4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg
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Abbildung 31: Idealtypische Mobilisierungskette ‚Kleinprivatwald‘<br />
(Quelle: Informationsdienst Holzmobilisierung)<br />
4 <strong>ERGEBNISSE</strong><br />
Die Ansprache der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer<br />
Die Erhebungen haben gezeigt, dass ein strukturiertes und akti ves Ansprechen von Kleinprivatwaldbesitzern<br />
von Seiten der unteren Forstbehörden bzw. der Revierleiter im Zuge von Mobilisierungsmaßnahmen<br />
eher selten ist. Es gibt in vielen Fällen aber eine akti ve Ansprache, insbesondere<br />
wenn sich ein räumlicher Zusammenhang mit konkreten Nutzungen im Kommunal- und<br />
Staatswald (Kristallisati onskernkonzept) ergibt. Diese Nutzungen umfassen aber nur geringe Flächen<br />
und Mengen aus dem Kleinprivatwald. Das Reagieren auf ein ‚Angesprochen-Werden‘ durch<br />
den Waldbesitzer stellt die Regelsituati on in der Kleinprivatwaldberatung dar.<br />
Dabei sind die Kenntnisse in Bezug auf die Waldbesitzer unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt sowohl<br />
den Fall, dass 80 % aller Waldbesitzer dem Revierleiter bekannt sind, als auch umgekehrt,<br />
dass 80 % der Waldbesitzer dem Revierleiter unbekannt sind. Dabei liegen die Adressen der Waldbesitzer<br />
über die Synchronisierung des Moduls ‚Inventur‘ der ForstBW-Forstsoft ware mit dem<br />
ALB den Revierleitungen für eine entsprechende Verwendung vor.<br />
Eine akti ve individuelle Ansprache des Privatwaldes unter 10 Hektar erfolgt jedoch in der Regel<br />
nicht. Als Ursachen können sowohl fehlende Zeit, wie auch eine nicht explizit für die untere Forstbehörde<br />
und die Revierleiter formulierte Zielstellung für die individuelle Ansprache ausgemacht<br />
werden.<br />
Möglichkeiten zur Ansprache der Waldbesitzer bestehen in den zumeist im Herbst von den Forstbetriebsgemeinschaft<br />
en abgehaltenen Waldbesitzerversammlungen. Dort haben die Mitglieder<br />
von Forstbetriebsgemeinschaft en die Möglichkeit, sich über Preise und Einschlagsvorhaben zu<br />
informieren. Auch in Regionen, in denen keine Forstbetriebsgemeinschaft en bestehen, werden<br />
Waldbesitzerversammlungen oft unter Einbeziehung der Kommunalverwaltungen abgehalten.<br />
Bei den Waldbesitzerversammlungen kommt den Revierleitungen nach Aussage der unteren<br />
Forstbehörden wie auch der Forstbetriebsgemeinschaft en eine bedeutende Rolle zu.<br />
Bei den Forstbetriebsgemeinschaft en wird die fehlende Ansprache des Kleinstprivatwaldes kaum<br />
als Defi zit betrachtet. Das Wachstum der Mitgliederzahlen, die Durchführung gebündelter Einschlagsmaßnahmen<br />
und die Bereitstellung großer Holzmengen stellen bei den meisten Forstbetriebsgemeinschaft<br />
en keine Ziele bzw. Arbeitsfelder dar. Dies ist bei den Forstbetriebsgemeinschaft<br />
en, die eigenes Personal angestellt haben anders. Hier tauchen Fragen der Personal- und<br />
Sachaufwände auf, die nur über das Entgelt vermarkteter Holzmengen zu decken sind. Aber auch<br />
Letztere sind bei der Ansprache von Nichtmitgliedern auf die Unterstützung der Revierleiter ange-<br />
WERTSCHÖPFUNG IM KLEINPRIVATWALD 59