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KVV WS 2012/13 (pdf) - Philosophisches Seminar

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GP1-NP<br />

(mit VL<br />

Schick, König)<br />

GP2,3-NP<br />

P3<br />

TP/PP<br />

TP (mit VL<br />

Halfwassen/<br />

Schick/<br />

Krochmalnik)<br />

PP (mit VL<br />

König/Koch)<br />

(16.-18. Jh.)<br />

FW1<br />

Assoc. Prof. Michael Gebauer<br />

Descartes’ Anthropologie,<br />

Psychologie und Ethik<br />

(mit einem Seitenblick auf<br />

den Spinozimus), Teil I<br />

<strong>Philosophisches</strong> <strong>Seminar</strong> der Universität Heidelberg – Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - Proseminare Seite 37 von 64<br />

2<br />

Mo 18 - 20<br />

Achtung<br />

neuer<br />

Termin:<br />

Di 14-16<br />

Kantsaal<br />

Descartes war es bekanntlich verwehrt, sein System der Philosophie zu vollenden, hatte er doch mit seinem Tod im Jahre 1650 nur etwa<br />

die Hälfte der Lebenszeit erreicht, die erreichen zu können er ursprünglich gar angekündigt hatte. Wir wissen jedoch von Aussagen in den<br />

Principia Philosophiae her (beispielsweise in Princ. II.40), daß mindestens seit 1644 ein weiteres Werk De Homine geplant war, in dem<br />

seine philosophische Anthropologie abgehandelt worden wäre. Es hätte offenbar eine Theorie der menschlichen Person enthalten (der<br />

‘Leib-Seele-Einheit’) und eine Systematik der Affekte, wie wir sie aus Descartes’ Spätwerk kennen: Les Passions de l’Âme [Paris (Le Gras)<br />

1649] / Passiones Animae [Amsterdam (Elzevier) 1650]; ob es auch eine Theorie der praktischen Vernunft und eine Moralpsychologie enthalten<br />

hätte, wissen wir nicht. Seine durchaus vorhandenen Überlegungen zu allen diesen Disziplinen waren gleichwohl von enormer philosophiegeschichtlicher<br />

Wirkungsmacht und wie alle seine Gedanken übten sie einen beispiellosen Einfluss auf die Nachfolger aus<br />

— vor allem auf Spinoza, auf Leibniz und gewiss auch noch auf Hume. Allerdings müssen sie seit jeher rekonstruiert werden: aus seiner<br />

mit großer Sorgfalt verfassten Korrespondenz [1657-67 von seinem Freund Claude Clerselier (1614-1684) publiziert, von jedermann gelesen<br />

und Spinoza als eine seiner wichtigsten Quellen zur rechten Zeit vorliegend] sowie aus allen möglichen, im Werk verstreuten Hinweisen.<br />

Wir konzentrieren uns (gerade auch für Spinozisten und solche, die es werden wollen) im Rahmen eines zweisemestrigen Interpretationskurses<br />

in dessen Teil 1 zunächst auf Descartes’ Aussagen zur praktischen Vernunft und zur Ethik, wie sie 1992 systematisch von Nicolas<br />

Grimaldi in seiner Quellensammlung Descartes: La morale (Paris: Bibliothèque des Textes Philosophiques) präsentiert wurden. Dieser<br />

Proseminartext muss nicht eigens angeschafft werden; ich habe ihn für den Kurs (zwar nicht übersetzt, aber immerhin) zweisprachig vorbereitet<br />

(franz. - engl.).<br />

Arbeitsgruppen könnten sich hier spezialisieren auf eines der folgenden Themen des Bändchens: die praktische Aufgabe der Philosophie<br />

— die “provisorische” Moral — der Wille — die menschliche Freiheit — Ethik und Affekte — die Korrespondenzen mit u. a. Königin Christina<br />

von Schweden (1626-1689) und mit der Heidelberger Prinzessin Elisabeth (1618-1680). —Prinzessinnen und „affektbesetzte“ Themen<br />

dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es uns um eine Reihe schwieriger Texte gehen wird und um hartnäckige Rätsel der philosophischen<br />

Psychologie. — Und sobald irgendein Passus aus all diesem Cartesischen Textmaterial in einem Werk Spinozas explizit genannt<br />

und eingehender diskutiert wird, können wir im günstigen Fall eine Sitzung über Spinozas revisionäre Descartesrezeption einlegen.<br />

In Teil 2 (Hauptseminar) sollen dann im Sommersemester in erster Linie Descartes’ Passions de l’âme thematisiert und selektiv — soweit<br />

die Zeit eben reicht — mit der philosophischen Psychologie in seinen vorangegangenen Werken verglichen werden.

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