4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg
4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg
4 ERGEBNISSE - Forstkammer Baden-Württemberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 <strong>ERGEBNISSE</strong><br />
dargestellt werden. Für das Auffinden von Grenzen in der Fläche sind in den unteren Forstbehörden<br />
häufig leistungsfähige GPS-Geräte vorhanden.<br />
Die Erstellung der Holzlisten im Holzschlag vor Ort erfolgt über mobile Datenerfassungsgeräte.<br />
Die Daten können über eine Schnittstelle in das Modul ‚Holzeinschlag‘ der ForstBW-Forstsoftware<br />
eingelesen werden. Von hier aus kann die Weiterverarbeitung erfolgen. Zum Teil sind die Reviere<br />
mit einer Digitalkamera ausgestattet, um die Dokumentation des Holzes bzw. der Holzpolter aus<br />
dem Privatwald zu verbessern.<br />
Bewertung der technischen Austattung<br />
Bisher ist es den Revierleitern überlassen, ob und in welcher Form sie die Kontakt- und Kundendokumentation<br />
vornehmen. Für die Anfertigung von Verkaufs- und Abfuhrlisten aus den Holzaufnahmedaten<br />
für den Verkauf von Rohholz aus dem betreuten Kleinprivatwald ist es wichtig,<br />
eine sinnvolle Bündelung der Mengen zu erreichen. Hierbei bietet nach Angaben der Befragten<br />
der unteren Forstbehörden die vorhandene Software beispielsweise zur Polterverwaltung, der<br />
Speicherung von GPS-Koordinaten und Waldbesitzerdaten noch keine befriedigende Lösung.<br />
Der Prozess von der Holzaufnahme bis zur Abrechnung erscheint unter dem Gesichtspunkt der<br />
Bündelung des Holzes nicht durchgängig optimal abgebildet.<br />
Im Allgemeinen kann neben den oben genannten Kritikpunkten aber festgestellt werden, dass<br />
nahezu alle unteren Forstbehörden zufrieden mit der derzeitigen technischen Ausstattung sind<br />
und aktuell keinen Ergänzungsbedarf sehen. In einem Fall wurde beklagt, dass es noch immer<br />
keinen Reviercomputer gäbe und die Mitarbeiter im Außendienst ihre Privatrechner verwenden<br />
müssten. In einigen Fällen wurden alle Außenstellen und Reviere mit Notebooks ausgestattet.<br />
4.5.5 Instrumente der Kommunikation und Information<br />
Die Aussagen zum Themenkomplex ‚Information und Erreichen der Kleinprivatwaldbesitzer‘ fallen<br />
insgesamt heterogen aus. Während einige untere Forstbehörden bereits begonnen haben,<br />
eigene Materialien zu erstellen, greifen ebenso viele auf das bereits vor der Verwaltungsreform<br />
bestehende, Material und Vorgehensweisen zurück.<br />
Üblicherweise werden die für den Kleinprivatwald relevanten Informationen über die lokalen<br />
Amts- und Presseblätter verbreitet. In unterschiedlichen Abständen werden Meldungen zu Holzpreisen,<br />
Kalamitätswarnungen, Förderprogrammen etc. herausgegeben.<br />
Für Waldeigentümer, die sich weitergehend informieren möchten, liegen in den unteren Forstbehörden<br />
Materialien aus. Hier haben einzelne Ämter bereits eigene Flyer und Merkblätter entwickelt,<br />
die auf die Situation im Kreis besser zugeschnitten sind und teilweise sogar über einen<br />
E-Mail-Sammelverteiler versandt und auf der Homepage zum Download angeboten werden. Der<br />
überwiegende Teil der unteren Forstbehörden gibt aber an, noch mit den allgemeinen Informationsschriften<br />
von ForstBW zu arbeiten.<br />
Zur besseren Kommunikation wurde erreicht, dass sowohl die Zentralen als auch nahezu alle<br />
Reviere landesweit per E-Mail erreichbar sind. Ferner haben alle Landkreise auf ihrer Internetpräsentation<br />
eine Forstseite integriert. Das Auffinden dieser Seite gestaltet sich jedoch fallweise<br />
schwierig und die angebotenen Inhalte sind oftmals wenig informativ.<br />
In Landkreisen, in denen Forstbetriebsgemeinschaften etabliert sind, erhalten die Teilnehmer der<br />
jährlichen Versammlungen in aller Regel umfängliche und detaillierte mündliche Informationen<br />
von den Vertretern der unteren Forstbehörden. Häufig wurde angegeben, dass dies hohe Priorität<br />
habe und dementsprechend die Amtsleiter oder weitere Mitarbeiter oftmals an den Terminen<br />
teilnehmen.<br />
In zwei der interviewten Kreisverwaltungen wurde die Entwicklung eines Leitbildes für den Privatwald<br />
hervorgehoben, in denen auch die Beratung und Betreuung des kleinen und kleinsten<br />
Privatwaldes thematisiert wird. Bei den meisten unteren Forstbehörden fehlt eine vergleichbare<br />
Strategieentwicklung oder sie war nicht erkennbar.<br />
70 WERTSCHÖPFUNG IM KLEINPRIVATWALD