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4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg

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4 <strong>ERGEBNISSE</strong><br />

tungsreviere andererseits verstanden. In den Dienstleistungsrevieren werden die kommunalen<br />

und privaten Waldbesitzer betreut. In den Gebieten, in denen es die Struktur der Besitzartenverteilung<br />

vorgibt, können reine Privatwaldreviere quasi ‚zufällig‘ vorkommen. Insgesamt lässt sich<br />

aus den Gesprächen ableiten, dass der Revierstrukturierung eine hohe Dynamik innewohnt.<br />

In der Diskussion mit den Gesprächspartnern der sechs Beispielskreise und auch in den telefonischen<br />

Interviews mit allen Landkreisen war eine hohe Sensibilität bei der Frage der Revierorganisation<br />

erkennbar. Dieser Aspekt der Revierorganisation – also insbesondere die Frage nach<br />

funktionaler vs. eigentumsgemischter Organisation – wird intensiv diskutiert und die Argumente<br />

für oder gegen die eine oder andere Form tauchten bei den Erhebungen jeweils wiederholt auf.<br />

Von den sechs besuchten unteren Forstbehörden weisen nur zwei den eigentumsreinen Revieren<br />

einen positiven Effekt in Bezug auf die Holzbereitstellung aus dem Kleinprivatwald zu; die übrigen<br />

vier stufen eigentumsreine Reviere ohne Effekte auf die Holzbereitstellung oder schätzen deren<br />

Wirkungen sogar negativ ein. Diese Bewertung steht Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz gegenüber,<br />

die mit der Bildung von reinen Privatwaldrevieren – bei räumlich konzentriert vorkommendem<br />

Privatwald – positive Erfahrungen gemacht haben. 19<br />

Argumente, die von den Interviewten für eigentumsgemischte Reviere angeführt werden, sind<br />

insbesondere die Vorteile der örtlichen Zuständigkeit eines Mitarbeiters. Dadurch ließen sich<br />

Fahrtzeiten begrenzen und die Arbeitszufriedenheit würde durch ein umfassenderes Aufgabenspektrum<br />

gegenüber funktionalisierten Revieren erhöht. Argumente, die für funktionalisierte Reviere<br />

sprechen, sind die waldbesitzartspezifischen Kenntnisse der Revierleiter, wie z.B. bei der<br />

Förderung. Auch würden bei einer Funktionalisierung die persönlichen Fähigkeiten und Neigungen<br />

der Mitarbeiter besser berücksichtigt werden. In funktionalisierten Revieren wird die Gefahr,<br />

dass der Kleinprivatwald aus dem Fokus der Revierleitung fällt, deutlich geringer eingestuft als in<br />

Mischrevieren.<br />

Neben der Frage der Funktionalisierung und Regionalisierung spielt der Aspekt der Revierzuschnitte<br />

und insbesondere der Vergrößerung von Revieren eine wichtige Rolle. Zumeist wurde<br />

von den Befragten der unteren Forstbehörden auf eine Reduzierung des Personals auf der Fläche<br />

in den letzten Jahren verwiesen. Der Flächenzuwachs ist zumeist direkt mit einem Zuwachs an<br />

Nutzung und der Zuständigkeit für eine (im Privatwald) wesentlich höhere Anzahl an Waldbesitzern<br />

verbunden.<br />

Der Kleinprivatwald gerät nach Ansicht der Befragten der unteren Forstbehörden dort, wo er flächenmäßig<br />

eher gering ist, gegenüber dem Staats- und Kommunalwald tendenziell aus dem Blick<br />

der Revierleitungen.<br />

Anzahl der Nennungen<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

4<br />

funktionalisiert teilfunktionalisiert Mischreviere<br />

Abbildung 23: Revierstrukturen in den Landkreisen<br />

(Quelle: telefonische Befragungen bei den unteren Forstbehörden)<br />

19 Mündliche Mitteilung vom Juni 2011: Gespräch mit Hubertus Mauerhof, MUFV Rheinland-Pfalz.<br />

2<br />

25<br />

WERTSCHÖPFUNG IM KLEINPRIVATWALD 45

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