KVV WS 2012/13 (pdf) - Philosophisches Seminar
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Literatur: Die Literatur wird den Teilnehmern zu Beginn des <strong>Seminar</strong>s in Form von PDF-Dateien zur Verfügung gestellt.<br />
EPG1 EPG1<br />
Ingo Sahm, L.A.<br />
Dipl.-Biol. Adele Marthaler<br />
Einführung in die<br />
Evolutionäre Ethik<br />
Anmeldung und Vorbesprechung:<br />
Freitag, 19.10.<strong>2012</strong>, 18 Uhr s.t., Kantsaal<br />
Blockseminar:<br />
Montag, 18.02.20<strong>13</strong> – Donnerstag, 21.02.20<strong>13</strong><br />
jeweils 9 bis 17 Uhr, Klibanskyraum<br />
Im Anschluss an die Evolutionstheorie von Charles Darwin entzündete sich bereits im 19. Jh. eine lebhafte Diskussion über das Verhältnis<br />
von Evolution und Ethik. Theologische oder idealistische Ethikbegründungen sollten zugunsten einer durch die (Natur-) Wissenschaft begründeten<br />
säkularisierten Ethik überwunden werden. Moderne Vertreter einer Evolutionären Ethik behaupten auf der Grundlage evolutionstheoretischer<br />
und soziobiologischer Erkenntnisse, dass das menschliche Verhalten, ebenso wie das der Tiere, grundsätzlich durch die<br />
Evolution bestimmt oder gar determiniert ist. Der Evolution und ihren Mechanismen soll darüber hinaus eine normative Leitfunktion zukommen,<br />
sie soll als Grundlage zur Revision ethischer Prinzipien und als Quelle neuer, praktikabler und wirksamer Normen dienen.<br />
Kritiker werfen der Evolutionären Ethik einen naturalistischen Fehlschluss vor, d.h. die ungültige Ableitung von normativen aus deskriptiven<br />
Aussagen. Zudem werde die Evolutionäre Ethik dem menschlichen Selbstverständnis nicht gerecht und könne bestimmte Phänomene wie<br />
Altruismus oder Religion nicht erklären. Nicht zuletzt ließen sich dadurch keine universellen Menschenrechte begründen.<br />
Im <strong>Seminar</strong> werden nach einer Einführung in die allgemeine Ethik zunächst einige biologische Fakten erarbeitet (moderne Evolutionstheorien,<br />
Soziobiologie), um im Anschluss eine Auswahl der wichtigsten Texte zur Evolutionären Ethik erarbeiten und bewerten zu können.<br />
Durch einzelne Unterrichtsentwürfe wird die praktische Umsetzung in der Schule erprobt.<br />
Ein ausführlicher <strong>Seminar</strong>- und Literaturplan wird in der Vorbesprechung ausgegeben.<br />
EPG1 EPG1 Dr. Matthias Schmolke<br />
Aristoteles und / oder<br />
Kant – Ethische Reflexionen<br />
im Anschluss an Otfried<br />
Höffe<br />
2 Fr 10-12 Klibanskyraum<br />
In der abendländischen Tradition gelten insbesondere zwei paradigmatische Ansätze im Bereich der Praktischen Philosophie als Klassiker<br />
schlechthin – die am Prinzip Glück (Eudaimonie) orientierte Strebensethik von Aristoteles und die am Prinzip Freiheit (Autonomie) orientierte<br />
Willensethik von Kant. Häufig wurden diese beiden ethischen Theorien als diametral entgegen gesetzt betrachtet; die Anhänger der<br />
teleologischen Glücksethik des Aristoteles und die Anhänger der deontologischen Pflichtethik stehen sich daher in der Regel unversöhnlich<br />
gegenüber.<br />
Otfried Höffe, ein ausgewiesener Kenner sowohl von Aristoteles als auch von Kant und einer der zentralen ethischen Theoretiker der Gegenwart,<br />
lotet nun in seinem Grundwerk zur philosophischen Ethik „Lebenskunst und Moral – oder macht Tugend glücklich?“ die Möglichkeiten<br />
der wechselseitigen Ergänzung beider Denker aus. Dieses Werk wird ergänzt durch andere Schriften von Höffe die Hauptlektüre<br />
<strong>Philosophisches</strong> <strong>Seminar</strong> der Universität Heidelberg – Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis – Ethisch – <strong>Philosophisches</strong> Grundlagenstudium Seite 57 von 64