Region insgesamt 250 forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse,<br />
die sich aus 154 anerkannten Forstbetriebsgemeinschaften, 3 Forstwirtschaftlichen<br />
Vereinigungen, 17 Waldbauvereinen und 76 ideellen Genossenschaften zusammensetzen.<br />
Die Erhebung deckt sich nur teilweise mit der im Ministerium geführten Liste der anerkannten<br />
Forstbetriebsgemeinschaften; letztere weist auf eine deutlich höhere Zahl anerkannter Forstbetriebsgemeinschaften<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hin. Diese Differenz lässt sich aus der Nichtberücksichtigung<br />
der Stadtkreise und der Landkreise, die sich nicht an der Befragung beteiligt hatten,<br />
erklären sowie an möglicherweise den Befragten nicht bekannten oder zwischenzeitlich aufgelösten<br />
Zusammenschlüssen.<br />
Anerkannte<br />
FBG'n<br />
Forstwirtschaftl.<br />
Vereinigungen<br />
Waldbau-<br />
vereine<br />
Ideelle Genossenschaften<br />
Anzahl 154 3 17 76<br />
Mitglieder 36.875 3.484 115 3.874<br />
Fläche 226.645 175.275 700 25.424<br />
Tabelle 4: Anzahl der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
(Quelle: schriftliche Erhebungen bei den unteren Forstbehörden; Einschätzungen;<br />
ohne Stadtkreise; vier Landkreise ohne Daten; Hinweis: Doppelnennungen bei kreisübergreifenden<br />
Zusammenschlüssen möglich; Forstwirtschaftliche Vereinigung wurde dem Kreis zugeordnet, in dem<br />
der Firmensitz ist)<br />
Die räumliche Verteilung der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse ist sehr heterogen. So gibt<br />
es im Neckar-Odenwald-Kreis, im Ortenaukreis und im Landkreis Schwäbisch-Hall über 20 Zusammenschlüsse.<br />
In anderen Landkreisen gibt es nach Angabe der unteren Forstbehörden keine<br />
Zusammenschlüsse. Die Daten lassen keinen Schluss auf den Organisationsgrad der Waldbesitzer<br />
bis zehn Hektar zu.<br />
4.4.3 Versuch einer Typisierung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse<br />
Aus der Unterschiedlichkeit von Strukturen und Anzahl der forstlichen Zusammenschlüsse stellt<br />
sich die Frage nach einer Charakterisierung und Einordnung. Der Grad der Selbständigkeit der<br />
Forstbetriebsgemeinschaften, die Größen und Mitgliederzahlen, die Aktivitätsspektren sind sehr<br />
heterogen. Aus diesem Grund sind auch die Ziele und Aufgaben der Forstbetriebsgemeinschaften<br />
unterschiedlich. Sie reichen von der Weitergabe von Informationen an die Waldbesitzer, dem<br />
gemeinsamen Pflanzenkauf, der Beratung in Fördermittelfragen bis hin zu unternehmerischen<br />
Tätigkeiten der Holzvermarktung. Die in Tabelle 5 dargestellte Kategorisierung nach dem Grad der<br />
Selbständigkeit soll helfen, die Ergebnisse und Analysen vor dem Hintergrund dieser Ziel- und Aufgabenheterogenität<br />
der Forstbetriebsgemeinschaften zu bewerten. Die Einteilung ist dabei sehr<br />
grob und basiert auf den Gesprächen mit den Forstbetriebsgemeinschaften, den Einschätzungen<br />
der unteren Forstbehörden und eigenen Erfahrungen. Die Waldbauvereine und Waldgenossenschaften<br />
wurden nicht in die Untersuchung einbezogen; zu diesen können keine fundierteren Aussagen<br />
gemacht werden.<br />
In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> existieren nur wenige Forstbetriebsgemeinschaften mit einer eigenen Geschäftsführung<br />
und eigenständigen Holzvermarktung. Diese stehen unter dem wirtschaftlichen<br />
Druck, permanent Holz vermarkten zu müssen, um ihre Fixkosten, insbesondere die Personalkosten,<br />
zu decken. Unterstützt werden diese Forstbetriebsgemeinschaften über verschiedene<br />
Förderinstrumente (Förderung von Erstinvestitionen, Förderung von Geschäftsführungskosten,<br />
Holzmobilisierungsprämie). Die Förderung der Geschäftsführungskosten stellt ein Modell dar, das<br />
unabhängig von der verkauften Holzmenge die schwierige erste Phase überbrücken hilft. Dieses<br />
Modell besitzt allerdings nur schwachen Anreizcharakter; die Förderung wird unabhängig von<br />
den vermarkteten Holzmengen gewährt. Die Mobilisierungsprämie, deren Höhe von der Menge<br />
des vermarkteten Mitgliederholzes abhängt, bietet eine gute Grundlage für Forstbetriebsgemein-<br />
WERTSCHÖPFUNG IM KLEINPRIVATWALD 51